Seit wann zeigen Taschenrechner das richtige Ergebnis an?
Ja, die Frage klingt sonderbar, weil Taschenrechner ja eigentlich immer das richtige Ergebnis anzeigen sollten aber wer Älter ist, der weiß schon was gleich kommt.
In den 70er / 80er konnte man an einem Taschenrechner folgendes eingeben.
10 : 3 = 3,333333333 x 3 = 9,999999999 (Also nicht 10)
Moderne Taschenrechner machen das anscheinend nicht mehr. Ich wollte das schon mehrmals meinen Enkeln zeigen aber bei denen geht das nicht. So langsam komme ich mir dumm vor. :)
Hat jemand eine Idee, wann das bei den Geräten geändert wurde? Und können die Rechner jetzt nur besser rechnen oder wird da nur getrickst?
6 Antworten
Der linke Rechner ist von 1973
der rechte Rechner ist ein Modell, welches es nagelneu in jedem Laden zu kaufen gibt.
https://www.mediamarkt.de/de/product/_genie-540-2055282.html
Interessante Sache.
Mein Laptop (installiert Win11 - Rechner 11.2210.0.0 © 2022 Microsoft) liefert das
10 : 3 = 3,333333333 x 3 = 10
Mein Tablett (Android 11 - Samsung - Rechner-App 12.1.25.3) liefert
10 : 3 = 3,333333333 x 3 = 9,999999999 (Also nicht 10)
Erstaunlich
Zur Historie kann ich allerdings nichts beitragen.
(Ich vermute, das ist ein ganz perfider "Enkeltrick".)
Die Thematik kenne ich, das hat aber eher weniger mit "Richtig" oder "Falsch" zu tun, das hat eher was mit der Leistungsfähigkeit der verwendeten Mikrocontroller zu tun.
Normalerweise sollte ein Rechner, der 10 Dezimalstellen darstellen kann, dann aber mit mindestens 12 Dezimalstellen (oder mehr) rechnen um Rundungsfehler vorzubeugen.
Zu früheren Zeiten als Mikrocontroller und CPU´s noch sehr teuer waren, hat man versucht entsprechend zu sparen. Ein Rechner rechnet ja auch nicht mit Dezimalstellen, sondern Binär und braucht dann eine Gleitkommazahl. Allein schon das Konvertieren einer Gleitkommazahl in eine Dezimalzahl braucht einiges an Rechenzyklen. Des Weiteren muß schon bei der Programmierung eines entsprechenden Controllers bzw beim Design des entsprechenden Chips entschieden werden, ob ein großer Wertebereich dafür aber eine kleinere Komma-Auflösung herrschen soll oder umgekehrt.
Ich würde hier mal sagen, solche Dinge aufgrund der begrenzen Hardware-Ressourcen wirst du bis in die späten 70ger Jahre finden.
Ich würde im Gegensatz aber darauf wetten, daß du aber solche Dinge in heutigen Billig-Geräten wieder findest, die für ein paar Cent von Kindern in Ostasien zusammengebaut worden sind. Da geht es dann um "so billig wie möglich".
Da gibt´s aber auch noch andere Beispiele. Zum Beispiel hat sich der Windows Taschenrechner noch bis in die Jahrtausendwende hin bei Klammerregeln verhaspelt.
Ich habe in Python Scripts auf meinem M1 MacBook schon häufig genau so etwas beobachtet, dss Rechnung auf einer hohen Nachkommerstelle kleine Fehler aufweisen...
Eine Möglichkeit wäre, dass es z.B. auf 12 Nachkommastellen gerundet wird, damit es wieder richtig wird.
Ich habe hier gerade einen alten Rechner liegen. Der zeigt max. 9 Zahlen nach dem Komma. Bei Google hat der Rechner 11 Stellen nach dem Komma.
Der zeigt mir auch die 10.
Mein uralter Taschenrechner (TI, etwa 35 Jahre alt) produziert die "10" als Ergebnis,
Das is´ja jetzt interessant. :)