Schüler wirft mit sachen?

4 Antworten

Also erstmal: Mit Kollegen austauschen. Wie gehen andere mit so einem Verhalten allgemein und miti hm im Besonderen um? Welche Maßnahmen ergreifen sie?

Das Elterngespräch sollte auch ergeben, wie es zu Hause ist. Darüber schreibst du nichts. Schön für das Punktesystem. Scheint aber nicht sein Anreiz zu sein bzw. zu schwer zu erreichen. Wirft er zu Hause auch? Mit was? Ich sage mal so, Wut ist ein sehr körperliches Gefühl. Grundsätzlich ist es erstmal gut, dass er diese empfindet und nicht unterdrückt und dass er sie kanalisiert. Werfen ist an sich erstmal nicht die verkehrteste Art, sich abzureagieren. Wie shcon gesagt, es ist ein stark körperliches Gefühl und die meisten Menschen müssen sich auch Bewegen, um Dampf ablassen zu können. Schmeißen könnte man erstmal lenken: Wutsäckchen oder einen weichen Ball geben. Verletzt niemanden. Regel aufstellen, dass er nicht auf Menschen und Tiere zielen darf. Das wäre meine erste Maßnahme. Wäre halt nicht gleich von 100 auf 0, sondern ein tolerierbarer Zwischenweg. Vielleicht kommt er damit besser zurecht.

Auch zeigt sich ja, dass er schneller wütend wird, als andere. Immer gewinnen wollen, ist auch etwas typisches, was im Elternhaus antrainiert wird. Bzw. unterschwellig vermittelt und belohnt. Auch da sollte man mit den Eltern ins Gespräch gehen.

Da sich ja zeigt, dass das Kind temperamentvoller als andere ist, kann man den Eltern eine größere Auslastung am Nachmittag nahelegen. Mehr Sport, in einen Verein geben. Gerade dafür haben sich oft Selbstverteidigungskurse und Kampfsportarten bewährt.

Und: Schaden muss er selbst beseitigen. Einerseits weniger nachrennen und ihm weniger Aufmerksamkeit schenken. Kann man verhindern, dass er aus der Turnhalle rauskommt? Wie weit kann er rennen? Bis zur Selbstgefährdung? oder ist spätestens bei den Umkleiden Schluss? Dann lass ihn laufen. Später Kind einsammeln und alleine die Sporthalle aufräumen lassen. Alles, was er geworfen hat, wird von ihm aufgesammelt und aufgeräumt. Gilt natürlich auch für den Klassenraum.

Ist zu mindest mein Erziehungsgrundsatz: Fehler passieren. Fehler werden korrigiert und ausgebessert. Wer Schaden anrichtet, beseitigt den SChaden. Das kann bereits mein dreijähriger. Fällt ihm was runter, hebt er es auf. Geht was zu Bruch, wird es aufgefegt. Verschüttet er was, holt er einen Lappen und wischt es auf.


kimki14 
Beitragsersteller
 03.06.2024, 23:30

Danke für deine Tipps! Zuhause schmeißt er anscheinend auch mit Sachen wenn er wütend wird. Die Mutter meint sie sagt etwas auch 10 mal und er macht es trotzdem nicht. Schwierig wenn das Kind nicht mal auf die Eltern hört, wie kann man ihn so leicht erreichen?.. Stressball habe ich ausprobiert, funktioniert im Klassenzimmer aber in der Turnhalle habe ich es nie mitgegeben aufgrund der Gefahr dass er es auch auf andere Kinder schmeißt in dem Moment.

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Rendric  04.06.2024, 00:04
@kimki14

Ist das bedingt nicht normal, dass Kinder auch nicht auf Eltern hören? Passt in dem Fall jedenfalls ins Bild. Ich kenne zwar niemanden der beteiligten, aber ich stelle mir die Eltern auch nicht gerade sehr autoritär vor. Nicht so, dass ich das GEfühl bekomme, dass wenn sie nein sagen, auch nein meinen. Ich denke, mein Kind würde auch in das Schema passen. Aber ich sage bestimmt nicht 10mal nein. Das mache ich allerhöchstens 2 mal. Spätestens beim dritten Mal werde ich ihn festhalten und dazu zwingen, auf mich zu hören. Mit 10 mal reden, ebnet sie den Weg, der ihm zeigt, dass er nicht hören muss - mehr als Reden passiert ja nicht. Taten haben Konsequenzen. Es ist ja wohl auch so, dass dem Kind immer hinterhergeräumt wird. Ich lese nicht, dass er jemals für seinen Schaden auch verantwortlich gemacht wurde. Was er schmeißt, heben andere auf. Was dabei kaputt geht, wird ersetzt werden.
Würde der Stressball denn weh tun? Ich glaube, ich würde es auch in der Turnhalle versuchen. Schmeißt er auf andere Kinder, hat er gegen die Regel verstoßen, nie auf Lebewesen zu zielen. Dann wäre vermutlich auch ein ausschluss aus der Turnstunde am effektivsten. Muss er do lange auf der Bank sitzen. Und lieber einen sTressbal werfen, als einen Bock oder ein Trampolin.

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kimki14 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 00:22
@Rendric

Absolut! Sehr schwierig für mich als Lehrkraft mit solchen Eltern deshalb. Ich probiere es mal mit dem Stressball in der Sportstunde aus. Ob er auf der Bank sitzen bleiben würde weiß ich nicht, er tendiert dazu zu rennen und seine Wut an anderen rauszulassen. Ausschluss wäre dann eher eine Möglichkeit. Vielen Dank für den Austausch

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Rendric  04.06.2024, 00:29
@kimki14

Ja, das ist das schwierigste am Lehrer- und Erzieherjob: Der Umgang mit den Eltern. eigentlich in allen sozialen Bereichen ist es immer der Umgang mit Angehörigen. Nie das klientel selbst. Aber deren Zugehörige, die ganz schön seltsam sein können. Und die Problematik wird zunehmen und ist ja schon stark verschärft. Früher haben Lehrer nur Unterrichtet. Inzwischen sollen sie Erziehen. Verantwortlich für die Taten der Schüler sind sie natürlich auch noch.
Wenn er Anweisungen verweigert, kommen die nächsten Konsequenzen. Meistens sind es ja dann die Strafarbeiten. Irgendwann der SChulausschluss. Und wie du ja schon sagst, wenn er an die richtigen Schüler gerät, die hauen immerhin zurück und wehren sich.
Es ist schwierig zu raten, weil ich auch nicht weiß, wie deine Schule aufgestellt ist. Mein Mann war mal als Schulsozialarbeiter tätig. In seinen SChulen (Grundschule und eine Förderschule) wäre es so gewesen, dass die Lehrer den Schüler bei den Auffälligkeiten zu ihm geschickt hätten. Es wäre sein Problem gewesen, ihn zu erziehen ,den Ursachen auf dem Grund zu gehen und den Eltern eine Ansage zu machen. Klappt auch besser, weil das in dem Fall ja ein 1:1-Setting ist und nicht ein Lehrer mit 22 Kindern. Oder die Lehrer hätten darum gebeten, dass er sich mal mit in den utnerricht setzt. Deswegen bleibt auch der erste Tipp: Austausch im kollegium. Gerade den Einbezug mit anderen Disziplinen. Wenn es bei euch einen Schulsozialarbeiter gibt, dann nutze diese Ressource.

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kimki14 
Beitragsersteller
 04.06.2024, 06:18
@Rendric

Ich werde es mal mit dem Schulsozialarbeiter besprechen und anschauen, wie du schon sagst hat er sicher auch noch Tipps und kann da weiterhelfen ich danke dir

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Rendric  04.06.2024, 22:39
@kimki14

Vielleicht braucht es ja nichtn ur einen Stressball, sondern auch einen Eimer dazu? Als Ziel? Wäre ein Riesenschritt, wenn er nicht wahllos alles um sich rum in alle Richtungen wirft, sondern seine Stressbälle zielgerichtet in diesen einen Eimer.

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In der Sporthalle kann ich nicht helfen, aber im Klassenzimmer war es bei uns früher so: wer mist gebaut hat fliegt raus und muss ALLES nacharbeiten was in der Zeit passiert.

Hey!

Ich bin selbst keine Lehrerin, aber ich weiß, wie das bei uns auf der Schule gehändelt wurde.

Gibt es vielleicht eine*n Vertrauenslehrer*in an der Schule? Vielleicht hat das Kind familiäre Probleme?

Wenn ein 2. Lehrer oder Erzieher da ist, kann man das Kind vielleicht aus der Klasse holen um es zu beruhigen.

In unserer Klasse war das "aggressive Kind" hochbegabt. Er hatte solche Attacken wenn er sich gelangweilt hat. Er hat daher immer freiwillige extra Aufgaben bekommen.

Ansonsten können auch Kuscheltiere oder fidget Toys Kinder entspannen.

Ich würde noch einmal versuchen mit den Eltern zu sprechen. Vielleicht kann man da mehr rausbekommen...

Es ist wirklich schwer die Situation so zu beurteilen. Wenn ich mehr über das Kind erfahren würde, könnte ich vielleicht helfen?

Liebe Grüße

S.

Hast du es schon im Kollegium besprochen? Wie gehen die anderen Lehrer in den anderen Fächern mit ihm um?

Bin kein Lehrer und weiß nicht, ob es so möglich ist. Wenn es mal wieder sehr schlimm ist, Eltern anrufen und abholen lassen, mit der Begründung, dass ein Fortsetzen des Unterrichts mit solch einem Verhalten nicht möglich ist.