Sind Wassertropfen, die von der Hochspannungsleitung fallen, elektrisch geladen?

16 Antworten

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Der Zeitpunkt des Abfallens ist wichtig, da es sich hierbei um Elektrostatische Ladung handelt, die meinentwegen das Bezugspotential der Erde hat. Beim Nulldurchgang wird sich nichts aufladen, bei 400 KV Spitzenwert schon eher. Schwierig wird nur der Nachweis dieser Ladung beim Regen sein. Die Frage finde ich sehr intelligent gestellt- denn es spielen dabei viele Faktoren mit. Ob eine Gefahr ausgeht, kann ich nicht beurteilen, müsste mal ein Experte ausrechnen, wieviel Strom dieser Tropfen erzeugen kann, der dann durch den menschlichen Körper fließt, der barfuß bei Regen nichts anderes zu tun hat, als ohne Regenschirm unter einer Hochspannungsleitung zu stehen.

Da die Wassertropfen höchstwahrscheinlich ein wenig verschmutzt sind, werden sie selbstverständlich den Strom leiten. Sobald der Wassertropfen aber die Hochspannungsleitung verlässt, ist da keine Spannung drin... Wenn der Strom von der Hochspannungsleitung genommen wird, kannst du sie ja auch anfassen, ohne, dass du einen Schlag bekommst. Wenn der Strom weg ist, kannst du auch keine Schlag mehr bekommen.

Wenn du nicht den Boden berührst kannst du dich auch problemlos an die Leitung hängen. Strom braucht einen Kreislauf!

Ja, die Tropfen sind geladen.

Die Spannung auf einer Überlandleitung kann bis zu 380000 Volt betragen. das ist für so einen Tropfen aber lächerlich gering. Zum einen wird er nicht immer die volle Spannung haben wenn er sich löst, zum anderen ist der winzig.

Die elektrische Kapazität eines Menschen der auf dem Boden steht ist etwa 4pF. Schlurft man über einen Teppich kann man sich auf etwa 4000V aufladen. Das kann man dann beim anfassen einer Türklinke deutlich spüren, ist aber keinesfalls lebensbedrohlich.

Ein Wassertropfen ist aber sehr, sehr viel kleiner als ein Mensch. zudem ist er weit vom Boden ab, hat also eine sehr kleine elektrische Kapazität bezogen auf seine Größe. Da er auch noch winzig klein ist, bleibt fast nichts an Kapazität übrig.

Das streicheln einer Katze ist daher nahezu unendlich gefährlicher als von einem Wassertropfen getroffen zu werden der von einer Hochspannungsleitung herunter fällt.


Commodore64  28.09.2011, 08:20

Da hier anscheinend die Meinung herrscht, ein Wassertropfen kann keine Ladung transportieren, dann sollen die mal die existenz des "Kelvin-Generators" erklären:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kelvin-Generator

Der funktioniert dadurch dass Wassertropfen eine Ladung transportieren können und diese Ladung wird mit hilfe der Schwerkraft (heruntertropfen) Energie zugefügt um noch mehr Ladung zu erzeugen.

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Commodore64  28.09.2011, 08:36
@Commodore64

Noch ein Beweis:

Geht man bei Nebel / Regen zu einer Hochspannungsleitung brummt die extrem laut. Das sind Millionen Wassertröpfchen die im Takt der Wechselspannung Ladung aufnehmen und abgeben und sich im Feld der Hochspannungsleitung verformen.

Da hier die Regel "Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleiche ziehen sich an" gilt, machen die die selbe Bewegung bei positiver SPannung und bei negativer SPannung. Da 50x in der Sekunde von Plus nach Minus und zurück gewechselt wird, brummt die Leitung mit exakt 100Hz.

Die Felder der Leitung gehen tatsächlich bis zum Boden, denn der Boden ist der Sternpunkt des Lichtnetzes.

Es gibt im Netz viele Fotos wie diese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/images/uploaded/200905141920384a0c52e619d33.jpg wo Leuchtstoffröhren unter eienr Hochspannungsleitung in den Boden gesteckt leuchten. Klar werden viele sagen "FAKE!". Und damit haben die auch nicht ganz unrecht! Denn die leuchten nur so schwach, dass man das nur durch eine Langzeitbelichtung so schön hell hinkriegt. Es funktioniert also, nur wurde fast immer durch Tricksen mit der Belichtungszeit nachgeholfen damit der Effekt richtig hübsch ist.

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Also wenn der Tropfen an der Leitung ist wird er das selbe Potential haben wie die Leitung, wäre das nicht so würde zwischen den Potentialen der Leitung und der des Tropfen ja ständig ein Potentialausgleich stattfinden also Strom fließen. Wenn der Tropfen nun die Leitung verlässt fällt es ja in eine Umgebung mit niedrigerem Niveau und gibt somit seine Ladung wieder an die Umgebung, das kann auch nur Luft sein, ab. Bis er den Erdboden berührt hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder ein neutrales Potential. Selbst in dem theoretischen Fall das er dich sofort nach verlassen des Kabels treffen würde ist es unwahrscheinlich das du etwas merken würdest da das Potential das ein so kleiner Tropfen aufnehmen kann so klein das es nicht ins Gewicht fällt . Da bist du mehr geladen wenn du eine Autotür anfasst und vorher geladen warst.


Commodore64  28.09.2011, 08:38

Der Potentialausgleich stimmt. Darum brummt eine nasse Leitung auch so gewaltig. Einfach weil sich die Wassertropfen die an der Leitung hängen im Takt der Wechselspannung verformen.

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kuku27  28.09.2011, 08:49

Du verwechselst die Frage nach Ladung mit Potential.

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Damit sich ein Tropfen "auflädt" muss er eine Kapazität besitzen. Nehmen wir mal an er hätte eine. Eine Kapazität (zB. Kondensator) lädt sich nur bei einer Spannungsdifferenz bzw. Poentialunterschied auf.

Ein Tropfen hängt nur an einer Leitung mit einem Potential. Da kann sich also nichts aufladen da es keine zwei Pole gibt.

Das alles ist aber sowieso irrelevant weil ein Tropfen keine Kapazität besitzt.


Ein Mensch kann sich nur aufladen wenn er isolierende Schuhe trägt oder über einen isolierenden Fußboden läuft. Nichts anderes passiert im Kondensator. Dort sind zwei Leiterplatten von einer Isolierschicht getrennt. Sowas hat ein Tropfen nicht :)

Du kannst also sorgenfrei nach einem Schauer unter einer Leitung herlaufen :)


Bujin  28.09.2011, 00:51

PS. Überleg mal die Möglichkeiten wenn man so einfach Ladnung speichern könnte :) Ein Auto könnte Wasser als Energiespeicher nutzen oder Panzer aufgeladenes Wasser verschießen.

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Commodore64  28.09.2011, 08:24
@Bujin

Der Gegenpol ist die Erde und bei Drehstrom auch die benachbarten leitungen.

Einfach mal bei Nebel/Regen eine Hochspannungsleitung besuchen, die brummt extrem laut. Einfach weil milliarden von Regentropfen sich durch auf- und entladen durch elektrostatische Kräfte im 100Hz Takt verformen.

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