Sind Osmanen Türken?
Und haben sie ein Land?
6 Antworten
Die Bezeichnung „Osmane“ leitet sich von Osman |. ab, der im 13. Jahrhundert ein türkischer Fürst eines Fürstentums in Westanatolien war, das zunächst unter Herrschaft der Rum-Seldschuken stand, sich aber, als das Seldschukenreich durch den Mongolensturm geschwächt war, verselbstständigte und zum Osmanischen Reich Aufstieg. „Osmane“ war also ursprünglich ein dynastische Bezeichnung für die Herrscherfamilie, die sich auf Osman I. zurückführte und die Sultane des Reiches stellte. „Osmane“ bezeichnet demnach eine politische Zugehörigkeit zum Reich der Osmanen. „Türke“ bezeichnet eine ethnische Zugehörigkeit. Im 13. Jahrhundert waren nicht alle Türken gleich auch Osmanen. Später waren nicht alle Osmanen Türken. Die Türken waren lediglich die dominierende ethnische Gruppe innerhalb des osmanischen Reiches. Osmanisch war also nie eine Ethnie und kein heutiger Türke ist ein Osmane.
In gewisserweise kann man das etwas mit dem Habsburgerreich vergleichen, auch wenn es da freilich markante Unterschiede gibt.
Die Osmanen waren ursprünglich ein kleiner turkmenischer Stamm, dem der Sultan der Rum-Seldschuken ein kleines Fürstentum (Beylik) an der Grenze zum Byzantinischen Reich überließ. Die meisten Türken der Türkei sehen sich selbst als Nachkommen der osmanischen Türken.
Das Osmanische Reich ist der Vorgängerstaat der Türkei.
Die Sultane des Osmanischen Reichs waren Türken, das Osmanische Reich selbst war ein Vielvölkerstaat.
Nicht nur. Das Osmanische Reich breitete sich (soweit ich weiß) von der Türkei ausgehend über einige Länder aus. Das heißt es gab auch Osmanen die keine Türken waren, so wie es offiziell Römer gab die nicht in Rom oder Italien geboren worden waren, weil sie durch die Annektierungskriege zum römischen Reich hinzu geholt worden sind.
Das Osmanische Reich gibt es inzwischen aber seit 1922 nicht mehr.
Osmanen = Türken
Perser = Iraner