Sind Asbestsplitter im Garten gefährlich?
Heute wurde von einem zertifizierten Dachdeckerbetrieb unsere asbesthaltige Fassade (Eternit) entfernt. Als ich von der Arbeit kam, war die Hälfte schon runter, und wir waren entsetzt wie das vonstatten ging: die abmontierten Platten wurden aufs Gerüst geknallt (gegen die Sonne sah man's fröhlich rieseln) bzw. von oben - nicht sehr zielsicher - in ein bigbag geschmissen. Überall auf dem Gerüst, dem Rasen und im Kies lagen zerborstene Platten.
Auf unseren Protest hin wurde eingesammelt und nicht mehr geworfen, aber da war die Fassade auch schon fast runter. Um uns zu beruhigen, wurde behauptet, nur Bohren und Schleifen sei gefährlich. Da frage ich mich, wozu die Handwerker dann Masken und Schutzanzüge getragen haben. Immerhin wurde dann (außerplanmäßig) gesaugt und mit Bindemittel gesprüht.
Trotzdem machen wir uns Sorgen, ob die Splitter/Krümel im Kies und im Gras uns bei Wind um die Ohren wehen können?
Ein Kellerfenster war leider auf Kipp, weil wir nicht wussten, dass es vormittags schon losgehen sollte. Auch das beunruhigt uns.
Wer kann dazu etwas raten?
1 Antwort
Zuerst musst du die Beauftragung an die "Fachfirma" prüfen. Stand da explizit, dass es um asbestverdächtige bzw. asbesthaltige Baustoffe geht? Des weiteren hat der Fachbetrieb sich als zertifizierter Asbestentsorger ausgegeben? In diesem Fall die Rechnung nicht bezahlen und eine Schadensmeldung an den Betrieb abgeben in der die Reinigung der Innenräume und die Austausch der obersten Bodenschichten gefordert wird.
Bei der Demontage und Entsorgung unserer Eterniteindeckung hat der Dachdecker einen zertifizierten Asbestentsorger unterbeauftragt, die mit Atemschutzmasken und Ganzkörperkondom zuerst das Dach mit 2-Komponenten-Sprühlack oberflächenfixiert haben, dann alle Platten per Hand nach unten gebracht, separat eingepackt und dann zur Sondermülldeponie gebracht haben. Die hatten sogar eigene Duschkabinen dabei. Am Ende haben wir einen Entsorgungsnachweis bekommen.
Vorher hatte der Dachdecker die Arbeiten bei der Stadt angemeldet, damit Diese die Gelegenheit hatten die Asbestbelastung der Umgebung vor dem Abbruch zu messen, damit eine ggf. durch unsere Arbeiten verursachte Verunreinigung eindeutig auf uns zurückführbar wäre. Da die Stadt die Zeit (2 Wochen) hat verstreichen lassen ohne Messungen zu machen wären wir fein raus gewesen. So wie du das beschreibst, vermute ich dass ihr weder einen Entsorgungsnachweis bekommen habt, noch das die Arbeiten angemeldet wurden. Als Bauherr bist du damit am Arsch. Deshalb musst du genau prüfen, was du bei dem "Fachunternehmer" beauftragt hast und ob das als "Komplettpaket Asbest" durchgeht. Das kann schnell alles richtig teuer werden!