Sehr sensible Schülerin!- ich bitte um Rat...?
Hallo liebe Forenmitglieder.
Ich bin seit ein paar Jahren Lehrerin an einem Gymnasium. Ich wurde ich Klassenlehrerin einer 7. Klasse , in der sich ein Mädchen befand die schon Anfangs sehr zart und sensibel aber auch gewissenhaft wirkte .
Sie bat mich um ein persönliches Gespräch , indem sie mit mir über die Dinge sprach, die sie zur Zeit sehr belasteten
Im Laufe der letzten 4 Jahre trennten sich ihre Eltern sehr unerwartet, was sie ziemlich aus der Bahn riss. Seit dem kam sie regelmäßig und oft zu mir ( verständlicherweise ). Ich vermute, dass sie bei mir den Halt suchte, den sie bei ihrer Mutter nicht bekam, da diese selbst mit viel zu kämpfen hatte.
Ich hörte ihr aufmerksam zu, konnte ihr aber schon damals eben "nur" zuhören, worauf ich ihr einen Termin beim Schulpsychologen an bat. Diesen nahm sie auch wahr und ist auch bis heute noch ab und an bei ihm, jedoch nur sehr ungern.
Manchmal traute sie sich nicht nach einem Gespräch zu fragen. Dann schrieb sie mir nach der Schule e-Mails und versuchte mir oft zu begegnen. Sie ist generell eher verschlossen und vertraut nur wenigen Personen, weshalb ich im Grunde gerne für Sie da bin.
Allerdings stoße auch ich hier an meine Grenzen und es wird mir zu viel wenn sie mich anschreibt, etc.
Mit einer Kollegin habe ich das Ganze bereits besprochen . Diese meinte allerdings ich soll es ihr ganz direkt sagen.
Ich kenne das Mädchen ziemlich gut und bin mir sicher, dass ihr solch eine Aussage schwer zu schaffen machen würde, egal wie ich es verpacke. Sie braucht einfach diese Stabilität, die sie bei mir meint gefunden zu haben.
Wisst ihr Rat? Wie würdet ihr damit umgehen, ich bin ja doch noch recht "frisch" im Beruf und hatte solch eine Situation noch nie.
Viele Grüße.
3 Antworten
Hallo,
so wie du schreibst, wird es dir zu viel. Du sagst nicht, dass du gar nicht mehr für Sie da sein würdest. Genau so solltest du das auch mit Ihr besprechen.
Sage ihr, dass Sie bei dir weiter ein offenes Ohr hat, aber dass sollte in der Schule besprochen werden, gerne direkt nach dem Unterricht, aber eben nicht auch noch in der außerschulischen Zeit.
Du bist nicht die beste Freundin, du bist die Lehrerin, auch wenn ich dein persönliches Engagement toll finde.
Aber was machst du, wenn sie nicht mehr deine Schülerin ist und immer noch jeden Tag ihre Probleme vorgesetzt bekommst? Was wenn du weitere Schüler hast, die auch deine Hilfe in Anspruch nehmen?
Sie muss lernen, Probleme auch allein zu bewältigen.
LG, Chris
Zunächst ein Lob an dich.
Es ist ihr geholfen, wenn man das Jugendamt, zunächst unverbindlich, kontaktiert sowie einen Psychiater und Psychologen, sie dazu zu motivieren von dritten helfen zu lassen.
Ich glaubes ja nicht...ihr alle habt nicht mehr alle Tassen im Schrank was?
Das ist wirklich nicht einfach ich verstehe dein Problem und sehe wieso du so hin und her gerissen bist.
Allerdings muss ich deiner Kollegin recht geben das du dich wieder etwas abgrenzen musst, man nennt das professionelle Distanz aber das sagt dir sicher eh was.
Das Problem ist das es dir ja wie du selbst sagst schon etwas zuviel wird und sowas auch schnell berufliche Konsequenzen haben kann. Ich habe eine Bekannte die hat von in einem ganz ähnlichen Fall von der Direktion einen auf den Deckel bekommen weil sie es zu "indeskret" fanden.
Du solltest das Mädchen schon behutsam daraufhin weisen das du in der Schule immer bereit bist mit ihr zu reden ubd ihr gerne bei allem hilfst aber emailaustausch nach der Schule nicht der richtige Umgang sind.
Hast du dich denn schonmal mit dem Schulpsychologen ausgetauscht und beraten? Zu dem geht sie ja wenn auch ungern ab und zu wie du sagtest.