Sehnsucht nach Heimatsland?
Hallo Leute,
stellt euch vor ihr wächst in einem Land auf, wo ihr sehr viel Spaß und Liebe bekommt. Ihr kennt eure Heimatstadt/ Dorf und liebt es dort zu sein. Allerdings habt ihr als kleines Kind nicht viel Wahl und müsst die Heimat nach im 10 Lebensjahr verlassen. Ihr werdet mittendrin aus dem gewohnten Leben rausgerissen und müsst zum anderen Land ziehen, da man dort "finanziell, bildungstechnisch" mehr Chancen hat. Als Kind erkennt ihr es natürlich nicht, da für euch Geld keine wichtige Rolle spielt,außer wenn es darum geht neue Spielzeuge zu bekommen. Eure gewohnte Schule und die liebsten Cousins, Tante Onkel, Oma und Opa (wo man als Kind vorallem starke Beziehung hat) müsst ihr verlassen.
Ihr kommt in das neue Land und merkt ihr seid nicht glücklich. Ihr kennt die Sprache nicht, keine Freunde mehr, Oma und Opa sind weit weg. Man fühlt sich als wäre man am falschen Ort. Euer Ziel ist es irgendwann zurück zum Heimatland zu kommen. Nun geht ihr zur Schule, lernt die Sprache und neue Freunde kennen.
Wie der Mensch so ist, er passt sich an die Umgebung an und selbst der größte Schmerz ist irgendwann ertragbar.
Irgendwann steht ihr vor einem Punkt wo es viel über euer Leben entscheidet, nämlich das Beenden der Schule. Der nächste Abschnitt ist das Berufsleben. Ihr habt nun das was eure Eltern wollten, die allgemeine Hochschulreife im wirtschaftlich starken Land. Heißt also ihr habt ziemlich gute Berufschancen, Ihr wollt vielleicht ein Polizeistudium anfangen,wo ihr beamtet seid und gutes Gehalt kriegt.
Ihr steht aber auf einem Zwiespalt, weil euer Ziel war es doch eigentlich zurück zum Heimatsland zu kommen und die alte Familie zu sehen. Oma und Opa die man in 10 Jahren nicht länger als 3 Monate insgesamt gesehen habt. Ihr merkt jedes Jahr wenn ihr paar Wochen dort seid, ihr sehr glücklich seid. Ihr versteht die Menschen gut, weil die Mentalität stimmt. Ihr wollt auch eine einheimische heiraten, damit die Kinder die sprache können, und sich mit den verstehen.
Dort habt ihr aber keine chancen Erfolgreich zu werden und eine Familie ohne dass die Kinder ein schweres Leben haben zu gründen.
Was tut ihr?
4 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/1_nmmslarge.png?v=1438863662000)
Nutze die Chancen, die deine Eltern dir mit sicherlich auch vielen eigenen Entbehrungen gegeben haben, mache hier noch Ausbildung, Studium oder ähnliches.
Danach gehe gerne mal für anfangs ein halbes oder ein Jahr befristet dort hin und schaue, wie der Alltag dort ist. Suche dir dann dort also wirklich einen Job und versuche mal dort etwas zu leben.
Als Kind oder auch dort Urlaub machender, hast du einfach eine verzerrte Sicht, weil du den echten Alltag mit all seinen Sorgen und Nöten nicht erlebst und selbst noch jung mit wenig Lebenserfahrung bist. Alle geben sich wenn zu Besuch bist bestimmt Mühe, damit alles möglichst schön ist und du dich wohl fühlst.
Komme dort einfach im Alltag an und dann entscheide, auch im Blick auf spätere Planung wie Familie, Karriere usw., ob das dort passt oder nicht. Und zwar auch im Vergleich, welche Chancen du hattest und welche die dort aufgewachsenen Leute hatten, falls du planst mit Familie zu bleiben.
Dann kannst du entscheiden, ob das wirklich noch die tolle Welt ist wie du sie in Erinnerung hast oder ob du nicht doch nach Deutschland oder vielleicht auch irgendwo ganz wo anders hin möchtest.
Falls es dir dort doch nicht mehr im normalen Erwachsenenalltag gefällt, dann hast du immerhin Gewissheit, hast etwas Zeit verloren aber Erfahrungen gewonnen. Wenn nicht, kannst du dort länger bleiben und dir dort etwas aufbauen.
Aber bitte mache vorher eine Ausbildung, Studium oder ähnliches um die Chancen die deine Eltern dir gegeben haben zu nutzen. Denn so wird dir, egal ob dort oder wo anders, der Einstieg ins Berufsleben auch einfacher fallen.
Die Sprache kannst du deinen Kindern übrigens auch beibringen, wenn die Mutter nicht diese Muttersprache hat. Dafür musst du dich einfach nur mit dem Kind beschäftigen, was du eh tun solltest. Optimalerweise lernt deine Frau die Sprache dann nämlich auch mit, damit sie bei Besuchen die Leute dort auch etwas versteht. Ich kenne mehrere Familien, wo der Vater den Kindern auch seine abweichende Muttersprache erfolgreich beigebracht hat.
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Überlegen wieviel Sinn es machen würde "zurück in die alte Heimat" zu gehen.
In der neuen Umgebung hat man im Laufe der Jahre Fuß gefasst, sich schulisch/ beruflich vielleicht sogar etwas geschaffen. Doch damit kommt man "vielleicht" in der alten Heimat nicht weit. Da könnte man versuchen herauszufinden wie es dort dahingehend ausschaut.
Wenn man herausfinden möchte ob die alten Kindheitserinnerungen noch immer stimmen (da man als Erwachsener das Alltagsleben anders wahrnimmt, auf andere Dinge achtet), könnte man erst mal den einen oder anderen Urlaub in der alten Heimat verbringen. Und dann diesen Urlaub nutzen um die Gegend zu erkunden, den Wohnungsmarkt zu checken, die Lebenserhaltungskosten zu prüfen, das Nahrungsangebot und das soziale Umfeld zu checken. Und nebenbei auch schauen ob das Jobangebot in jener Gegend einigermaßen den eigenen Ansprüchen genügt.
Vielleicht ist man zufrieden. Oder man merkt "He, aus meiner jetzigen Erwachsenensicht ist das hier einfach nix mehr".
Ging mir damals ähnlich. Mit ca 10 Jahren weit weg gezogen. Andere Gegend, andere "Sprache" (Dialekt), anderes Klima, Freundschaften schließen fiel in den ersten Jahren schwer..... Als ich dann im Erwachsenenalter in die alte Heimat zurückzog wars so als würde mir die Realität ins Gesicht klatschen. Ich kannte mich in der Stadt/ in der Gegend nicht (mehr) aus, die Mentalität der Leute schien so frostig, das Wetter war mieser als in "der neuen Heimat". Das Jobangebot war eher mau und ich fühlte Heimweh nach dem Ort in dem ich meine Teenagerjahre verbrachte.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Naja deine Eltern sind aus dem Land weil sie für dich keine Zukunft sahen und für sich selber wohl auch nicht. Oma und Opa kommen dort klar, wahrscheinlich mit Hilfe deiner Eltern? Da willst du wieder hin, wegen dem Traum eines 10 jährigen, weil es als Kind so schön war? Überleg dir das mal genau und was du dir für deine Familie wünscht. Diese Entscheidung musst du für dich treffen. Wenn dir das Leben dort eher zusagt und sagst, weniger ist mehr, dann ziehe dahin und werde dort Polizist und sorge für Ordnung. Auch das kann richtig sein. Alles Gute.
So nun hab ich geschrieben und jetzt gesehen, die Frage ist 11 Monate alt. Ich schicke sie jetzt trotzdem. Warum werden solche Fragen nochmal angezeigt, die fertig sind?
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Schwierige Entscheidung. Ich würde in dem Land bleiben, aber versuchen öfters in das Heimatland zu kommen oder vielleicht sogar ein ganzes Jahr zu bleiben. Aber damit es meine Kinder besser haben, würde ich in dem Land bleiben