Sohn will nur Haare schneiden lassen, wenns der Papa genau so auch bekommt. Sollte man da einwilligen?

18 Antworten

Es gibt einige Friseure, die auch auf Kinder spezialisiert sind. Die haben dann Sitze, die wie ein Auto aussehen und bei denen man das Lenkrad drehen kann. Das macht den Besuch für die Kinder sehr viel angenehmer.

Das würde ich versuchen.

Unser Sohn hat beim Friseur meist nur geschrien und wir sind dann letztendlich ohne neue Frisur wieder nach Hause gekommen. Komischerweise findet er es allerdings vollkommen in Ordnung, wenn ich seine Haare schneide. Für eine Igelfrisur geht das mit einer Haarschneidemaschine prima. Ich bin im Haareschneiden nämlich nicht unbedingt begabt.

Ich würde der Bedingung, die er gestellt hat, auch einen Riegel vorschieben.

Also ich wäre dafür, dem Papa NICHT die gleiche Frisur zu verpassen. Die Forderung hat meiner Meinung nach nur bedingt etwas damit zu tun, dass er Angst vorm Friseur hat und ihm seine Angst dadurch genommen wird, höchstens teilweise. 

Habe eher den Eindruck, dass er (besonders in dem Alter) austestet, wie weit er gehen kann mit Forderungen etc. 

Ich würde versuchen Kompromisse zu schließen, also schon auf die Ängste des Jungen einzugehen, aber nicht strikt seine "Anweisungen" zu befolgen.

Beispielsweise könnte man dem Papa mit einem Bildbearbeitungsprogramm die Haare umfrisieren, dem Jungen vorher vielleicht auch, damit er sieht wie es hinterher aussehen kann, sowas macht ja auch Spaß. Oder ihr bietet dem Kind an, mit ihm nach dem Friseur ein Eis essen zu gehen o.ä. 

Mal was ganz Prinzipielles:

ich habe den Eindruck, ihr seid auf dem besten Weg, euer Kind zu "verziehen", und scheint ein paar grundsätzliche Mechanismen nicht zu verstehen.

Vielleicht trügt mich mein Gefühl, aber der Satz "Mama findet die Idee saudrollig..." dünkt mir, daß ihr bereits als Paar vor dem Sohn so etwas wie einen Disput hattet, bei dem Mami und Papi sich nicht ganz einig sind, und Papi von Mami ein bisschen vorgeführt wurde.

Das mag vieleicht alles witzig gemeint gewesen sein.

Aber ich habe das Gefühl, Papi ist auch nicht ganz glücklich über die Aussicht, eine Meckifrisur zu tragen. Dass Sohnemann nun seinerseits Papi vorführt, indem er ihn quasi zwingt und als Erpressungsmittel gegenüber Mami nutzen will, und Mami das auch noch lustig findet, UND ihr das ganze vor Sohnemann austrägt, lässt in mir so einen Eindruck aufkommen, daß in eurer Familie Machtspielchen ablaufen, bei der Papi der Dumme ist...

Es kann nicht sein, daß im Ranking Mami ganz oben, und Papi ganz unten steht - und so sieht es hier für mich aus.

Ich rate euch mal, ein paar gute Bücher zu Psychologie und Kindererziehung.
Und auch euer gemeinsames Standing gegenüber dem Kind mal in Ruhe durchzusprechen. Es geht also primär auch um eure Situation!

Denn mit 5 sind solche Konflikte noch recht easy going zu lösen. Aber was ihr jetzt laufen lässt, kriegt ihr mit Faktor 10 in der Pupertät zurück.

Wenn ich komplett falsch liege, und mich mein Gefühl trügt, seid bitte nicht böse, sondern ignoriert die Antwort einfach. Ferndiagnose ist immer schwierig...

Es ist genauso falsch, Papi zu einer Meckifrisur zu zwingen, wie den Sohn.

Wenn ihr sowas anfängt, könnte es passieren, daß ihr immer wieder (und immer bei schwerwiegenderen Entscheidungen) erpresst werdet.

Andererseits halt ich es auch für falsch, ihn zu "brechen" und zu zwingen, eine bestimmte Frisur zu haben. Ihr wollt euer Kind sicher zu einem selbständigen Mensch erziehen. Nicht zu einem unterwürfigen Ja-Sager.
Das muss langsam und schrittweise erfolgen. Beginnt aber im frühen Alter. Es beginnt jetzt!

Vorschlag:
Papi geht mit Sohnemann gemeinsam zum Frisör, aber jeder darf selbst bestimmen, welche Frisur er sich machen lässt. Es geht darum, prinzipiell gepflegt zu sein, und sich nicht zu vernachlässigen. Es geht nicht darum, wie lange nun die Haare tatsächlich sind.
Papi kann sie sich ja zuerst schneiden lassen, und macht Witze und ein fröhliches Gesicht dabei. Macht es aber weil er selbst es auch will.

Und wenn Sohnemann sich nur die Spitzen schneiden lässt, dann akzeptiert ihr das. Und wenn er die Haare lang tragen will, dann auch.

Aber gepflegt müssen sie sein. Das ist die einzige Forderung eurerseits, die nicht verhandelbar ist.
Wenn er darauf eingeht, und sich nur Spitzen schneiden lässt, müsst ihr aber auch eventuell lange Haare ertragen, ohne ihn dafür zu sanktionieren. Ihr müsst zu eurem Wort stehen, und nicht später daran herumnörgeln. Auch wenn die Schwiegereltern das dann mal tun sollten, müsst ihr zu eurem Wort und zu ihm stehen. Ihn also - notfalls auch gegenüber dritten Kritikern verteidigen.

Aus eigener Erfahrung:
es gibt sich eh früher oder später, und er wird dem sozialen Druck der Schulklasse ausgesetzt werden.
Und dann werdet ihr nochmal froh sein, wenn er eine eigene Meinung hat, und diese auch vertritt. Denn dann könnte weit Schlimmeres auf euch zukommen als ein unpassender Haarschnitt.

Was ihr wollt ist eurem Kind Werte und eigenständiges Denken beizubringen. Nicht ihn zu einem kritiklosen Ja-Sager erziehen. Und auch nicht, ihn zu einem Tyrannen zu machen. Also auch: niemals auf Erpressungen einlassen.


Ganz ehrlich gesagt, könnt ihr einem schon fast leid tun, dass so etwas überhaupt für euch ein Thema ist. Denn was hat seine Angst vor dem Friseur mit dem Haarschnitt zu tun, ob Papa ihn auch so hat oder nicht. Vielleicht hat er von klein an schon  immer seine Wünsche durchsetzen können und probiert jetzt seine  Machtspielchen  aus. Wenn ihr euch keinen Tyrannen erziehen wollt, wird es Zeit, dass ihr Grenzen setzt und konsequent seid, denn das braucht der Junge und das gibt ihm Halt, um sich stabil und geordnet entwickeln zu können..