Sind Nihilisten unglücklichere Menschen?

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ich glaube nicht, denn für sie sind eben die allgemeingültigen normen, werte, moralvorstellungen nicht wirklich bindend und verursachen so auch keinen druck. ich könnte mir denken, daß sie sich mit ihrer überzeugung von der sinnfreiheit ungebundener fühlen. sie brauchen sich keine gedanken darüber zu machen, ob sie für das "danach" etwas tun müssen/könnten. die folgen ihres handelns sind begrenzt auf den wert, den es für sie selbst und das eigene leben hat.


SlowmotionDim  27.07.2013, 12:56

Dann warst du noch nie ein Nihilist. ;)

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EchteSinte  04.03.2014, 13:59
@SlowmotionDim

Ich bin ein NIhilist.

Interessanterweise kann ich allerdings heute behaupten, dass der Nihilismus mich zu einem interessierteren, enthusiastischeren Menschen gemacht hat.

Die Welt ist sinnlos. Dass das nicht nur nicht schlimm, sondern sogar eine Erleichterung ist, ist für mich heute eine Tatsache.

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Implord  18.11.2014, 16:17
@EchteSinte

Ich habe es durch Nihilismus geschafft, aus dem Teufelskreis Mobbing auszubrechen.

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Was hat Glück mit Nihilismus zu tun? Wobei sie eigentlich "glücklich" sein müssten weil alles so kommt wie es kommen muss, am Ende deren Zeit.

Umgangssprachlich bedeutet Nihilismus die Verneinung aller positiven und negativen Ansätze. Im philosophischen Sinn bezeichnet Nihilismus Lehren, die entweder die Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes (ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) verneinen. Das würde ja bedeuten sie seien freie Menschen. Jedoch ist die Handlungsmotivation eingeschränkt, weil sie nicht wissen für was sie etwas tun, aber wie viele machen dass trotzdem auch heute und sind keine Nihilisten?!

Frage einen Nihilisten ob er unglücklich ist, er wird vielleicht sagen dass es sowas nicht gibt.


konfusegedanken 
Beitragsersteller
 09.02.2012, 17:15

Aber diese Leere macht einen doch schwermütig, oder nicht.

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Meine Güte, solche Fragen machen mich immer ganz hibbelig!

Also: Ich bin 21 und schon mein halbes Leben lang ein Nihilist. Früher in der Schule hatte ich bezüglich meiner philosophischen Einstellung einige Erklärungsnot, bevor ich überhaupt auf das Wort "Nihilismus" gestoßen bin und daher rührte mein größter Frust. Hinzu kam noch, dass ich eine fast zwanghafte Ader hatte ( und noch immer habe, fürchte ich ) meine Formulierungen so sehr auf den Punkt zu bringen, dass sogar Taube in purem Einverständnis hätten mit ihren Köpfen nicken müssen.

Es war jedoch leider eine sehr diffuse Sache, der Nihilismus meines Vergangenheits-Ichs...

Doch vor zwei Jahren etwa - ich hätte das Datum notieren und einen persönlichen Feiertag etablieren sollen - habe ich meine Gedanken formallogisch ausgearbeitet! Und jetzt, als amtlicher, "definierter" Nihilist, bin ich so sehr im Reinen mit mir, wie noch nie in meinem Leben. Wenn ich mir dabei nicht so überheblich vorkäme, würde ich mich gerade als "lächerlich weise" bezeichnen! Doch ich schätze, es würde jeden Rahmen sprengen, zu erläutern, wie (!) glücklich mich die Erkenntnis macht, dass der Nihilismus absolut gültig ist! Wenn irgendjemand auf diesem Planeten irgendetwas von mir lernen könnte, dann, dass die Erkenntnis eines allgemeinen Nihilismus etwas herrliches - allerwenigstens aber interessantes- ist! Warum macht mich das glücklich? Ehrlich gesagt weiß ich das nicht mit Sicherheit. Ich schätze, es hat mit Folgendem zu tun: Ich habe diese ganzen Demagogen und Apologeten immer schon gehasst! Die, die mit ihren "du-sollst's" als Marktschreier hausieren gehen und die ganze Welt verrückt machen. Jetzt bin ich davon frei und kann sie so aufrichtig verachten, wie sie es verdienen. Ich bin plötzlich selbst für meine Werte verantwortlich, meine Integrität fühlt sich endlich nach etwas erhaltenswertem an, als wäre sie schwerer geworden, oder um das Doppelte gewachsen Und ich muss meine Handlungen nichtmehr durch den Entschuldigungsfilter einer moralischen Wahrheit fallen lassen! Ich verstecke mich hinter keiner unpersönlichen, gesichtslosen "Wahrheit" mehr! Ich setze mir mein gesamtes Universum selbst! Das fasziniert mich und ich vermute, das, oder etwas ähnliches macht mich so glücklich.

Ich möchte jemandem für meine Erkenntnisse danken und kann doch niemanden finden. Und ich versichere euch: wenn ich nicht bald jemandem danken kann, platze ich vor ungeteiltem Glück!!

Man kann von meinem Überschwang hier halten, was man will, doch ich schwöre euch, dass ich es genau so meine! Ich schwöre, bei allem was mir persönlich heilig ist - und paradoxerweise ist das erstaunlich viel! Mein Fazit: Der Nihilismus kann (!) eine unvorstellbare Wohltat sein und zwar nicht zwingend wegen der gefühlten "Erleichterung", sondern wegen vielmehr der Tatsache, dass man jetzt selbst endlich, auf Augenhöhe der unbelebten Umwelt, in allem aufgehen kann.

Wenn sich jemand für eine sehr spezielle Herangehensweise an den Nihilismus interessiert, oder generell gerne das Thema anschneiden will - Bitte, ich flehe euch an, haltet euch nicht zurück und mailt mir an die Adresse hier: magictobiz@web.de Sowas is für mich immer schöner als Weihnachten!

Grüße!

Sie nehmen die Dinge wie sie kommen und zerbrechen sich nicht unnötig den Kopf über Dinge, die nicht beeinflussbar sind. Vielleicht machen sie es sich aber auch einfach zu einfach.

Natürlich sind sie das. Dafür sind sie unglaublich hell im Kopf. Ich täte lügen würde ich die Antworten einiger hier bejahen. Ein Mann wird vollends glücklich indem er seiner inneren Gesinnung nachgeht. D.h. er genug Frauen in der Vergangenheit hatte, genug dominiert hat, erfolgreich ist usw. Jeder der etwas anderes glaubt ist für mich ein Heuchler und weiß selbst ganz genau daß er mit dieser Selbstlüge nicht lange hinkommen wird. Meine Güte noch eins! Wie sie alle versuchen iwie das Positive aus etwas herauszuschöpfen daß ihr Leben nicht ganz so sinnlos ist/war... Der Nihilismus ist auch eine Gefühlsebene, so wie vieles andere, und die erreicht man eben nicht durch lesen oder ein Philosophiestudium... Dafür musst du ein bestimmtes Leben leben,ansonsten wirst du es niemals werden und daher verstehen können. Der Mensch sehnt sich in der Regel innerlich nach dem Positiven, oder anders gesagt nachdem was sich gut anfühlt... Es fühlt sich sicher gut an gut auszusehen, erfolgreich zu sein, viele Frauen gehabt zu haben usw.. Der Mensch ist ein Tier, sie sind alle Tiere und In der Natur ging es schon immer darum daß der Bessere überlebt. Wie bei den Tieren... So denke ich ich und von Büchern anderer halte ich nicht viel. Die interessieren mich eigentlich nen Dreck... Ich such mir auch sicher keine Vorbilder in Anderen, oder verherrliche diese indem ich all ihre Werke kaufe und ihnen nachschiele...