Selbstreflektion - Automatismus oder Sache, die euch wirklich schwer fällt?

5 Antworten

Das kann sowohl schwer als auch einfach sein, je nachdem, was man gerade ergründen möchte.

Gerade eben ging es um die Frage, warum man sich schämt, Gecshenke, dei man erhalten hat, zu zeigen. Da fällt es schon etwas schwerer, genaueres zu ergründen.

Zu automatischer Selbstreflektion fällt mir gerade nichts ein. Oftmals passe ich meine Handlungsmuster sowieso eher so an, dass ich gar nicht erst reflektieren müsste und wenn ich dnan doch reflektieren muss, dann mache ich das wohl bewusst.
(Nehme ich zumindest gerade an, kann natürlich auch sein, dass ich gerade etwas übersehe oder so.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Laie mit Interesse an Psychologie

Gibt es sicherlich.

Mein Vater erklärte mit zu seinen Lebzeiten öfter:

"Wenn was schief läuft, sucht man den Fehler erstmal bei sich selbst "

Daher neige ich wohl ein Stück weit zur Selbstreflektion

Meine Schwiegermutter war das krasse Gegenteil, und erklärte ihren N Nachzügler ( meinem damals sehr jungen Schwager ):

" Du bist der Beste. Da, wo du hingekackt hast, müssen andere erstmal hinriechen "

Es lässt mittlerweile zwar etwas nach, aber hauptsächlich empfindet er es immer noch so, dass erstmal andere Menschen eine Bringschuld haben.

Erstaunlicherweise kommt er damit auch zu einem hohen Prozentsatz durch

Man kann nicht in die Köpfe reingucken, aber von außen wirkt es bei manchen Menschen so, dass sie überhaupt keine Selbstreflektion betreiben.

Ich denke nicht über mich nach. Wo hin soll das denn führen? Dann müsste ich ja unendliches Bereuen, mich mit Selbstzweifeln quälen, mit Schuldgefühlen etc. Nein, das ist der Weg ins Verderben.

Ich glaube, dass ziemlich jeder über sich nachdenkt, nur die Art, wie Menschen über sich nachdenken, unterscheidet sich.

Der YouTuber, der gerne Likes hätte, reflektiert sich diesbezüglich, ob er sich entsprechend präsentiert.

Jemand, der die Liebe seines Lebens verloren hat sinniert darüber, was er hätte besser oder anders machen können oder wie es so weit kommen konnte.

Ein anderer denkt nutzenoptimierend über sich. Was will ich? Warum bin ich noch nicht da?

Das sind alles so Formen von Reflektionen, die jeder kann und jeder reflektiert auf eine oder mehrere dieser Arten.

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Was du meinst, sind vielleicht moralische oder philosophische Reflexionen. Wie passe ich zum Ganzen? Welche Auswirkungen hat mein Handeln auf das Leben anderer und unsere Umwelt? Was sind meine Ängste?

Der Unterschied in den Reflexionen liegt im Egoismus. Jemand, der auf viele Intellektuelle von außen dumm wirkt, reflektiert, aber mit dem Egoismus im Vordergrund.
Der Schläger schlägt beispielsweise ohne groß darüber nachzudenken. Er weiß aber sehr wohl, dass dieses Vorgehen die Auswirkungen hat, die er sich verspricht. Er wird für sich eine Art Philosophie entwickelt haben, die ihm sagt, dass dieser Weg der beste für ihn ist, zum Beispiel indem er sich sagt, dass es gut ist, sich nichts sagen zu lassen, seinen Emotionen freien Raum zu lassen, anderen Respekt zu lehren, usw. Und das ist nicht unbedingt Schönreden. Schönreden wäre es, wenn er sich darüber im Klaren wäre, dass es ethisch falsch wäre. Es kann aber auch einfach seine Welt sein, in die er sich definieren musste.

Man darf nicht Reflexion mit Empathie gleichsetzen. Die Empathie ist ebenso notwendig für ein schlechtes Gewissen, respektive moralischem Verhalten. Reine Reflexion reicht nicht.