sisyphos-referat

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Überlistung

Version 1: Sisyphos (Σίσυφος) ist aus der Unterwelt entwischt (Alkaios Fragment 38 a VOIGT, mit Betonung des schließlich endgültigen Hineinkommens trotz aller Schlauheit), indem er die Göttin Persephone, die Ehefrau des Unterweltherrschers Hades, beschwatzt und mit listigen Reden überredet hat, ihn zu den Lebenden zurückkehren zu lassen (Theognis 702 – 712).

Version 2: Zeus hat Aigina, die Tochter des Flußgottes Asopos, entführt und von Phleious über Korinth zur Insel Oinone (auch Oinopia genannt; die Insel erhielt dann den Namen Aigina [latinisiert: Aegina]) gebracht. Sisyphos verriet dem Vater der Geraubten den Täter und den Aufenthaltsort, nach einigen Erzählungen erst nach dem Versprechen einer Gegenleistung (Asopos ließ auf der der dahin wasserlosen Felsenburg von Korinth die Quelle Peirene entspringen). Zeus schickte aus Zorn zur Bestrafung den Tod (Thanatos), um Sisyphos in die Unterwelt zu bringen. Sisyphos bemerkte jedoch dessen Herannahen und fesselte ihn mit starken Banden (möglicherweise war der Trick, Thanatos aufzufordern, seine Kraft an Fesseln zu zeigen, da er ja der allerstärkste sein und sie sofort zerstören könne). Damit war Thanatos überwunden und seine Macht gebrochen. Niemand konnte mehr sterben. Zeus schickte den Gott Ares, der Thanatos von seinen Fesseln löste und ihm Sisyphos aushändigte.

Sisyphos hatte jedoch seiner Ehefrau Merope den Auftrag gegeben, ihn nicht mit dem üblichen Totenritual zu bestatten (Pherekydides FGrHist 3 F 119). Sie führte auch keine Totenspenden als Opfer aus. Damit war der ordnungsgemäße Ablauf vernachlässigt. Sisyphos jammerte in der Unterwelt darüber und Hades (der auch für ein Nachhohen des Versäumten war) erlaubte ihm (gegen das Versprechen einer sofortigen Rückkehr nach Erledigung der Aufgabe), kurz in die Oberwelt zu gehen, Merope zu ermahnen und zur Rechenschaft zu ziehen. Sisyphos blieb aber, bis er in hohem Alter starb und dann in der Unterwelt mit dem Hinaufwälzen des Felsblockes bestraft wurde.

Korinth

Homer, Ilias Ζ 6. Gesang 152 – 154 nennt Ephyre (Ἐφύρη) im innersten Winkel des rossenährenden Argos als Heimat des Sisyphos, des listigsten der Männer. Ephyre bzw. Ephyra (Ἐφύρα) ist in der Antike später mit Korinth gleichgesetzt worden. Sisyphos soll den Tod des Königs Korinthos gerächt und dafür die Herrschaft erworben haben oder sie von Medeia übertragen bekommen habe, als diese Korinth verließ. Schließlich ist er nicht nur als König, sondern sogar als Gründer der Stadt Korinth angegeben worden (Apollodor 1, 85).

Isthmische Spiele

Nach der griechischen Mythologie hat sich Ino, von ihrem wahnsinnig gewordenen Ehemann Athamas (Bruder des Sisyphos) verfolgt (in den Einzelheiten gibt es Varianten), mit ihrem jungen Sohn Melikertes in das Meer gestürzt. Der tote Melikertes wurde vom Meer bzw. einem Delphin am Isthmos von Korinth an die Küste getragen und von Sisyphos gefunden und bestattet. Er bekam unter einer Fichte einen Altar und wurde als Palaimon göttlich verehrt. Außerden stiftete Sisyphos auf Geheiß der Nereïden Melikertes/Palaimon zu Ehren die Isthmischen Spiele. Sisyphos ist nach dieser Erzählung der Begründer/Stifter der Isthmischen Spiele (Pausanias Fragment 5; Apollodor 3, 29; Pausanias, 2,1, 3).

Nachschlagewerke und Handbücher zur Antike und zur griechischen Mythologie enthalten Informationen, z. B:

Anna Muffia. Sisyphos. Übersetzung: H. Dietrich. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 11: Sam – Tal. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 2001, Spalte 589 – 599

Erich Bethe, Sisyphos 2). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft : RE III A,1: Silacenis – Sparsus Stuttgart : Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1927, Spalte 371 - 376

Erich Wilisch: Sisyphos. In: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Herausgegeben von Wilhelm Heinrich Roscher. Band 4: Quadriformis - Syzygia. Leipzig : Teubner, 1909 - 1915, Spalte 958–972

Herbert Jennings Rose, Griechische Mythologie : ein Handbuch. Aus dem Englischen übertragen von Anna Elisabeth Berve-Glauning. 2. Auflage. München : Beck, 2007 (Beck'sche Reihe ; 1530), S. 75 – 76, S. 179. S. 249, S- 265 – 266 und S. 289 – 290


Albrecht  01.06.2011, 02:09

Berichtigung eines Tippfehlers: Anna Muggia

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  1. Er hat den Tod (Tanatos) betrunken gemacht und gefangen genommen.
  2. Hades wurden keine Opfer dargebracht, als Sisyphos starb. Hades schickte ihn zurück.