Sind Aktien Finanzprodukte Rechtlich gesehen?

3 Antworten

Nein nicht im klassischen Sinne: Aktien sind Anteilsscheine eines Unternehmens, die oft aber nicht immer an der Börse gehandelt werden. Das sind keine "Produkte".

Finanzprodukte sind Konstrukte, deren Wert sich von Referenzwerten wie Aktien oder Wechselkursen ableiten (Derivate).

Aber Aktien können auch Finanzprodukte sein, wenn sie von einem Emittenten ausgegeben werden, der zum Beispiel auch als Market Maker fungiert und Kurse stellt. Dann sind die Aktien keine Anteile eines Unternehmens, sondern werden vom Emittenten herausgegeben. Das wären zum Beispiel solche Market Maker wie L&S.

Zum Recht:

Rechtlich gesehen sind Aktien Finanzprodukte. Sie zählen zu den Wertpapieren und stellen eine Form von Beteiligung an einem Unternehmen dar. Als Finanzprodukte fallen sie unter die Regulierung von Finanzmärkten und unterliegen spezifischen Gesetzen und Vorschriften, die den Handel, den Schutz der Anleger und die Transparenz des Marktes gewährleisten sollen.

In der Europäischen Union beispielsweise werden Aktien im Rahmen der Finanzmarktrichtlinie MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive) als Finanzinstrumente eingestuft und reguliert. Auch in anderen Rechtsordnungen, wie in den USA, werden Aktien durch entsprechende regulatorische Rahmenwerke als Finanzprodukte definiert und überwacht.

Aktien sind rechtlich gesehen Sondervermögen und nicht Bestandteil der Bankbilanz.

Aus diesem Grunde sind Aktien bei einer Pleite der depotführenden Bank NICHT betroffen.

Sie gehören nach wie vor Dir und können auf ein anderes Kreditinstitut übertragen werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Investition in Aktien, Geldsystem

Nirgendwo in den Gesetzen werden Aktien als Finanzprodukte bezeichnet.