Schuldgefühle nach Tod meiner lieben Mama. Wie wird man damit fertig?

2 Antworten

" konnte mich meiner sterbenden Mama nicht mehr so zuwenden, wie sie es gebraucht hätte und wie es für meinen Seelenfrieden gut und richtig gewesen wäre."

Wie viel hast du dich ihr denn in der Zeit zugewandt? Also in der letzten Woche?

Du warst so viel da, wie du konntest und geschafft hast. Man kann immer noch mehr da sein somit auch immer zu wenig. Hast du sie in der letzten Woche besucht? Viele schaffen es auch nicht, weil sie den Anblick nicht ertragen, obwohl sie gerne dabei wären. Auch diese müssen sich nicht schuldig fühlen. Konntest du dich denn verabschieden?

Sonst ist die Beziehung zu deinem Partner einfach extrem schlecht und das mit deiner Mutter wirkt nur vorgeschoben. Also es gibt da tiefere Probleme warum du mit ihm unzufrieden bist.


Sensibel50plus 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 18:31

Insgesamt war meine Mama 4 Wochen im Krankenhaus, 2 davon auf der Palliativstation. Ich war jeden Tag da in dieser ganzen Zeit, in der letzten Woche allerdings nur noch im Durchschnitt 30 Minuten bis max. 2 Std. am Tag. Bis kurz vor ihrem Tod war sie geistig klar, aber in der letzten Woche war sie durch das Morphium und Beruhigungsmittel etwas verwirrt, bzw. schon sediert. Ich habe sie 1-2 Tage vor ihrem Tod nur schlafend erlebt und hatte Angst sie zu berühren, weil ich sie nicht wecken wollte, denn sonst wäre wieder ihr Geist zu sehr da gewesen und sie hätte wieder Panikattacken bekommen, weil sie schlecht Luft bekam, ihre Stimme weg war und ihre Beine durch den Krebs gelähmt. Ich habe nur an ihrem Bett gesessen, geweint, um ein Wunder gebettelt, gebetet und gehadert, bis ich wortlos wurde. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt etwas davon mitbekommen hat, weil sie nur die Augen zu hatte. Am nächsten Tag war sie tot. Die Krankenschwester sagte mir später aber, dass sie am Tag, als ich noch bei ihr war später wach und wieder unruhig wurde und auch die ganze Nacht bevor sie am nächsten Morgen starb. Und da war ich dann nicht bei ihr. Ich wäre gerne an ihrem Bett sitzengeblieben, in der Hoffnung, dass sie nochmal wach wird, damit sie sieht, dass sie nicht alleine ist, denn das war ihr größter Wunsch. Und ich bin gegangen, bevor sie wieder erwachte...Das werde ich mir nie verzeihen können.

Ja, mit meinem Partner ist es in der Tat problematisch, aber wir sind 40 Jahre zusammen, da sind Änderungen schwierig...gerade jetzt, wo ich innerlich so verletzlich bin....

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Hallo,

Hier sind grundsätzliche Tipps, um mit der Situation umzugehen: Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge.

Ich bin Christ. Der Glaube hilft bei Trauer vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.

Alles Gute


Sensibel50plus 
Beitragsersteller
 02.08.2024, 18:35

Danke für Deine Nachricht.

In meinem realen Leben gibt es leider keinen mit dem ich darüber reden kann, deshalb bin ich ja auch hier, das Schreiben darüber tröstet etwas.

Ich war auch einmal spontan bei einem Trauercafe, aber da hatte ich aufgrund der Beisetzung sowieso Urlaub und hatte Zeit dafür. Die meisten Termine solcher Art finden leider statt, während ich arbeiten muss, da habe ich mich schon informiert.

Meine Mama und ich glauben auch ein Wiedersehen nach dem Tod. Dennoch ist die Trauer unerträglich.

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