Schreibverhalten beim Dating?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Nein, Schreiben gehört dazu 50%
Ja 43%
Anderes 7%

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Durch persönliche Treffen lernt man sich viel besser kennen, ich würde auch nicht erst wochenlang texten und schon gar nicht 24/7. Ich halte das für Zeitverschwendung, es sei denn man kann sich aus zeitlichen oder räumlichen Gründen nicht treffen, aber auch dann würde ich trotzdem nicht ständig schreiben wollen.

Anderes

Es gibt eben unterschiedliche Charaktere.

Ich schreibe sehr gerne viel beim Onlinedating. Das liegt u.a. daran, dass ich einen recht großen "Suchradius" eingestellt habe und die Schreibpartner durchaus auch mal in einer Entfernung sind, die eine kurze Stippvisite am nächsten Nachmittag ausschließt. Die Strecke nehme ich eben erst dann auf mich, wenn ich merke dass man sich gut versteht.

Außerdem hat das Schreiben den großen Charme, dass man nicht gleichzeitig "Zeit haben" muss. Sondern man kann einfach dann die letzte Antwort des Schreibpartners lesen und darauf antworten, wenn man selbst Gelegenheit dazu hat - und ob der andere inzwischen einen wichtigen Termin hat, ist nicht von Belang. An diesem Punkt könnte das mit "rund um die Uhr in Beschlag nehmen" evtl. ein Missverständnis deinerseits sein: Dass ich gerade online bin und dir sofort antworte, heißt doch nicht dass ich selbiges von dir erwarte!

Bei kürzerer Entfernung finde ich es schon gut, wenn man sich frühzeitig trifft. Die Frage ist ob es klappt, denn es hält sich ja niemand zwei Nachmittage pro Woche frei, falls man mal jemanden treffen will. Und wenn man 10 Tage im Voraus einen Termin gefunden und ein Treffen vereinbart hat, warum sollte man dann nicht in der Zwischenzeit schreiben?

Und dann sind da noch die schlechten Erfahrungen. Ich habe im August eine Dame recht skurzfristig persönlich getroffen... Samstag Abend gematched, über den Sonntag fast durchgehend miteinander geschrieben und Montags abends war ich halt zufällig in ihrer Nähe und habe gefragt, ob sie Lust auf ein Treffen hat. Ja, sehr gerne lieber früher als später, war ihre Aussage. Also haben wir gemeinsam zu Abend gegessen (mehr nicht). Am nächsten Tag schrieb sie, dass ihr meine Frage nach einem Treffen zu plötzlich kam und sie total überfordert hätte, was sie nicht möchte, sodass sie keinen weiteren Kontakt wünscht. Da überlegst du dir halt auch, ob es sinnvoll ist, so früh nach einem Treffen zu fragen.

Ein anderer Faktor, weshalb ich gerne schreibe, ist dass ich mir das Geschriebene nochmal anschauen kann und drüber nachdenken kann, ob es nun wirklich das rüberbringt was ich vermitteln will. Das geht im persönlichen Gespräch nicht; wenn du da was unüberlegtes gesagt und damit versehentlich dein Gegenüber beleidigt hast, kannst du es nicht einfach löschen und nochmal neu formulieren.


Lumaya97682 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 14:49

Ich bin halt nicht so die Schreiberin. Wenn man das anspricht und das Gegenüber das nicht akzeptiert, finde ich das schon ein Redflag.

Wenn man zu viel schreibt, hat man sich ja kaum noch was zu erzählen? Gewisse Dinge möchte ich auch nicht mit noch unbekannten Leuten besprechen. Wieder wird das nicht akzeptiert.

Wenn man schon seine halbe Lebensgeschichte erzählte und dann stellt sich der andere hin und sagt: Ich weiß immer noch nichts gar über dich. Na danke.

Ich vermute bei sowas, dass man nur als Zeitvertreib herhalten soll.

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RedPanther  17.10.2021, 15:03
@Lumaya97682

Alles gut, die Welt wäre langweilig wenn alle die gleichen Vorlieben hätten.

Die Frage ist, was heißt "nicht akzeptieren"?

Klar, wenn dir jemand sagt: "Eigentlich könnten wir uns treffen, aber ich möchte vorher gerne noch zwei Wochen lang schreiben.", dann passt es nicht.

Es gibt allerdings auch Menschen, die eine Aussage wie "Hey, klar wir können uns gerne schnellstmöglich treffen, ich bin allerdings ab morgen für drei Wochen im Ausland" als bewusste Ablehnung auffassen würden. Das fände ich extrem unfair.

Wenn man schon seine halbe Lebensgeschichte erzählte und dann stellt sich der andere hin und sagt: Ich weiß immer noch nichts gar über dich. Na danke.

Auch da gibt es wieder unterschiedliche Charaktere. Der eine hat 'ne Stunde über den Wohnort und den mittelfristig angestrebten Job gesprochen und fühlt sich, als kenne man sich richtig gut. Und der andere findet nach drei Beziehungsjahren immer noch neue Seiten am Partner und überlegt, ob man sich wirklich so gut kennt. Wenn beide sich treffen, hat ersterer das Gefühl, man habe schon über alles geredet, während der andere das Gefühl hat, eigentlich noch gar nichts geredet zu haben.

Ich vermute bei sowas, dass man nur als Zeitvertreib herhalten soll.

Ich verstehe, dass du manchmal den Eindruck hast und dass das deinen Wünschen widerspricht.

Ich finde es allerdings falsch, eine Absicht zu unterstellen, wo die Erklärung auch einfach sein kann, dass man unterschiedlich denkt.

(Ich hätte z.B. sicher nicht zwei so lange Antworten geschrieben, wenn mir deine Ansichten vollkommen wurscht wären)

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Lumaya97682 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 15:32
@RedPanther

Kommunikation in der Partnerschaft kannst du nicht mit einem unbekannten Online-Match vergleichen. Meine Vorstellung ist halt, kurz schreiben und ein Treffen vereinbaren. Das raten auch Flirttratgeber ;)

Nur so lernt man sich ja kennen. Was nützt es 2 Monate intensiv zu schreiben und dann trifft man sich und denkt, nä, das wars jetzt nicht (hatte ich auch schon) und ärgert sich über die verplemperte Zeit, die man investierte. So hat man nur einige Tage oder 1-2 Wochen "verschwendet"

Wenn andere da andere Vorstellung haben, macht man lieber direkt einen Cut. Auf keinen Fall werde ich mich dem anderen zuliebe verbiegen.

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RedPanther  17.10.2021, 15:37
@Lumaya97682

Du sollst dich auch niemand anderes zuliebe verbiegen. Sondern nur nicht immer gleich böse Absichten unterstellen ;)

Meine Vorstellung ist halt, kurz schreiben und ein Treffen vereinbaren.

Meine auch. Nur wenn's nicht geht, geht es halt nicht. Machst du denn gar keinen Unterschied zwischen absichtlicher Verzögerung und einem vollen Terminkalender?

Was nützt es 2 Monate intensiv zu schreiben und dann trifft man sich und denkt, nä, das wars jetzt nicht (hatte ich auch schon)

Okay, Zwei Monate bis zum ersten Treffen finde ich auch echt krass. Ich dachte die ganze Zeit, du redest von 'ner Woche.

Ich sehe es allerdings recht schmerzfrei, wenn das Treffen dann nicht so gut war und man lieber den Kontakt abbricht. Dann hat man sich wenigstens nett unterhalten, hatte vielleicht die eine oder andere süße Fantasie, die jeden Kinofilm schlägt... Nein, das empfinde ich nicht als Zeitverschwendung.

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Lumaya97682 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 15:42
@RedPanther

Weil ich beim letzten Kerl das Gefühl hatte, dass er nur aus Langeweile Diverse Fragen stellte.

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Lumaya97682 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 16:03
@RedPanther

Ich habe schon einiges an Erfahrung im OD gesammelt, dass ich wahres Interesse an Treffen vom Geschreibsel um einen Zeitvertreib zu haben unterscheiden kann ;)

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RedPanther  17.10.2021, 16:05
@Lumaya97682

Ah. Demnach hast du bei den Männern, wo du den Eindruck hattest dass sie es nicht ernst meinen, auch nachgefragt ob diese Vermutung stimmt?

Oder nimmst du einfach nur an, dass deine Vermutung richtig sein wird ;)

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Lumaya97682 
Beitragsersteller
 17.10.2021, 16:15
@RedPanther

Dann wird meistens eh gelogen also vertraue ich auf meine Intuition ;)

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