shotokan karate, taekwondo, kämpfen?
hi, ich mache seit über einem halben jahr shotokan karate und mir fehlt da ehrlich gesagt das kämpfen etwas. mir wurde gesagt auch wenn man da kein kämpfen trainiert, wird es bald zum kämpfen sehr gut geeignet sein. das bezweifle ich denn unser training sieht folgendermassen aus:
aufwärmen
basketball
trinkpause
ein par bahnen mit den techniken (fast die ganze zeit)
kata
jezt hab ich gehört, dass man bei taekwondo vor allem kämpfen lernt. also ist TKD besser zur selbstverteidigung geeignet als shotokan oder nicht? wenn ja dann welcher verband? und könnt ihr mir bitte sagen wie dann das training aussieht? wird da auch anfängern das kämpfen beigebracht oder nur fortgeschrittenen? mir wird das RUHIGE shotokan nämlich etwas zu langweilig. danke schonmal im voraus für die antworten ;)
12 Antworten
Hallo moh96,
seit über 25 Jahren studiere ich Shotokan-Karate (ja, "studiere" - denn eine Kampfkunst beinhaltet deutlich mehr als nur "ein paar Techniken trainieren").
Als Anfänger kannst Du nicht ernsthaft erwarten, dass Du sofort mit "Kämpfen" loslegst, was auch immer Du darunter verstehen magst. Insofern bin ich ganz bei der Meinung von Sempai PaSan. Übe das Gehen, dann das Laufen, bevor Du mit Rennen anfängst. Auch was PaSan über Selbstbewusstsein sagt - das schließt übrigens auch "Selbstbeherrschung" ein- , kann ich nur ganz dick unterstreichen und bekräftigen.
Man mag von den "Karate Kid" Filmen halten, was man will, wer genau hinschaut und hinhört, wird aber ein paar wichtige Grundprinzipien erkennen:
1. "Die beste Verteidigung gegen einen Angriff ist, Nicht Dasein"! - Ein Kampf ist meistens die schlechteste Alternative und nur die allerletzte.
2. Der junge Schüler von Meister Miyagi stellt die gleiche Frage wie Du im Hinblick auf Kämpfen und was die Dinge für einen Sinn haben sollen, die sein Lehrer ihn tun lässt (Wagen waschen und polieren, Zaun streichen - in Deinem Fall wahrscheinlich auch das Basetballspiel). Der Sinn eröffnet sich ihm später. Ich wünsche Dir, dass es Dir genauso ergeht.
Wenn Du einigermaßen gut englisch verstehen kannst, dann versuche mal das Taschenbuch von C.W.Nicol "Moving Zen" zu bekommen. Der Autor beschreibt seine drei Jahre bei der JKA in Tokio Anfang der 60er Jahre, wo er Karate gelernt hat. Das ist höchst aufschlussreich!
Os!
du studierst also seit 25 karate? ab wann hat es denn angefangen etwas zur selbstverteidigung zu nutzen, oder dir in deiner klasse/gang den nötigen respekt zu verschaffen wenn du geärgert wirst?
Basketball... o.O
Erstmal nutzt dir die beste Kampfkunst nichts, wenn der Verein nichts taugt.
Ich selbst mache seit 10 Jahren Shotokan Karate Do und bin vollends zufrieden. Natürlich muss man erstmal die Grundtechniken lernen und in den Partnerübungen ein Distanzgefühl sowie ein Gefühl für den Partner entwickeln, aber mit der Zeit wird das dann immer freier, bis hin zum "richtigen" kämpfen.
Und wenn du damit dann auch das passende Selbstbewusstsein, die Ausstrahlung und die Vernunft lernst, Konflikte gewaltlos zu lösen, bist du für das echte Leben gerüstet. Auch wenn es natürlich niemals eine komplette Sicherheit gibt ;)
Shotokan ist nunmal viel Katalog und wenig Kumite.
Ich würde mal Goyu Ryu Karate oder Kyokushin Karate ausprobieren dort ist viel Kumite und weniger Katalog vorhanden.
Ich habe gehört, das Wing Tsun und Krav Maga sehr gut sein sollen.
Krav Maga geht eigentlich hin zu Selbstverteidigung, aber da lernt man auch, wie man Bewaffnete Leute, die ein Messer oder eine Pistole bei sich tragen, am besten entwaffnen kann.
Ansonsten kann ich noch Kung-Fu oder Judo empfehlen. Judo hat eine Freundin sehr lange gemacht, und Kung Fu hab ich mal gemacht und fand es eigentlich sehr gut, nur sehr anstrengend.
Das ist schade und allein eine Frage des Vereins, nicht des Karate-Stils. Wir machen regelmäßig sogenannten "Freikampf". Und da es kein Verbandsverein ist, alles ohne Fuß- und Handschutz. Die Fortgeschrittenen tragen später Mundschutz. Das ist alles. Ich bin jedesmal nassgeschwitzt und fühhle mich nach 5 Jahren sehr wehrhaft. Mache dich lieber auf die Suche nach einem neuen Verein.
ganau so und nicht anders