Schwester hat Essstörung?
Hallo..
Wie ihr im Titel schon lesen könnt, hat meine Schwester eine Essstörung. Sie ist schon erwachsen und hatte vor einigen Jahren eine Essstörung, war auch extrem untergewichtig. Dann hat sie sich erholt. Aber ein Stück der Essstörung blieb trotzdem immer: Körperdysmorphie -sprich sich zu dick fühlen obwohl man es nicht ist, übermäßigen Sport, Kalorien zählen, Essen meiden, etc. Das alles weiß ich, da ich ebenfalls eine Essstörung hatte ( vor ca. 3 Jahren und mir geht es halt genau so. Habe die gleichen "Folgen" - wird später noch relevant)
Auf jeden Fall haben wir vor ca. 2 Wochen wieder über das Thema gesprochen und sie hat gemeint, dass sie mich nicht triggern will, aber sie wieder Kalorien zählt und es ihr extrem schwer fällt da wieder raus zu kommen. Sie wollte mit mir darüber reden weil sie weiß, dass sie mit unserer anderen Schwester nicht darüber reden kann (diese hat keine psychischen Probleme und kann/will sich nicht in uns/in so eine Situation hineinversetzen und meint es sei nur eine Phase oder so, das selbe gilt auch für unsere Eltern )
Ich habe mir halt extrem Sorgen gemacht und habe es ihr auch gesagt und sofort gemeint, dass sie unbedingt mit jemanden darüber reden muss. Sie hat gemeint dass sie eh mit einem Freund darüber reden würde. Leider sind vor kurzem ihre Therapie Stunden gestrichen worden..die Krankenkasse meint dass sie schon lang genug in Therapie war und deswegen wollen sie die Stunden auch nicht mehr bezahlen.
Das alles hat mich einfach beschäftigt. Noch dazu kommen dann noch mein eigenen Probleme mit dem Essen, der Schule, etc. Auch Zuhause ist es nicht gerade schön, da unsere Eltern sich in letzter Zeit die ganze Zeit streiten. Mir geht es einfach nicht gut und ich habe auch langsam niemanden mehr mit dem ich darüber reden kann.
Gut kommen wir aber zu heute: heute haben meine Schwester und ich wieder darüber geredet dass wir uns dick fühlen und haben uns aber auch gegenseitig getröstet. Naja auf jeden Fall hat sie gemeint sie hätte wieder so viel gegessen. Und ich hab mir nicht viel dabei gedacht aber ich habe sie dann später im Bad gehört, wie sie sich übergeben hat. ich habe nicht gelauscht aber ich kenne das Geräusch halt außerdem hat sie die Musik noch aufgedreht gehabt..also sehr auffällig. Ich habe sie darauf angesprochen und sie hat nur mit den Schultern gezückt. Ich habe sie gefragt ob sie versuchen könn es nicht mehr zu tun, weil ich mir Sorgen mache und sie hat mich einfach ignorier. Ich weiß nicht was ich noch machen soll...was meint ihr?
5 Antworten
sie soll Kontakt mit ihrem (ehemaligen) Therapeuten aufnehmen und sagen, dass sie wieder essgestört ist
eigentlich muss die Krankenkasse noch mal Therapiesitzungen bewilligen, es sei denn, sie sagt, dass deine Schwester austherapiert, also ein hoffnungsloser Fall sei
da gibt es nichts schön zu reden: Magersucht (auch mit erbrechen, also Purging Typ) ist eine sehr gesundheitsschädliche Erkrankung, die tödlich enden kann
es wird sie auf jeden Fall nerven, wenn du sie drauf ansprichst
sie würde ihre Essstörung ja am liebsten behalten, weil es für sie eine Art Bewältigungsstrategie für ihre Gefühle und Probleme im Leben ist und die Essstörung dazu auch noch Suchtcharakter hat
du kannst ihr sagen, dass du dir Sorgen um sie machst und nicht willst, dass sie irgendwann an ihrer Erkrankung stirbt
sag ihr, dass sie sich professionelle Hilfe suchen soll, weil du ihr nicht helfen kannst
Sie wird bestimmt dann das Gleiche zu mir sagen. Weil sie eben auch weiß wie ich mich fühle..aber ich habe es eben unter Kontrolle. Ich mache mir so große Sorgen und ich glaube ich weine schon fast jeden Abend.. ich will nicht dass sie sich von mir auch noch Anwendet weil ich das Gefühl habe, dass ich eine der wenigen bin , die sie wirklich versteht.
Sie wird bestimmt dann das Gleiche zu mir sagen. Weil sie eben auch weiß wie ich mich fühle..aber ich habe es eben unter Kontrolle.
ganz ehrlich: wenn du auch eine Essstörung hast, dann hast du leider GAR NICHTS unter Kontrolle, sondern die Essstörung kontrolliert DICH!
und was wäre so schlimm, wenn du auch eine Therapie machst?
ich habe den Eindruck, dass eure Familie dysfunktional ist und so psychische Erkrankungen nicht nur provoziert, also fördert, sondern auch aufrecht erhält
wenn ihr euch beide was eure Essstörung angeht, nur anschweigt, obwohl ihr eigentlich genau wisst, was Sache ist, dann kann es niemals besser werden!
eigentlich bräuchtet ihr eine Familientherapie mit der kompletten Familie, oder ihr müsst die Familie verlassen
Nein, nein. Es ist eine schwierige Situation. Ich esse in der Regel genug, habe aber auch oft Tage, wo ich absichtlich weniger esse. Ich fühle mich andauernd zu dick aber es gibt Tage wo es einfach besser ist. Deswegen sage ich, dass ich es großteils unter Kontrolle habe. Es war schon mal schlimmer, da hatte ich Angst vorm Essen. Jetzt ist das alles nicht mehr so schlimm. Ich würde es gerne los werden aber weiß nicht wie.
Ich werde im November zu einer Psychologin gehen, ich gehe so ca. Alle 3 Monate zu ihr, leider nicht öfters..wir haben nicht so viel Zeit und die Psychologin ist auch immer ausgebucht.
Ja..das denke ich auch. Aber vor ca. Einem Jahr habe ich versucht das anzusprechen aber meine Eltern haben mich nicht richtig ernst genommen...Noch dazu habe ich das Gefühl dass Depressionen und Essstörungen irgendwie genetisch veranlagt sind..
Und meine Schwester und ich schweigen uns nicht an! Wir reden ab und zu darüber. Finden nur oft die Zeit nicht dafür und wollen uns auch nicht gegenseitig triggern...
Das wäre schön. Eine Familien Therapie wäre ein Traum! Aber das wird leider nie passieren. Meine Eltern würden nie zu einem Therapeuten gehen. Sie sind absolut dagegen. Ich glaube, ich sollte einfach so bald wie möglich ausziehen und versuchen jemanden zu finden mit dem ich eine eigene Familie aufbauen kann. Das ist auch mein Traum..aber ich habe auch ein bisschen Angst davor. Aber ich habe eben auch schon mitbekommen dass das familienumfeld mich sehr belastet und es absolut nichts mit einer Familie zu tun hat. Dann fühle ich mich aber manchmal auch so undankbar..
Noch dazu habe ich das Gefühl dass Depressionen und Essstörungen irgendwie genetisch veranlagt sind..
ja, für beides gibt es tatsächlich eine genetische Veranlagung (das mit der Essstörung und den Genen hat man erst vor kurzem herausgefunden)
ABER es gibt auch sowas wie psycho-soziale Weitergabe/Vererbung, also die Art zu denken und die Art mit Problemen umzugehen wird dem Kind von der Eltern beigebracht und das kann man verändern mit Psychotherapie!
Ich glaube, ich sollte einfach so bald wie möglich ausziehen
ja, das wäre das Beste für dich
Ich war ca. 3 jahre in Therapie und es hat mir bei meiner Sozialphobie geholfen. Aber bei meinen Depressionen und der Essstörung eher weniger. Es hat mein Denken ein wenig verändert aber..ich weiß nicht. So richtig geholfen hat es nur bei der Sozialphobie.
Manchmal Frage ich mich warum das Leben so kompliziert sein muss und was ich falsch gemacht habe, dass ich nun so viele Probleme haben muss. Aber dann frage ich mich auch ob das nur meine Wahrnehmung/Einstellung ist und es gar nicht so schlimm ist? Ach, keine Ahnung.
Aber es dauert noch bis ich ausziehe. Einige Jahre.. ich will aber nicht dass das alles schlimmer wird! Ich will dass es so bleibt oder im Idealfall besser wird..aber es hängt eigentlich von mir ab, wie sich das alles wandelt, oder?
aber es hängt eigentlich von mir ab, wie sich das alles wandelt, oder?
natürlich
aber deine Schwester ist mit ihren psychischen Problemen kein besonders guter Einfluss für dich
Ein versuch ist es wert sie aber nicht zu aufdringlich
Ich hatte zwar selbst nie Probleme mit einer Essstörung, aber meine ältere Schwester leidet seit Jahren unter einer Essstörung. Ich hatte und habe dabei immer noch das Gefühl, daneben zu stehen und zuzugucken wie sie langsam kaputtgeht und nichts dagegen machen zu können. Die Wahrheit ist: Das stimmt gewissermaßen auch. Aus der Krankheit kommt sie nur aus eigener Motivation raus und das einzige was du tun kannst ist sie in ihrer Motivation weitestgehend zu unterstützen. Das Beste ist wohl, wenn du deiner Schwester zuhörst und eure Beziehung daran nicht kaputtgehen lässt. Das ist jedenfalls die Erfahrung die ich gemacht habe. Ich hatte das Glück, das meine Eltern ihre Krankheit immer ernst genommen haben, aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Krankheit von vielen Freunden und Verwandten werder verstanden noch ernstgenommen wurde. Versuch doch mal mit deinen Eltern und Geschwistern über die Krankheit zu reden oder leite sie an externe Organisationen weiter. Verständnis von ihrer Seite kann vermutlich auch enorm helfen.
Das wichtigste ist, dass du nicht selbst daran zu Grunde gehst. Wenn du selbst am Boden bist, kannst du deiner Schwester auch nicht mehr hochhelfen. Wenn du reden willst, schreib mich an. Ich höre gerne zu
(diese hat keine psychischen Probleme und kann/will sich nicht in uns/in so eine Situation hineinversetzen und meint es sei nur eine Phase oder so, das selbe gilt auch für unsere Eltern ) Das hat natürlich was mit Psychischen porblem zu tun grad wenn stress zuhause und stress in der schule Vorhanden ist. Und grad wenn es deine Eltern auch haben muss es ja von deiner schwester übernommen werden sein ich würde dringest einen Arzt aufsuchen den starkes untergewicht ist genauso tödlich wir starkes übergewicht. Ihr solltet euch mal in der familie Zusammen setzen und über eure problem sprechen und eine Lösung finden. wenn das nicht gelingt kann sich genug hilfe von außen anwerben. Ansonsten wünsche ich euch alles gute bei fragen einfach anschreiben
MFG Alucard
Das Problem ist halt, dass wir in der Familie nicht offen mit so etwas umgehen. Irgendwie versteckt jeder seine Gefühle. Das macht mich ja auch so traurig.. Zuneigung und liebe zeigen wir uns fast gar nicht. Aber ich versuchen es in letzter Zeit immer mehr gegenüber meinen Schwestern, damit sie wissen dass ich sie gern habe.
Ich weiß aber nicht wie das alles funktionieren soll. Meine Schwester muss es ja auch wollen..ich kann sie nicht zwingen. Außerdem habe ich Angst dass sie das Gefühl bekommt dass ich sie kontrollieren würde..das will ich nicht. Ich mache mir einfach nur Sorgen.
Versuche dich mal mit ihr intensiv unter 4 augen zu unterhalten und ihr dein herz zu öffnen.
Ich muss halt nur einen guten Zeitpunkt finden. Sie kommt meistens erst spät nachhause und ist dann auch meistens gereizt von der Arbeit..aber ja, danke. Ich hoffe einfach dass es etwas helfen wird.
Ich weiß nur nicht ob meine Schwester das will..
Aber ich werde es ihr auf jeden Fall vorschlagen, dass sie das tun kann..danke. aber wie fange ich am besten das Gespräch an, ohne dass sie wütend wird oder sie denkt dass ich sie kontrollieren würde? Ich glaube sie war ziemlich wütend als ich sie auf das Erbrechen angesprochen habe..