Schwieriges Vater-Tochter-Verhältnis?
Hallo,
Schon seit Jahren haben mein Vater und ich kein gutes Verhältnis zueinander bzw. fast gar keins. Wir reden nie miteinander und unternehmen nie etwas zusammen. Die meiste Zeit ist er entweder auf der Arbeit oder er schaut Fernsehen. Als Familie unternehmen wir auch nicht oft was miteinander und wenn das mal der Fall ist, dann wirkt mein Papa nicht wirklich zufrieden sondern eher so, als würden wir ihn zwingen etwas mit uns zu machen. Mittlerweile ist es zur Seltenheit geworden, dass er mich fragt, wie es mir geht oder wie die Schule war, obwohl er mich sogar in letzter Zeit oft vom Bahnhof abgeholt hat und da eine gute Gelegenheit gewesen wäre. Ich selbst traue mich nicht ein Gespräch mit ihm zu beginnen, weil ich das Gefühl habe, dass ich ihm nichts wert bin und ich ihn nicht interessiere. Vor ein paar Wochen war es sogar so, dass er mich nur zur Therapiestunde gefahren hat, weil es sonst Geld gekostet hätte, wenn wir den Termin kurzfristig abgesagt hätten.
Dieses Thema beschäftigt mich jetzt schon sehr lange und ich merke, dass ich massiv darunter leide. Ich habe starke Selbstzweifel und betrachte mich als eine unliebenswürdige Tochter. Ich stelle mir so oft die Frage "Wenn mich schon mein Vater nicht liebt, warum sollte es jemand anderes tun?". Es verletzt mich wirklich sehr, dass ich ihm scheinbar nicht wichtig bin und es ihn nicht interessiert wie es mir geht. Schon oft habe ich probiert mal etwas mit ihm zu unternehmen, aber er hat nie Zeit oder eher gesagt einfach keine Lust. Eigentlich habe ich es schon längst aufgegeben dass mein Papa und ich jemals eine gute Beziehung zueinander haben könnten, aber ich weiß dennoch nicht, wie ich damit umgehen soll. Langsam fange ich an ihn dafür zu hassen, dass er sein einziges Kind nicht zu lieben scheint, aber eigentlich hasse ich mich noch mehr dafür. Es ist mir fast schon peinlich zu sagen, dass mein Vater mich nicht liebt.
Mein Therapeut kann mir da eben auch nicht wirklich helfen. Klar habe ich ihm alles erzählt, aber wenn mein Vater eben nicht will, kann ich ihn nicht zwingen. Ich kann ihn nicht zwingen mich zu lieben.
Wie sollte ich mit der Situation umgehen?
7 Antworten
Hallo,
Es wird immer Menschen geben, die deinen Wert nicht erkennen. Es gibt halt Menschen die nicht lieben können. Akzeptiere das und nehme dir lieber Zeit für die schönen Dinge.
beste Grüße
Du solltest dein Selbstwertgefühl nicht von der Liebe deines Vaters abhängig machen.
Eltern sind auch nur Menschen mit Fehlern. Wenn dein Vater es nicht schafft, eine gute Beziehung zu dir aufzubauen, dann ist das nicht deine Schuld.
Du könntest versuchen, solche Situationen wie die gemeinsame Fahrt im Auto zu nutzen, und ihm einfach von dir aus etwas zu erzählen. Vielleicht hat er nur den Kopf voll und ist etwas unbeholfen im Umgang mit dir. Evtl. hilft es ihm, wenn er merkt, dass du ihm gern Dinge aus deinem täglichen Leben erzählst.
Man macht als Kind oft unbewusst den "Fehler" , dass man nur einem Elternteil etwas erzählt und der andere sich dann ausgeschlossen fühlt. Dabei ist das meist nicht beabsichtigt, sondern ergibt sich einfach, weil z.B. die Mutter öfter Zeit hat.
Hallo
Du solltest Ihn auf alle Fälle mal dolle drücken und einfach umarmen, sag das Du froh bist das er da ist, du ihn ganz doll lieb hast, setz Dich zu ihm kuschle Dich an sein Arm, Papa ist der beste. Fordere Papa komm drück mich.
Das fehlt Euch wohl schon viel zu lange.
Ihr solltet Euch unbedingt wieder annähern.
Viel Erfolg
Ich kann dir aus eigener Erfahrung empfehlen: sag deinem Vater, dass du ne Runde mit ihm spazieren gehen möchtest, weil du ein Problem ansprechen willst. Und dann sprecht ihr, nur ihr beide, miteinander. Du erzählst ihm deine Gedanken. Was du dir wünschst. Was du befürchtest. Vielleicht ist deinem Vater noch gar nicht aufgefallen, was dich bedrückt. Oder er ist wegen seiner Arbeit und seinem/euren Privatleben so im Stress, dass er dich nicht mehr "sieht". So ein Gespräch auf neutralem Boden, ohne Zuhörer und wo er auch nicht "weg" kann, kann Wunder wirken. Aber du musst dich trauen. Ohne ein Gespräch wird sich genau GAR NIX ändern! Pack deinen Mut zusammen und bitte ihn um das Gespräch von Tochter zu Vater! Viel Glück.
Es klingt für mich eigentlich nach recht normalem Familienleben. Er holt dich ab oder bringt dich irgendwo hin.
Du traust dich nicht ihn anzusprechen, also muss das ja mehr oder weniger wortlos stattfinden.
Wenn niemand was sagt, ändert sich nichts.
Er mag vielleicht nichts großartig unternehmen, weil er kaputt vom Arbeiten ist.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit Zuneigung zu tun hat. Es haben sich Verhaltensweisen eingeschlichen. Da muss man irgendwie ansetzen.