Silikonfreie Silberschampoos und Hausmittel zum regenerieren von blondiertem Haar?

4 Antworten

Um auf die ,,Entwöhnung der Haare" zurückzukommen.

Eine Umstiegsphase auf Naturkosmetik ist nicht immer einfach und nimmt viel Zeit und Geduld in Anspruch.

Man muss sich das so vorstellen: Naturkosmetische Haarpflegeprodukte schäumen zwar weniger stark als konventionelle Shampoos und Spülungen, reinigen und pflegen aber mindestens genauso gut. Naturkosmetik-Shampoo´s enthalten in der Regel milde Tenside auf Basis von Kokosöl und Zucker, die schonend zur Kopfhaut und Haar sind. Glycerin z.B aus Weizenbasis wirkt feuchtigkeitsspendend. Silikone werden ohnehin nicht eingesetzt. Gerade in der Anfangsphase, wenn das Haar auf Silikon-Entzug ist,kann das Haar strohig wirken und schneller nachfetten. Daher sollte man während der Umstellungsphase nicht allzu große Wunder erwarten und die Haare langsam entwöhnen.

Rückstände, die sich oft über Jahre angestaut haben, werden erst mit der Zeit ausgewaschen. Doch auch beim Haare wasche, kann einiges falsch gemacht werden. Wer denkt, Wasser an, Shampoo drauf, einrubbeln, abwaschen und fertig liegt falsch. So simpel ist Haare waschen eigentlich nicht.

Einiges sollte beachten werden: Die Haare sollten bereits im Vorfeld auf die Haarwäsche vorbereitet werden.

Das Haar sollte gründlich ausgebürstet werden um Spray- oder andereStyling-Rückstände zu entfernen. Auf den bereits verwendeten Haarbürsten sammeln sich Fette von der Kopfhaut, Staub und andere Substanzen an. Mit Hilfe z.B eines Tiefenreinigungsschampo´s, kann man die Haarbürste reinigen und anschließend mit Wasser wieder ausspülen. Haare auf der Bürste sollten vor der Reinigung entfernt werden. Hier lassen sich auch mit Hilfe einer Pinzette oder Stielkamm,die Haare auf der Bürste entnehmen.

Auf de.wikihow.com Stichwort: „Haarbürsten reinigen“ findest du unterschiedliche Anwendungshinweise sowie ein Video zum Thema. Sind die Schritte erledigt, kann nun zur Haarwäsche übergegangen werden.

Beim Haare waschen gilt zu befolgen: Die Wassertemperatur sollte nicht zu heiß sein. Lauwarm bis kühl reicht vollkommend aus. Bevor einshampooniert wird sollte der Kopf richtig nass sein. Shampooniere die Enden nicht mit. Du braucht am Ansatz etwas mehr Shampoo, weil dort das Fett produziert wird. Aber die Längen und Spitzen sind die ältesten und trockensten Teile des Haares, und dort braucht du kein Shampoo.

Haarspülung sollte nur im unteren Haar und in den Spitzen verteilt werden. Der Ansatz wird ansonsten nur unnötig beschwert und das Haar fettet schneller nach. Richtig ausgewaschen ist das Haar wenn es quietscht. 

Am besten wäre etwas was die Haare zwar aufhellt aber nicht zu stark angreift.

Aufhellen der Haare

Wen du auf eine chemische Blondierung verzichten möchtest, kannst du
ganz einfach die Haarfarbe mit Natron aufhellen. Ganz einfach geht das etwa mit Zitronensaft, Backpulver oder Kamille. So funktioniert es:

Mit Zitronensaft:

Zitronensaft frisch gepresst mit etwas warmem Wasser mischen
oder für einen stärkeren Effekt unverdünnt auf das Haar auftragen. Am besten
unter der Dusche das Gemisch über den gesamten Kopf geben oder nur auf einzelne Strähnen auftragen. Den Haaren Wärme zuführen, entweder ein Handtuch um den Kopf wickeln oder in die Sonne setzen. Das Sonnenlicht verstärkt zusätzlich die Bleichung. Ungefähr eine Stunde einwirken lassen und anschließend ausspülen. Je nach Haartyp kannst du die Prozedur öfter wiederholen, um intensivere Ergebnisse zu erzielen.

Mit Backpulver:

1-3 Päckchen Backpulver oder alternativ reines Natron mit Wasser mischen, so das ein Gemisch entsteht, dass für den gesamten Kopf oder einzelne Strähnen ausreicht. Auf die Haare auftragen und mit einem Handtuch um den Kopf oder in der Sonne ungefähr eine Stunde einwirken lassen. Danach alles mit warmem Wasser ausspülen. Bedenke jedoch, dass Zitronensaft und Backpulver die Haare austrocknen.

Besonders schonend mit Kamille

Einen Liter Tee aus Kamille brühen und abkühlen lassen. Den Tee über den Kopf geben und auch bei dieser Methode die Haare mit einem Handtuch oder durch Sonne wärmen lassen. Danach ausspülen und je nach gewünschter Intensität mehrmals wiederholen. Diese Alternative zeigt den geringsten Effekt, ist aber die schonendste Variante.

Silbershampoo vom dm enthält keinerlei Silikone und eignet sich insbesondere um einen Gelb-Stich zu neutralisieren sowie ist für blondiertes Haar geeignet. Um blondiertes Haar zu "schonen", würde ich dir raten zeitweise die ,,No-Poo" bzw. ,,Only Water" Variante auszuprobieren, denn keine Kur wirkt besser als ,,Only Water". Auch ich habe von der Methode profitiert, allerdings wasche ich meine Haare höchstens 1x die Woche mit einem Bio-Shampoo oder Roggenmehl oder greife zu anderen natürlichen Hausmitteln, die während der ,,No-Poo"-Phase empfohlen werden. Wichtig ist, bevor mit ,,Only Water" begonnen wird die Haare zunächst zu "entwöhnen".

Only
Water/Sebum Only – Haare waschen nur mit Wasser  

Anstelle
Haare und Kopfhaut schonend zu pflegen, verwenden wir üblicherweise Produkte aus
Drogerien mit aggressiven Substanzen. Dies führt zur Austrocknung und damit zu
einer gesteigerten Talgproduktion. In Folge dessen kommt es schneller zu
fettigen Haaren und somit wird das häufige Haare waschen notwendig, was wiederum
die Nachfrage nach chemischen Pflegeprodukten immer wieder ankurbelt. Trends
wie „No-Poo“ (Waschen ohne Shampoo) oder „Reverse Washing“
(Rückwärts-Haarwäsche) sind daher nicht ungewöhnlich.

Water Only

NW/SO wird in der LHC
„übersetzt“ mit ‘’No Water/Sebum Only’’. In diesem Fall ist keinerlei Wasser an
den Haaren erlaubt. Die Variante im LHN ’’No Wash/Sebum Only’’ ist dagegen
praxis- und naturnäher und erlaubt auch mal einen Regen-/Graupel-/Schnee-Schauer
oder auch ein Bad im See. Insgesamt geht es darum, das Sebum nicht
herauszuwaschen, sondern es dafür zu nutzen, wofür es von der Natur gedacht
war: zum Schutz und zur Pflege der Haare. Die Methode vertraut darauf, dass
sich die Sebum-Produktion mit der Zeit so reguliert, dass das Waschen nicht
mehr nötig ist. Dafür werden Haare und Kopfhaut mechanisch gereinigt, indem mit
den Fingern massiert und/oder mit einer Bürste/einem Kamm gearbeitet wird.
Hierdurch wird das Sebum auch in den Längen verteilt, um diese zu pflegen.

Grundreinigung

Vorab sollten Haare und vor allem die
Kopfhaut von jeglichen Rückständen von
Shampoo, Conditioner, Öl, ... befreit werden, da diese nach einiger
Zeit durch die bakterielle Zersetzung anfangen zu müffeln. Für eine
Grundreinigung haben sich eine Wäsche mit
HES oder Natron bestens bewährt.

Mechanische Haarpflege

Bisher wurden Kopfhaut und Haare durch
Waschen gereinigt und es konnte auf größere mechanische Belastungen verzichtet
werden. Wenn jetzt auf das Waschen verzichtet wird, müssen dafür zwangsläufig
die mechanischen Belastungen hochgefahren werden. Am Anfang recht stark, später
reicht wieder etwas weniger. Aber es wird nie ohne gehen. Wenn das
Sebum erst einmal die Spitzen erreicht hat, muss nicht
mehr so viel Fett verteilt werden, die Spitzen werden robuster und es gibt
keinen Grund mehr ständig zu bürsten/kämmen. Die Kopfhaut fettet ja auch nicht
endlos weiter.

Kopfhautbefreiung

Durch Kratzen und Massieren mit den Fingern
werden eventuelle festere Ablagerungen gelöst, die Durchblutung angeregt und
das vor allem zu Beginn festere
Sebum weicher. Das Sebum, das nun an den Fingern und/oder unter den
Fingernägeln ist, kann man durch Entlangfahren an den Haaren bereits
weiterverteilen. Eine Session sollte nur solange dauern, wie es als angenehm
empfunden wird. Zu Beginn der Umstellung sollte die Kopfhaut mindestens einmal
pro Tag befreit werden. Später kann man den Abstand je nach Bedarf ausdehnen.

Sebum-Verteilung

Um das Sebum in die Längen zu verteilen gibt es mehrere
Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist das
Bürsten mit der
Wildschweinborstenbürste – der Klassiker. Durch die WBB wird das überschüssige Sebum an Kopfhaut und Haaransatz aufgenommen und
in den trockeneren Längen wieder abgegeben. Ebenso wird Schmutz/Staub entfernt.

ACHTUNG:
Durch den – vor allem Anfangs – verstärkten
Gebrauch der
WBB kann vermehrt Spliss und Haarbruch in den
noch ungeschützten Längen und Spitzen entstehen.


Auch ist es vorgekommen, dass die vorher
sehr gut vertragene Wildsau bei den NW/SO-Haaren gar nicht mehr gut ankommt.
Anstelle der
WBB kann auch ein Staubkamm genutzt werden. Er entfernt ebenfalls den
Schmutz/Staub aus den Haaren und verteilt gleichzeitig das
Sebum in die Längen.

Bevorzugt werden hier die natürlichen Kämme aus
Horn oder Holz.

Die einfachste Variante ist das Verteilen mit
den Fingern. Wie schon bei der Kopfhautbefreiung beschrieben, kann man durch
Entlangfahren vom Haaransatz an das
Sebum weiterverteilen.

Notfallprogramme

Sebum-Überschuss

Sebum-Überschuss
gibt es natürlich direkt zu Beginn der Umstellung bis sich die Kopfhaut
reguliert hat. Aber auch nach der Umstellung kann es immer wieder mal zu einer
Überproduktion kommen. Bekannte Auslöser dafür sind u. a. Krankheit, Stress,
Hormone, zu fettreiche Ernährung, ... Allgemein kann man sagen, dass durch
Feuchtigkeit das
Sebum flüssiger
wird und besser in die Haare einzieht. Ob nun die Luftfeuchtigkeit draußen,
heißer Wasserdampf von Dusche/Badewanne, mit einem feuchten Waschlappen über
die Haare streifen, einmal kurz durch Regen laufen, Rosenwasser-Leave-In, ...
bleibt jedem selbst überlassen.

Bevorzugt werden sollten hier das
natürliche Regen-, Süß- und Salzwasser, ggf. auch destilliertes Wasser.
Es
kann vorkommen, dass kalkhaltiges Leitungswasser mit NW/SO nicht vertragen wird
und das
Sebum eher
wachsartig wird, anstatt sich zu verteilen und/oder einzuziehen. Noch ein Feuchtigkeitstipp:
Mit einer sauberen, leicht feuchten
WBB bürsten. Es bleibt mehr Sebum in der WBB und die Haare werden leichter, weicher und
wirken wie frisch gewaschen. Ein
sauberes Baumwoll-Textil (z. B. Socke, T-Shirt, ...) nimmt auch
Sebum auf, wenn man damit des Öfteren über die
Haare streicht. Möglich ist es auch, ein warmes (trockenes!) Baumwoll-Handtuch
um den Kopf zu wickeln. Das erwärmt und verflüssigt das
Sebum und das Handtuch fängt es auf. Etwas
Abhilfe kann man auch schaffen, indem man – von oben nach unten und auch über
Kopf - mit sauberen flachen Händen die Haare so schubbert als würde man sie mit
dem Handtuch trocken frottieren. Puder kann in sehr begrenztem Maße auch
aushelfen. Doch sollte es nur oberflächlich verteilt werden und keinesfalls in
den Ansätzen oder gar auf der Kopfhaut verteilt werden. Es wurde die Erfahrung
gemacht, dass selbst normaler Sand auf der Kopfhaut etwas mit dem
Sebum zusammenklebt und die Verbindung nur sehr
schwer von der Kopfhaut wieder abzukratzen ging.

Sebum-Mangel

Vor allem die Spitzen sind – hauptsächlich in
der Anfangszeit – von mangelndem
Sebum betroffen. Es kann aber auch vorkommen, dass
auf der Kopfhaut zu wenig produziert wird.
Lanolin (Wollfett)
ist dem
Sebum sehr
ähnlich und im Allgemeinen sehr gut verträglich sowohl für die Spitzen als auch
für die Kopfhaut. Bedingt möglich sind auch
Öle. Diese sollte man aber doch besser nur für
die Spitzen nutzen, da sie schwerer einziehen als das natürliche
Sebum oder auch das Lanolin. Auch schon
erfolgreich war unraffinierte
Sheabutter. Doch auch hier gilt es, diese nur begrenzt
und besser nur für die Spitzen zu nutzen.

FAQ (Aussehen in verschiedenen Stadien,
Geruch, ...)

Wie lange dauert die Umstellung

Nach ca. 6 – 8 Wochen ist normalerweise das
Gröbste überstanden und die
Sebum-Produktion pendelt sich ein. Die endgültige
Umstellung der Kopfhaut auf NW/SO kann aber einige Monate bis Maximum ein Jahr
dauern.

Aussehen

In den ersten Wochen haben die meisten
Probleme mit viel Fett, Kopfhautjucken, kleinen Schüppchen und grauem Staub.
Dagegen hilft viel Kratzen und Bürsten/Kämmen.
Das Sebum wandert langsam nach unten. Anfangs ist es
wachsartig und wird dann immer flüssiger und somit leichter zu verteilen bzw.
fließt auch von alleine.
(Diese Entwicklung kann nur ungehindert stattfinden,
wenn man ausreichend trinkt.)
Ein Zuviel an Sebum wird z. B. an Kleidung und Bettwäsche
abgerieben, ein weiterer landet im Kamm und/oder in der Bürste. Solange nicht
ewig genauso viel Neues nachkommt, saugen die Haare selbst auch eine ganze
Menge weg. Mit der Zeit sind die Haare nicht mehr simpel „fettig“ im Sinne
einer Überproduktion sondern schlicht satt und weich.

Geruch

Der Geruch ist nicht vergleichbar mit dem
frisch gewaschener Haare. In der
LHC wird er als dezentes leicht süßliches
persönliches Parfüm beschrieben. Andere sagen, dass es schlicht und ergreifend
nach „Haaren“ riecht. Es riecht immer unterschiedlich, je nachdem, was man
vorher zu sich genommen hat. Mal würzig, mal getreidig... Und auch mal ganz
privat – z. B. wenn man die Haare über Nacht im Dutt hatte und sie sich dann um
den Kopf öffnet, verbreiten sie den ganz besonderen warmen, ganz eigenen Duft.
Vor allem in der Anfangszeit sollte regelmäßig Luft an die Kopfhaut und die
Haare gelassen werden. Dies dient nicht nur der Entlüftung sondern hilft auch
dem
Sebum beim
Einziehen. Lüften kann man während eines Spazierganges oder auch zuhause beim
Gammeln auf der Couch. Manche tun ein paar Tropfen ätherisches Öl in ihr Haar,
um einen schönen Duft zu bekommen. Diese können allerdings auch umschlagen.
Räucherstäbchen „beduften“ auch für einige Zeit.

Gefühl

Selbstverständlich fühlen sich NW/SO-Haare
nicht so fluffig an wie frisch gewaschene. Sie sind jedoch sehr weich, Frizz
ist ein Fremdwort.

Auch sind satte,
sebumgetränkte Haare
schwerer als ihre gewaschenen Artgenossen.

Schmutz

Um Schmutz im Haar braucht man sich keine
ernsthaften Gedanken machen. Der normale Schmutz (Staub/Dreck), der sich im
Laufe eines Tages im Haar im Haar ablegt und sich hier auch mit dem
Sebum verbindet, wird durch das Kämmen/Bürsten mit
entfernt.

„Only Water“ steht für all diejenigen, die ihre Haare nur noch mit Wasser waschen. Auch das alleinige Auskämmen des Talgs (only sebum) kommt während der „Only Water“ Variante zum Einsatz. Insgesamt geht es darum, das Sebum nicht herauszuwaschen, sondern dafür zu nutzen, wofür es von der Natur gedacht war: zum Schutz und zur Pflege der Haare. Die Theorie hinter Only Water,  ist dass die Kopfhaut ihr eigenes Fett produziert, was man auch als Sebum bezeichnet. Da es ein natürliches Fett ist,lässt es sich mit reinem Wasser nur schwer entfernen. Die Methode vertraut darauf, dass sich die Sebum-Produktion mit der Zeit so reguliert, dass das Waschen nicht mehr nötig ist. Dafür werden Haare und Kopfhaut mechanisch gereinigt, indem mit den Fingern massiert und/oder mit einer Bürste/einem Kamm gearbeitet wird. Hierdurch wird das Sebum auch in den Längen verteilt, um diese zu pflegen.

Der Trick hinter der Wasserwäsche besteht darin, seine Kopfhaut möglichst in Ruhe zu lassen und drauf zu warten, dass die Kopfhaut weniger Sebum produziert.
Diesem Zustand geht eine lange Entwöhnungsphase voraus, in der man immer weniger Shampoo verwendet bzw. beginnt, es nach und nach mehr zu strecken. Es ist ja ohnehin bekannt, dass regelmäßiges Haarwaschen, die Kopfhaut stark
austrocknet. Auf dem Weg zur perfekt eingestellten Kopfhaut kommt es zunächst häufig zu Juckreiz und fettigen Haaren. Wer zu einer empfindlichen Kopfhaut neigt, ist klar im Vorteil, da keinerlei bedenklichen Stoffe mehr an die
Kopfhaut gelangen.

Für die Anwendung benötigst du ausschließlich Wasser und ein Handtuch. Durch das
Ausspülen wäscht sich der Fettfilm vom Ansatz über die Haarlängen aus. Dabei
kann der Talg den ausgetrockneten Haaren die benötigte Pflege sofort bieten und
überschüssige Mengen fließen ab.

Vorab: Wer sich dazu entschließt, auf „Only Water“ umzusteigen, sollte sich Zeit nehmen und das Haar zunächst vollständig von chemischen Zusätzen entwöhnen. Die Haare und vor allem die Kopfhaut sollten von jeglichen Rückständen wie Shampoo, Spülung etc. befreit werden, da diese nach einiger Zeit durch die bakterielle Zersetzung anfangen zu müffeln. Für eine Grundreinigung hat sich eine Wäschemit Natron gut bewährt.

Bisher wurde die Kopfhaut durch Waschen gereinigt und daher konnten auf größere mechanische Belastungen verzichtet werden. Weil mit Only Water aufs „Waschen“ verzichtet wird, sollten die mechanischen Belastungen hochgefahren werden. Am Anfang stark, später reicht wieder etwas weniger. Aber es wird nie ohne gehen. Wenn das Sebum erst einmal die Spitzen erreicht hat, muss nicht mehr so viel Fett verteilt werden, die Spitzen werden robuster und es gibt keinen Grund mehr, ständig zu bürsten. Die Kopfhaut wird nicht endlos weiterfetten. Um das Sebum in die Längen zu verteilen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist das Bürsten mit der Wildschweinborstenbürste. Dadurch wird das überschüssige
Sebum an Kopfhaut und Haaransatz aufgenommenund in den trockeneren Längen wieder abgegeben. Ebenso wird Schmutz und Staub entfernt. Bitte beachtet, dass anfangs durch den verstärkten Gebrauch der Wildschweinbürste vermehrt Splissund Haarbruch in den noch ungeschützten Längen und Spitzen entsteht. Wer keine Wildschweinbürste benutzen möchte, kann eine Bürste mit Sisalborsten verwenden.Auch kann ein Staubkamm genutzt werden. Er entfernt ebenfalls den Schmutz und Staub aus den Haaren und verteilt gleichzeitig das Sebum in die Längen. Bevorzugt werden hier die natürlichen Kämme aus Horn oder Holz. Die einfachste Varianteist das Verteilen mit den Fingern. Durch Kratzen und Massieren mit den Fingern werden festere Ablagerungen gelöst, die Durchblutung angeregt und das vor allem zu Beginn festere Sebum weicher. Das Sebum, das nun an den Fingern und/oder unter den Fingernägeln ist, kann man durch Entlangfahren an den Haaren bereits weiterverteilen. Es sollte nur solange dauern, wie es als angenehm empfunden wird. Zu Beginn der Umstellung sollte die Kopfhaut mindestens einmal pro Tag befreit werden. Später kann man den Abstand je nach Bedarf ausdehnen.

Hauptsächlich in der Anfangszeit sind vor allem die Spitzen, von mangelndem Sebum betroffen.Es kann aber auch vorkommen, dass auf der Kopfhaut zu wenig produziert wird. Lanolin (Wollfett) ist dem Sebum sehr ähnlich und im Allgemeinen sehr gut verträglich für die Spitzen und die Kopfhaut. Auch ist die Verwendung von Ölen, bedingt möglich. Diese sollte man aber doch besser nur für die Spitzen nutzen,da sie schwerer einziehen als das natürliche Sebum oder auch das Lanolin. Auch schon erfolgreich war unraffinierte Sheabutter. Doch auch hier gilt es, diese nur begrenzt und besser nur für die Spitzen zu nutzen.

Mit einem Sebum-Überschuss ist gerade zu Beginn der Umstellung zu rechnen. Es dauert eine Zeit lang, bis sich die Kopfhaut reguliert hat. Aber auch nach der Umstellung kann es immer wieder mal zu einer Überproduktion kommen. Auslöser hierfür sind u. a häufig: Krankheit, Stress, Hormone und eine zu fettreiche Ernährung. Allgemein kann man sagen, dass durch Feuchtigkeit das Sebum flüssiger wird und besser in die Haare einzieht. Ob nun die Luftfeuchtigkeit draußen, heißer Wasserdampf von Dusche oder Badewanne, mit einem feuchten
Waschlappen über die Haare streifen, einmal kurz durch Regen laufen,
Rosenwasser-Leave-In  bleibt jedem selbst überlassen.

Bevorzugt werden sollten hier das natürliche Regen- Süß- und Salzwasser, ggf. auch destilliertes Wasser. Es kann vorkommen, dass kalkhaltiges Leitungswasser mit NoWash /Sebum Only  nicht vertragen wird
und das Sebum eher wachsartig wird, anstatt sich zu verteilen und/oder
einzuziehen. Um das Sebum besser zu verteilen, sollte eine saubere, leicht
feuchte Wildschwein- oder Sisalbüste genutzt werden.Dadurch bleibt mehr Sebum in der Bürste zurück und die Haare werden leichter, weicher und wirken wie frisch gewaschen. Ein sauberes Baumwoll-Textil nimmt auch Sebum auf, wenn man damit des Öfteren über die Haare streicht. Möglich ist es auch, ein warmes (trockenes) Baumwoll-Handtuch um den Kopf zu wickeln. Das erwärmt und verflüssigt das Sebum und das Handtuch fängt es auf. Etwas Abhilfe kann manauch schaffen, indem man von oben nach unten und auch über Kopf - mit sauberen flachen Händen die Haare so schubbert als würde man sie mit dem Handtuchtrocken frottieren. Puder kann in sehr begrenztem Maße auch aushelfen. Doch sollte es nur oberflächlich verteilt werden und keinesfalls in den Ansätzen oder gar auf der Kopfhaut verteilt werden.

Natürlich ist der Geruch nicht vergleichbar mit dem von frisch gewaschenen Haaren. Manche bezeichnen diesen er als dezentes leicht süßliches persönliches Parfüm, andere wiederum sagen, es riecht schlicht und ergreifend nach „Haaren“. Es riecht immer unterschiedlich, je nachdem, was man vorher zu sich genommen hat. Mal würzig, mal getreidig oder auch mal ganz privat. Gerade in der Anfangszeit sollte regelmäßig Luft an die Kopfhaut und die Haare gelassen werden. Dies dient nicht nur der Entlüftung sondern hilft auch dem Sebum beim Einziehen.Lüften kann man während eines Spazierganges oder auch zuhause. Ein paar Tropfenätherisches Öl, kann auch dabei helfen, einen schönen Duft zu bekommen. Diese können allerdings auch umschlagen. Räucherstäbchen „beduften“ auch für einige
Zeit. Um Schmutz im Haar braucht man sich keine ernsthaften Gedanken machen.Der normale Schmutz (Staub und Dreck), der sich im Laufe eines Tages im Haar ablegt und sich hier auch mit dem Sebum verbindet, wird durch das Kämmen und Bürsten
mit entfernt.

So geht
man beim Haare waschen mit der Wasser-Methode vor:

Es sollte eine schonende, lauwarme Wassertemperatur und wenn möglich ein harter Wasserstrahl an der Brause einstellt werden. Generell hat sich eine Haltung mit dem Kopf nach unten bewährt. Ihr könnt aber auch während des Waschens abwechseln. Die Haare abbrausen und dabei einzelne Haarbüschel immer wieder hochheben, um untere Schichten mit ausreichend Wasser durchzuspülen. Bei langenHaaren ist dies gerade im Nacken notwendig, wo viele Haare zusammen kommen, aber auch die Seiten oberhalb der Ohren benötigen mehrere Durchgänge. Das Einmassieren des Wassers sollte aber aufgrund der durchblutungsfördernden
Wirkung unbedingt vermieden werden, um die Talgproduktion nicht unnötig
anzukurbeln, weil dies wiederrum zu fettigen Haaren führt. Durch das
Durchspülen saugen sich die Haare immer mehr mit Wasser voll und verändern sich im Gefühl. Sie werden schwerer und geben einen weißlich und manchmal auch gräulichen, feinen, öligen „Schaum“ ab. Wenn kein neues Ölgemisch hinzukommt oder die Haarlängen sich wachsartiger anfühlen, ist das Haar gereinigt. Wenn Ihr nach der Haarwäsche das Haar mit kaltem bis sehr kaltem Wasser spült, schließt sich die Schuppenschicht, wodurch das Kämmen erleichtert wird. Die Haare ausdrücken und im Handtuch trockentupfen, aber bitte nicht trocken rubbeln, denn dies führt schnell zu Haarbruch. Wer von Euch keine Zeit haben sollte, die Haare an der Luft zu trocknen, kann mit kalter Föhnwärme von den Haarspitzen langsam zum Ansatz föhnen, um möglichst wenig Wärme auf der Kopfhaut zu produzieren. Auf Hitze sollte möglichst verzichtet werden, da diese die Talgproduktion ankurbelt.

In den ersten zwei bis drei Wochen der Water-Only Methode kann sich das Haar, bis sichdie Talgproduktion eingespielt hat, noch ungewohnt anfühlen und Probleme mit viel Fett, Kopfhautjucken, kleinen Schüppchen und grauem Staub auftreten. Dagegen hilft viel Kratzen sowie Bürsten und Kämmen. Auch sind satte, sebumgetränkte Haare schwerer als ihre gewaschenen Artgenossen. Anfangs ist es wachsartig und
wird dann immer flüssiger und somit leichter zu verteilen bzw. fließt auch von
alleine. (Diese Entwicklung kann nur ungehindert stattfinden, wenn man
ausreichend trinkt.) Mit der Zeit soll sich der Talg verändern und sich
immer leichter mit Wasser auswaschen. Eine regelmäßige Wäsche ist zu Beginn sinnvoll und unterstützt die Talgregulierung. Ein Zuviel an Sebum wird z. B. an Kleidung und Bettwäsche abgerieben, ein weiterer landet im Kamm oder in der Bürste. Solange nicht ewig genauso viel Neues nachkommt, saugen die Haare selbst auch eine ganze Menge weg. Mit der Zeit sind die Haare nicht mehr simpel „fettig“ im Sinne einer Überproduktion sondern schlicht satt und weich.Haarwachsartige
Ansätze, die ein schweres Haargefühl aufkommen lassen tretten häufig bei hartem Wasser auf. Folgende Möglichkeiten kannst du zur Milderung angehen:

1. Wiederhole
die Haarwäsche mit Wasser, die Talgmenge wird dadurch nochmals reduziert.

2. Zum erneuten Waschen hat sich auch eine milde und zugleich reinigende Mischung aus zwei bis vier Teelöffeln Honig mit zwei Teelöffeln lauwarmem Wasser bewährt. Gleichzeitig spendet Honig zusätzlich noch Glanz und Feuchtigkeit. Die Feuchtigkeitszufuhr unterstützt die natürliche Senkung der Talgausschüttung, ohne einen beschwerenden Ölfilm zu hinterlassen. Weitere milde und pflegende Wäschen bieten der Avokadokernsud, entfettende Haarspülungen oder auch ein stark verdünntes Roggenmehl-Shampoo, das aus drei leicht gehäuften Esslöffeln Roggenmehl und 300 ml lauwarmem Wasser zubereitet wird.

3.
Gerade bei mittelhartem bis hartem Wasser kann in der Anfangsphase der zäheTalg mit dem Kalk verkleben und nur erschwert ausgespült werden. Dagegen hat
sich eine saure Rinse bewährt. Eine Spülung mit drei bis fünf Esslöffeln Wein-
oder Apfelessig auf einen Liter Wasser macht das Wasser und die Haare weicherund erleichtert den Abtransport. Dabei ist der Apfelessig die mildere Variante und unter Umständen bei hartem Wasser nicht ausreichend. Eine mildere Spülung könnt Ihr auch mit einem Teelöffel Essig auf 500 ml Wasser nach jeder Wäsche vorbeugend anwenden.

 4. Wenn Kalk die Ursache ist, könnte das Waschen mit kalkfreiem, destilliertem Wasser hilfreich sein.

 5. Eine weitere Möglichkeit bietet das Auskämmen mit einer Naturbürste wie zum Beispiel einer Wildschwein oder Sisal-Bürste. Durch das Kämmen verteilt sich der Talg vom Ansatz zu den Haarlängen und lässt sich bei der nächsten Wäsche leichter entfernen.Allerdings kann die Massage der Kopfhaut die Talgdrüsen zu erneuterTalgproduktion minimal anregen. Bei hartem Wasser ist dies sogar die schonendste Methode um „Kalkseife“ aus Kalk und Talg auf lange Zeit zu verhindern. Falls das Bürsten nicht zum gewünschten Erfolg führt, kann wie bereits erwähnt,  das Befeuchten der Bürste helfen. Als erfolgreiche Maßnahme hat sich eine Haarkur aus zuckerfreiem, fein püriertem Apfelmus erwiesen. Die Apfelmasse wird auf der Kopfhaut und den betroffenen Stellen verteilt und nach 30 Minuten gründlich ausgespült.