So kennt man Jesus gar nicht?

annie80  06.06.2024, 16:28

Das ist eine Episode aus dem Leben von Jesus, keine Frage. Was möchtest du von uns wissen?

Waggi2713 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 16:39

ist meine Anwort nicht ankemmem?

dien Bearbeitungszeit dauert auch solang

4 Antworten

Gläubige Christen kennen natürlich auch die Stellen der Bibel, wo sich Jesus auf andere Art gezeigt hat. Das ist auch kein Problem.

Du hast eine ganz interessantes Kapitel ausgewählt. Es ist die einzige Stelle der Bibel, in dem Jesus einer Person recht gegeben hat. Zudem war sie auch noch eine Frau und keine Jüdin.

In der Tat ist diese Bibelstelle schwer zu verstehen. Manche Menschen missverstehen sie, auch deshalb, weil der Kontext sehr wichtig ist.

Kurz vor der Stelle, die du mitgeschickt hast, nämlich in Matthäus 14, stirbt Johannes der Täufer. Jesus stand diesem Mann sehr nahe. Er trauert um ihn, es geht ihm in dieser Zeit, in der die kanaanäische Frau zu ihm kommt, nicht gut. Denn Jesus ist zwar ein König und Sohn Gottes, aber eben auch ein Mensch - er hat Gefühle wie wir, und besonders traf es ihn natürlich, wenn er einen geliebten anderen Menschen verlor.

Vielleicht deshalb hat Jesus nicht sofort reagiert, als die Frau ihn ansprach. Es ging ihm gerade nicht gut. Er hatte nur die Energie für das absolut Notwendige. Das kennst du vielleicht selbst - wenn du so müde und traurig bist, dass es gerade noch reicht, um dir Abendessen zu machen, aber nicht, um auf der Arbeit Überstunden zu machen.

Mit der kanaanäischen Frau zu reden, war für Jesus in gewisser Weise eine Überstunde. Die Menschen aus Kanaan waren keine Juden und gehörten damit nicht zu der Gruppe, zu der Gott Jesus geschickt hatte. Das sagt er ihr deshalb auch: Ich bin nach Israel gekommen, nicht nach Kanaan. Ich bin nicht dein Ansprechpartner.

Aber die Frau schafft es, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sie vertraut darauf, dass er ihr König ist. Sie vertraut auf seine Wunder und Tatkraft. Davon ist Jesus beeindruckt und er erfüllt ihr ihren Wunsch. Daraus können wir viele Dinge lernen. Zum Einen, auch Jesus hatte seine Momente, in denen es ihm schlecht ging. Zum Anderen, er hat auch in seinen Krisenzeiten immer zu sich zurückgefunden und war für uns alle da.

Woher ich das weiß:Recherche

Waggi2713 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 17:05

Jesus hat offenbar auch Dinge gesagt, die der heutigen Ethik nicht entsprechen, da sie unmenschlich oder sogar brutal sind.

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ArisenWithHim  06.06.2024, 17:20
@Waggi2713

Die Welt war früher deutlich brutaler als heute. Es kann sein, dass Jesus Dinge gesagt hat, mit denen er die Menschen damals erreichen konnte. Er musste sich, selbst wenn er wusste, dass Dinge falsch waren, auf die Ebene seiner Gesprächspartner begeben. Wenn sie eine bestimmte Entwicklung noch nicht gemacht hatten, konnte er sie nicht voraussetzen. Hast du ein konkretes Beispiel für mich, das wir uns ansehen können?

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Waggi2713 
Beitragsersteller
 06.06.2024, 16:47

ich möchte sagen das manche Zitate unschön und manche Grausamm sind

Mt 10,34-39 (Jesus sagt): Viele glauben, dass ich als Friedensbringer gekommen bin. Ich bringe aber nicht Frieden sondern das Schwert. Ich werde die Kinder gegen ihre Eltern aufwiegeln (und die Familien spalten), so dass die eigenen Hausgenossen zu Feinden werden. Wer seine Eltern oder seine Kinder mehr liebt als mich, kann nicht zu mir gehören. Wer nicht bereit ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen und mir zu folgen, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben wegen mir verliert, der wird es finden.

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ArisenWithHim  06.06.2024, 16:58
@Waggi2713

Jesus hat Familien gespaltet - das kann keiner leugnen. Manche haben ihm geglaubt und sind ihm nachgefolgt, andere nicht. Vielleicht waren einige Eltern wütend auf ihre Kinder, weil sie Jesus nachfolgen wollten, und umgekehrt. Das gehört leider dazu. Der Glaube bringt uns das ewige Leben mit Gott nach dem Tod, und nicht Perfektion in der irdischen Welt. Das steht auch genau so in dem Zitat, das du eben gesschickt hast: Wer für Jesus stirbt, der findet sein Leben nach dem Tod bei Gott, und wer sein Leben mehr liebt als Jesus, der könnte daran sterben.

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Ja. Habe mir darum schon öfter Gedanken gemacht. Was für ein Mensch Jesus war, wird man wohl nie erfahren. Einige apokryphe Evangelien werfen ein z.B. ein komplett anderes Bild auf ihn und auch in den offiziellen Evangelien sind viele Widersprüche. Mit dem Verstand kann man Jesus nicht festmachen.
Vielleicht ist es so, dass Jesus viele Fassetten des Lebens einfach nur ausprobiert hat und daraus Schlüsse gezogen hat, die er seinen Jüngern predigte.
Dass verschiedene Evangelien ihn unterschiedlich darstellen, liegt vielleicht genau daran. Vielleicht trifft alles zu, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln bzw. einem anderen Gesamtbild, das man vermitteln wollte.

Hm...

Das kommt auf die Lehrer an (Mk.8,33; Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche