Soldaten im Mittelalter?

3 Antworten

Von Experte ponter bestätigt

Schwer zu beantworten. Im Mittelalter gab es ja keine stehenden Heere. Heere wurden erst zu Kriegshandlungen aufgestellt. Dabei kam es wiederum darauf an, ob es sich um eine kleinere oder größere Privatfehde oder um einen großen Feldzug (z. B. Kreuzzug oder Kampf gegen die Ungarn) handelte.

Ein Heer konnte aus verschiedenen Beteiligten bestehen.

  1. der Burgbesatzung des jeweiligen Adligen. Das waren je nach Größe der Burg ein Dutzend oder ein paar Dutzend Mann.
  2. dienstpflichtige Lehensnehmer, Ministerialen (das, was wir landläufig unter "Ritter" verstehen) und ihre Reisigen. Die waren aber in der Regel auf verschiedenen Burgen im Lande verstreut, weil sie dort ihre Aufgaben in der Verwaltung, z. B als Vögte, hatten. Wie viele davon aufgeboten werden konnten, hing von der Größe der Grafschaft ab.
  3. angeworbene Fehdehelfer, z. B. "fahrende Ritter", später auch Vitailleurs, die sich mit Gewinnabsichten als "Gewaltunternehmer" befristet in Dienst nehmen ließen.
  4. Volksaufgebot. Dabei hatten im Frühmittelalter jeweils vier Höfe einen Mann zu stellen. Ein Volksaufgebot wurde aber nur bei extremer Notlage aufgestellt.

Aber damit du eine Größenordnung bekommst: Eine mittelgroße Burg mit einem einzigen Tor konnte von rund 50 Mann erfolgreich belagert, aber nicht ohne weiteres erstürmt werden. Heere großer Feldzüge konnten aus mehreren Tausend Mann bestehen.

Das war sehr unterschiedlich, denn das hing vor allem vom Geldbeutel ab.

Um eine Burg zu sichern, genügten meistens wenige Wächter. Aber wenn man in den Krieg ziehen wollte, wurden Leibeigene rekrutiert oder/und Söldner angeheuert.

Das hing davon ab wie groß der Lehen war, über den der "Gutsherr" verfügte. Damals gab es meist kein großes "stehendes Heer" sondern "Leibeigene" Bauern die für ihren Lehsherren in die Schlacht ziehen mussten.

Woher ich das weiß:Hobby

NickR261 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 23:27

On und wenn wir von einen Wohlhabenden adeligen Sprechen?

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HasseAnmelden  24.08.2024, 23:33
@NickR261

Auch da kann man das schlecht in Zahlen festlegen, wenn man aber Wohlhabend war, konnte man zusätzliche Truppen / Söldner dafür bezahlen das sie für deine Interessen in die Schlacht ziehen.

Die Römer z. B. hatten auch nicht von Anfang an eine "Berufsarme", anfangs sind eher wohlhabende in den Krieg gezogen. Später konnten dann Menschen aus der Bevölkerung den "Beruf" Soldat ergreifen, diese wurden dann für 16 Jahre verpflichtet.

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