Schwabe - Lernen mit Fällen, wie durcharbeiten (Jura)?

2 Antworten

Fallbücher machen in der Tat im Regelfall erst dann Sinn, wenn man sich ein wenig in der Materie auskennt.

Wenn du unbedingt mit den Büchern arbeiten möchtest, würde ich folgendes machen:

Die Fälle sind ja sicherlich thematisch geordnet. Beschäftige dich mit dem jeweiligen Thema, bevor du dich an einem Fall probierst. So ist der Lerneffekt wohl auch größer. Für die einzelnen Themen findest du ausreichend gute Seiten im Internet.

Wie mein Vorredner bereits sagte macht es kein Sinn, mit einem Fallbuch zu arbeiten, wenn du dich mit den Thematiken nicht schon zumindest überblicksweise auskennst. Im Gegenteil war es für mich zumeist relativ frustrierend, bei einem Fall keine Ahnung zu haben und irgendwann entnervt in die Lösungsskizze zu schauen ohne wirklich etwas mitzunehmen. Beschäftige dich erst theoretisch mit den einzelnen Themen. Bei BGB AT bietet es sich wie folgt an:

  • Grundbegriffe: Rechtsgeschäft, Vertrag, Willenserklärung incl. dem Tatbestand einer Willenserklärung
  • Vertragsschluss (insbesondere Auslegung, was zumeist sehr vernachlässigt wird, obwohl es dir in vielen Situationen über BGB AT hinaus zumindest ein Gespür dafür geben kann, was das "interessensgerechte" Ergebnis ist).
  • Nichtigkeit von Verträgen und Willenserklärungen, insbesondere §§ 116 (ein Klassiker ist die Falschbeurkundung von Grundstückskaufverträgen iVm mit der falsa demonstratio) 134, 138 BGB
  • Anfechtung
  • Stellvertretung

Ich empfehle zur Erarbeitung den Podcast von Prof. Dr. Lorenz von der Uni München, der kostenlos verfügbar ist, ggf. iVm einem Lehrbuch.