Seltsam bespannte Konzertgitarre
Hallo ihr Lieben,
eine Freundin von mir hat eine Konzertgitarre geschenkt bekommen bei der eine Saite gerissen ist. Da sie keine Ahnung von Gitarren hat, hatte sie mich gefragt, wie man die Saiten am besten wechselt, als sie mir aber sagte, das da der Metallstift fehlt der die Saite festhält, konnte ich mir keinen reim darauf machen was sie da genau meint, da ich mich aus meinen Konzertgitarren Zeiten (besitze mitlerweile nur eine Westerngitarre) eigentich daran erinnern konnte, dass die Saiten eigentlcih mithilfe einer Schlaufe am Steg befestigt werden. Also hat sie mir ein Bild geschickt, allerdings macht mich das auch nicht schlauer. Also meine Frage: Weiß hier jemand was das für eine Technik ist und ob man bei der Gitarre trotzdem ganz normal neue Saiten aufziehen kann, also mit Schlaufe?
Danke im Voraus
6 Antworten
a) Man kann die Gitarre ganz normal, wie jede andere Konzertgitarre auch, mit Saiten ohne Ballends bespannen, also einen Knoten um den sog. Fädelsteg machen.
b) Es gibt tatsächlich nur relativ wenige Sätze Nylonsaiten mit Ballends. Das ist aber durchaus angenehm, man spart sich die Knoterei. Hier ein Beispiel, das übrigens auch sehr gut klingt:
https://schneidermusik.de/shop1/product_info.php/products_id/558
c) Auf jeden Fall sollte bei dieser Gitarre einmal der komplette Satz gewechselt werden, nicht nur die eine Saite, die gerissen ist.
Konzertgitarrensaiten haben normalerweise keine Ball-Ends wie sie Westerngitarrensaiten haben.
Wenn man Dein Bild etwas vergrößert, sieht man allerdings, daß es sich zweifelsohne bei den Diskantsaiten um Nylonsaiten handelt, was für eine Bespannung mit Konzertgitarrensaiten spricht.
Hier scheint der extrem seltene Fall eingetreten zu sein, daß jemand die Konzertgitarre mit dafür vorgesehenen Konzertsaiten mit Ball-Ends bespannt hat.
Solchen Ausnahmesaiten gibt es, z.B. Thomastik Classic S KF 110 (Stahlsaiten für Classic-Gitarre mit Ball-End),
oder La Bella 830 Folk Singer (auch Nylon mit Ball-Ends) oder
Martin M260 mit Ball-End.
Alle anderen Konzertgitarrensaiten werden am Steg geknüpft, so wie Du es ja schon geschildert hast.
Warnung:
Niemals Stahl-Westerngitarrensaiten auf eine Konzertgitarre aufziehen!
Da die allermeisten Konzertgitarren keinen Stahlstab im Gitarrenhals haben und nicht auf die Zugkräfte der Stahlsaiten ausgelegt sind (Zugkraft 80 bis 90 kg!!) würden sie sehr schnell den Hals verbiegen und die Gitarre unbrauchbar machen!
Das was ich sehe, könnten Nieten / Hülsen sein, die sicherstellen sollen, daß der Knoten nicht durch den Steg rutscht oder beim Stimmen bzw Spielen der Knoten nicht nachgibt. Der fehlende Stift ist die Hülse oder der Abstimmstift/Knopf.
Hi! Das habe ich schon mal gesehen. Die Saite wird da aus Blickrichtung des Bildes gesehen unten reingeführt und dann quasi wie ein S durch den Haltebalken geführt, also nach vorne, dann muss auf der anderen Seite obendrüber wieder ein Loch sein - Seite wieder nach hinten und dann über den Block wieder nach vorne zum Hals. Dafür muss am Saitenende halt so eine Kugel sein - sieht man ja bei den anderen Saiten. Gruss
Besser ist, die Saite mit einer normalen Schlaufe (wie bei jeder Konzertgitarre üblich) zu befestigen. Die Methode auf dem Bild mit dem kleinen Metallringerl (das ist üblicherweise auf der Saite dran, vielleicht sind falsche Saiten drauf?) ist jedenfalls unüblich.