Sind Deutsche in Frankreich unbeliebt?
Ich habe in letzter Zeit von verschiedenen Bekannten und Freunden gehört, dass sie "unter-aller-Sau" in Frankreich behandelt wurden, obwohl es überhaupt keinen Anlass dazu gab. Warum ist das so?
Liebe/r Flytom,
gutefrage.net ist eine Ratgeber-Plattform und kein Chat- oder Diskussionsforum. Ich möchte Dich bitten, dies bei Deinen nächsten Fragen und/oder Antworten zu beachten. Bitte schau diesbezüglich auch noch einmal in unsere Richtlinien unter http://www.gutefrage.net/policy.
Wenn Dich die Meinung der Community interessiert, kannst Du Deine Frage gerne im Forum unter http://www.gutefrage.net/forum stellen.
Vielen Dank für Dein Verständnis!
Herzliche Grüße,
Ben vom gutefrage.net-Support
11 Antworten
Auf solche Pauschalaussagen sollte man nicht allzuviel geben, die sind nämlich nicht aussagefähig.
Genau genommen verachte ich alle Verallgemeinerungen, die entstehen nur durch absolute Unüberlegtheit
Hmmm! Ich habe fast 15 Jahre in vielen Teilen Frankreichs gelebt und gearbeitet, und ich warne vor Generalisierungen und Verallgemeinerungen. Egal von welcher Seite sie kommen. Aufgrund eines einzelnen Vorkommens hat man schnell jemand in eine Schublade gesteckt und verallgemeinert das dann. Oder man hat sich einmal über einen Franzosen geärgert, und sofort sind alle Franzosen Sch... Wenn ich auf der deutschen Autobahn einen Wagen mit französischem Kennzeichen sehe, der mich drängelt und gefährlich schneidet, dann bin ich sauer über DIESEN Franzosen, aber ich stecke nicht alle Franzosen in einen Sack.
Es gibt Franzosen (besonders die bürgerlichen und katholischen Konservativen aus dem nationalgerichteten Lager), die verhalten sich Deutschen gegenüber (und Ausländern generell gegenüber) ablehnend bis nahezu feindselig. Dieser Chauvinismus ist mitunter besonders in Frankreich zu spüren. Man kann ihn aber nicht an einer festen Zahl oder prozentual festlegen. Man kann also nicht sagen "alle oder viele Franzosen" sind so oder so. Die meisten, die ich kenne (und ich kenne aus beruflichen Gründen enorm viele), sind tolerant, weltoffen, arbeiten auch gut mit Deutschen zusammen (immerhin leben und arbeiten über 50 000 Deutsche bei unseren französischen Nachbarn, und ebenso viele Franzosen in Deutschland).
*
Ob ein Deutscher in Frankreich unbeliebt ist (oder sich unbeliebt macht), hängt mitunter auch von unserem eigenen Verhalten ab. Du schreibst in deiner Frage, es hätte für das schlechte Verhalten der Franzosen "keinerlei Anlass" gegeben. Mag sein, mag sich aber auch anders verhalten haben. Man hat es "nur vom Hörensagen gehört", war aber nicht wirklich dabei.
*
Oft sind es auch Unsicherheit und fehlende Sprachkenntnisse, die zu Missverständnissen führen. Mitunter treten Deutsche im Ausland auch etwas "provozierend" auf. Mitunter wären weniger Überheblichkeit und mehr Zurückhaltung angebrachter. Manchmal sind es nur kleine Nuancen im Verhalten, die dein Gegenüber so oder anders reagieren lassen.
*
Generell möchte ich behaupten, es gibt bei Franzosen ebensoviele Vorurteile gegenüber Deutschen, wie umgekehrt. Das ist leider noch immer historisch bedingt. Andererseits sollten wir nicht vergessen, dass jährlich viele zigtausend Manschen beider Nationalitäten das andere Land besuchen, dass der Jugend- und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Frankreich der größte weltweit ist, dass Deutschland ein wichtiger und gerngesehener Handelspartner Frankreich ist, und das wir uns alle und auf jeder Seite bemühen sollten, Dieskriminierung zu vermeiden.
*
Je mehr wir von einander wissen, je mehr wir miteinander verkehren, desto mehr Missverständnisse werden ausgeräumt. Auch wenn es zwischendurch noch zu der einen oder anderen unliebsamen Ausnahme kommen sollte.
*
Schon vor über 150 Jahren hat Heinrich Heine gesagt: "Nichts ist wichtiger, als dass sich Franzosen udn Deutsche besser kennenlernen! Ein Unterlassen wird die schlimmsten Folgen haben!" Es wurde unterlassen, und die Folgen kennen wir ...
Im Übrigen noch eine Überlegung: "Wie wir in den Wald hineinrufen, so schallt es aus dem Wald zurück".
Hallo Setzkuss Dein Artikel spricht mir " aus der Seele" . Meine Frau und ich verbringen seit vielen Jahren unseren Urlaub in verschiedenen Regionen von Frankreich. Da meine Vorfahren Hugenotten waren und aus der Region Ardeche-Cevennen ka- men, verbrachten wir hier Urlaub. Protestanten sind heute noch eine Minderheit. Kir- chenbesuche sind bei uns die Regel, ob katholisch oder protestantisch. Da wir uns lieber im Süden von Frankreich bewegen, ist hier auch unser Domizil. Was man in Frankreich beachten muß, das bitte. Bei meinem begrenzten französisch wurde mir Entgegenkommen und Verständnis entgegengebracht.. Dies fanden wir und auch die Einhemischen so.
Wenn Franzosen gemerkt haben, dass ich ihre Sprache spreche, waren sie immer sehr angenehm überrascht und froh mit mir reden zu können
Ein Mindestmaß an englisch zu sprechen, erwarte ich von modernen Menschen. Weil das schon zu viel ist für manche, mach ich in solchen Ländern keinen Urlaub.
oder lernen Franzosen extra deutsch, bevor sie nach Deutschland kommen?
Genauso Südamerika: kein Englisch, kein Geld von mir. Und sollen eh erst mal ihre Kriminalität in den Griff bekommen.
Naja das kommt meistens auch auf die Leute an, ich war schon oft in Frankreich und wurde immer gut behandelt... Das Geheimnis ist "Respekt" wenn man freundlich zu den Leuten dort ist, sind die auch freundlich zu dir...Es gibt einfach viele Leute die kommen in ein anderes Land und meinen sie können sich verhalten wie sie wollen, und vergessen dabei sämtliche gute Umgangsform....
Ich lebe schon lange in Frankreich, kann aber von einer Deutschfeindlichkeit überhaupt nicht reden. Wenn sich allerdings Ausländer schlecht aufführen, - was bei manchen Deutschen der Fall ist, die in Gruppen auftreten,- dann sind sie generell nicht gern gesehen.
Franzosen sind aber viel stärker konservativ als die Deutschen. Man kann sagen, dass die französische Gesellschaft eine Gesllschaft mit Zwischenwänden ist. Selbst Franzosen haben es nicht leicht, in jede Gesellschaftsschicht hineinzukommen. Manche französischen Gruppen schotten sich sehr ab.
In unserer Nachbarschaft lebte eine Französin aus einer anderen Region, 700 km entfernt. Sie war schon 30 Jahre dort, aber man nannte sie "l'étrangère", die Ausländerin oder die Fremde.