Sind solche Aufgabenstellungen in Klausuren erlaubt?

4 Antworten

Auf jeden Fall mit dem Lehrer reden. Wahrscheinlich war es gut gemeint, da der Lehrer euch auf ein schweres Abitur vorbereiten will, aber es geht natürlich nicht, dass Sachen drankommen, die gar nicht gemacht wurden.

Bei einer 6-stündigen Klausur ist es wahrscheinlich schwierig, sie zu wiederholen. Ihr könnt aber trotzdem sagen, dass ihr sie am liebsten wiederholen würdet - vielleicht könnt ihr ja erreichen, dass die Note aus dieser Klausur weniger zählt oder es eine weitere lange Klausur gibt.

Ich weiß nicht, wie dein Lehrer benotet, aber bei schweren Klausuren ist es fair, den Notenschlüssel anzupassen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten, alle mit dem Ergebnis, dass man auch mit weniger Punkten noch eine gute Note kriegen kann. Wenn euer Lehrer die Noten so macht, dass ein Durchschnitt von z.B. 3,0 rauskommt, seid ihr vielleicht zufrieden - das könnt ihr ihm ja mal vorschlagen.

Wichtig ist auch, dass ihr als Kurs geschlossen auftretet. Es wird wahrscheinlich Leute geben, die in der Klausur gut waren und kein Interesse daran haben, sie zu wiederholen. Da müsst ihr mit allen reden und einen Vorschlag machen, mit dem alle zufrieden sind. Sonst habt ihr nur Streit innerhalb des Kurses und der Lehrer macht gar nix.

Und ihr müsst irgendwie auf den Lehrer zugehen. Nicht nur auf ihn sauer sein, sondern auch erklären, was das Problem war und was da schief gelaufen ist. Und eben vorher mit dem Kurs reden, dass sich dann nicht einer meldet und sagt "Also ich fand die Klausur leicht".

Das kenne ich aus meiner eigenen Schulzeit am Gymnasium.

In vielen Fächern waren die Aufgaben in den Klausuren ganz anders, als die Aufgaben die wir im Unterricht hatten.

Auf Nachfragen bekamen wir in etwa diese Art Antwort -->

"Ihr habt im Unterricht das notwendige Wissen erhalten, um diese Art von Aufgaben lösen zu können. Es geht darum, vorhandenes Wissen auf neue Aufgabenstellungen anzuwenden und nicht darum, alte, euch bekannte Aufgabenstellungen, immer und immer wieder zu wiederholen und wiederzukäuen. Nur dadurch kann man wirklich feststellen, ob ihr alles auch wirklich verstanden habt."

Manche Lehrer haben es allerdings etwas übertrieben und man musste um zig Ecken herumdenken, um die neuen Aufgabenstellungen lösen zu können, und die Zeit während der Klausur lief und lief.

Lehrer haben allerdings Narrenfreiheit und dürfen so unfair sein wie sie wollen.

Er hat sie selbst erstellt? Dann kann man es nicht verstehen, dass er Sachen mit reinnimmt, die ihr noch nie hattet


Len98 
Beitragsersteller
 11.12.2015, 16:01

Ich befürchte, dass er sie selbst erstellt hat, da es im Internet zu keiner Aufgabe eine Lösung gibt.

Ja wir wissen auch nicht warum er das macht. Er behauptet sowieso immer, dass wir das ja "alles können" (was nicht stimmt). Ich nehme an er wollte uns nur fordern oder so.

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Grundsätzlich darf in einer Klausur nichts drankommen, was überhaupt nicht durchgenommen worden ist, deshalb muss jeder Lehrer den Unterichtsstoff jeder einzelnen Stunde in seinen Unterlagen dokumentieren - es ist also ganz klar nachweisbar, was im Unterricht besprochen wurde und was nicht. Dass man sich auf den Rat des Lehrers nur auf bestimmte Aufgaben vorbereitet, die dann gar nicht drankommen, ist natürlich nicht fair, aber dagegen kann man nichts machen - ein Lehrer kann sich in solchen Fällen immer damit rechtfertigen, dass zu den empfohlenen Übungen eben auch eine gewisse Transferleistung erforderlich ist, die er durchaus verlangen kann. Da diese Arbeit aber für euren ganzen Kurs ein Desaster war, würde ich das nicht einfach so hinnehmen; Klausuren, deren Durchschnitt extrem schlecht sind, müssen von der Schulleitung genehmigt werden, insofern habt ihr duchaus eine Chance, etwas zu erreichen.


Len98 
Beitragsersteller
 11.12.2015, 16:05

Es sei denn, in der Klausur gibt es Zusatzinformationen, um eben solche Aufgaben zu verstehen oder? (Die gab es allerdings auch nicht)

Ja das stimmt schon. Wir haben natürlich auch alles gelernt, aber diese Aufgaben waren eben nie im Unterricht.

Kann man auch nach der Genehmigung noch einmal Einspruch erheben?

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dandy100  11.12.2015, 16:34
@Len98

Nein, wenn die Schulleitung eine Klausur genehmigt hat, kann man erstmal nichts mehr machen; die nächsthöhere Instanz ist das Schulamt des jeweiligen Bundeslandes, das sich aber erst dann einschalten würde, wenn mehrfach hintereinander sowas passiert, bzw. ein Lehrer besonders auffällt, was die Anzahl der genehmigungspflichtigen Klausuren angeht. Versucht erst mal von Mensch zu Mensch mit ihm zu reden - vielleicht ist er ja einsichtig - und macht es beim nächsten Mal wieder gut....

Eigenlich haben Lehrer nämlich kein Interesse daran, dass ihre Kurse durch schlechte Leistungen auffallen, das fällt letztendlich ja auf sie zurück und macht einen sehr schlechten Eindruck bei der Schulleitung.

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