Sind Snuff-Filme echt und was für Menschen sind das, die sowas konsumieren?

2 Antworten

Sind Snuff-Filme echt

Echte Snuff-Filme sind echt. (Was für eine Bomben-Definition :)). Es gibt solche Filme wie "Gesichter des Todes", bei denen einiges gefaket ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gesichter_des_Todes

und auch in fiktiven Horrorfilmen und Thrillern mit Snuff-Thematik sind die Filme natürlich nicht echt.

und was für Menschen sind das, die sowas konsumieren?

Im besten Fall pubertierende Jugendliche, die versehentlich darauf stoßen oder das als Mutprobe sehen. Leute, die sich gezielt und mehrfach echte Snuff-Filme angucken, sollten sich psychologische Hilfe suchen, denn bei denen stimmt irgendwas im Kopf nicht. Vor allem, weil sie durch den Konsum mit dazu beitragen, dass solch ein Müll weiter produziert wird.


uncutparadise  11.12.2016, 14:57

"Ich möchte nur wissen, warum ? Warum ?"
"Weil er es konnte !"

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Das ist ja gerade das ausschlaggebende Kriterium an Snuff-Filmen, dass sie echt sind.

Warum verwundert es dich so, dass dieser "nächste Schritt" der Grausamkeit und Bestialität so viele Menschen reizt? Ehrlicherweise müsste man dann schon den "vorherigen Schritt" ähnlich kritisch sehen, nämlich die möglichst nahe und realistische, aber gefakte Darstellung von Gewalt und Grausamkeit wie in "Saw" oder "Hostel". Dabei handelt es sich im Prinzip um das gleiche, nämlich die Darstellung von unheimlich grausamer und unmenschlicher Behandlung von Menschen, die Menschen entmenschlicht und entwürdigt, was die größtmögliche Grenzüberschreitung darstellt. Durch das Konstrukt des "verrückten Serienkillers mit Gerechtigkeitssinn" und die Tatsache, dass "die Guten überleben und die Bösen sterben" wird das ganze nur moralisch ummantelt, damit es nicht zu krass und grenzüberschreitend wird. Den Menschen aber, denen es wirklich Spaß macht, sich so etwas anzugucken, ist es zwar nicht "egal", dass es nur geschauspielert ist (für die allermeisten ist es nur deswegen in Ordnung), aber es ist auch nicht im ständigen Bewusstsein, es geht eben um die Vorstellung und Phantasie.

Menschen sehnen sich nach rauschähnlichen Gefühlszuständen wie der Ausschüttung von Adrenalin, insbesondere wenn sie depressiv oder ständig gelangweilt sind und sich unausgefüllt fühlen. Durch das Internet (und seine Anonymität und auch Algorithmen) sind die Hemmschwellen davon, welche Inhalte konsumiert werden können, stark gesunken. Dann gehört es zum Selbstverständnis der einen oder anderen Person, immer "das krasseste" und "härteste" sich anzugucken, weil man es z.B. mit früher verbindet, wo etwas noch richtig starke Gefühle ausgelöst hat. Durch die neuere und noch krassere Grenzüberschreitung (dass es eben echt ist und damit nochmal viel "kranker", das ist gerade der Reiz) erhoffen sich die Zuschauer, nochmal richtig schockiert zu werden und starke Gefühle zu verspüren. Das Stichwort ist Abstumpfung gegenüber Gewalt (auch wenn sie rein visuell bleibt), das ist erstmal "nur" ein reines Konsummuster.

Wenn dann noch ein genereller Menschenhass und ggf. daraus abgeleiteter (sexueller) Sadismus dazukommt, wird die nächste und schlimmere Grenzüberschreitung zum Selbstzweck. Es gibt manchen Menschen einfach einen "Kick", den sie sonst nicht mehr in der Lage sind zu verspüren oder sie haben sich sexuell so konditioniert, dass sie (nur noch) über diese Art von Gewaltphantasien und Sadismus stimuliert werden können. Ich muss den anderen Antworten aber definitiv zustimmen, im Volksmund würde man diese Menschen wohl ziemlich eindeutig "krank" nennen, denn von normalen gesellschaftlichen Werten sind sie meist weit abgerückt und haben keinen Bezug mehr zu moralischen Grenzen.