Schreibt mal eure Meinung zu dem Spruch 😊?

Das Ergebnis basiert auf 26 Abstimmungen

Das stimmt 54%
Sonstiges 38%
Ne eher nicht 8%

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Sonstiges

Das ist extrem davon abhängig, in welcher Beziehung man zu dem anderen steht.

Meine Mutter gönnt mir absolut jedes Glück der Erde, während eine ehemalige Freundin deshalb "ehemalig" heißt, weil wir plötzlich etwas mehr Glück hatten als sie. Damit konnte sie gar nicht umgehen und suchte auf einmal wegen total fadenscheinigen Dingen Streit.

Und Fremden ist es absolut egal, wie groß mein Glück ist, solange sie selber nichts damit zu tun haben.

Ich möchte aber z.B. auch keine größere Summe im Lotto gewinnen, denn 1. ist die Gefahr sehr groß, dass man dieses Geld schneller wieder los ist, als man gucken kann und 2. hat man auf einmal so verdammt viele Freunde, die früher nichts von einem wissen wollten.

Mein Fazit ... der Spruch "Jeder ist seines Glückes Schmied!" passt meiner Meinung nach sehr viel besser.

Das darf aber ja, wie immer, jeder mit sich selber ausmachen und es darf auch jeder seine eigene Meinung zu diesem Thema haben. Ich gönne auf jeden Fall jedem sein Glück, solange mein eigenes nicht dadurch beeinträchtigt wird.

Alles Gute und VIEL GLÜCK!!! ;-)


Sternenmami  08.06.2021, 13:23

Vielen Dank für das Sternchen ⭐✨

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Ne eher nicht

Neider gibt es immer. Aber man kann durchaus einer Person ihren Erfolg gönnen. Leute wie Elon Musk haben halt viel für ihren Erfolg getan. Da stört mich das nicht. Was viele Leute verabscheuen ist, wenn Menschen hochnäsig werden und anderen ihren Erfolg unter die Nase reiben. Quasi niemand mag Angeber. Und das ist auch richtig so. Wer seinen Erfolg nicht verdient hat oder keine Bescheidenheit besitzt, der braucht sich nicht beschweren, dass man ihm den Erfolg nicht gönnt.

Sonstiges

Viele können nicht einmal gönnen - nicht den Dreck unter den Fingernägeln! Insofern darf mein Glück ruhig unermesslich sein! Ich brauche keine Gönner. Wer mir was neiden will, ist herzlich eingeladen. Ich leide ja nicht.

Ich kann gönnen! Denn ich habe viel Gutes im Leben. Ich kann anderen auch größeres Glück gönnen, als was ich habe. Und das ist hier ja nun wirklich relativ: Denn wenn jemand es als großes Glück empfindet, einen Lottogewinn einstreichen zu können, lege ich null Wert darauf: Ich brauche keine Millionen, ich brauch kein Pfennig zum Glück - ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik - lalala (war mal ein Schlager).

„Glück“ ist ja „Glück“, und eben nicht das Ergebnis von Leistung, Engagement oder ähnlichem. Das heißt, Glück hat man per Definition ungerechterweise, und Pech umgekehrt unverschuldet. Damit sind „Glück“ und „Pech“ das Gegenstück zu „Gerechtigkeit“.

Glück und Pech sind ein Naturgesetz, alles Leben funktioniert danach. Das eine Baby wird mit einem Gen-Defekt geboren und ist nur ein paar Tage lebensfähig, das andere Kind wird eben ohne Gen-Defekt geboren - Glück und Pech. Das eine Tier steht oben in der Nahrungskette, das andere Tier unten - Glück und Pech. Eine Pflanze wirft Samen ab, der eine Samen landet in einer wasserreichen Gegend mit nährstoffreichem Boden, der andere Samen in einer ungünstigen Ecke - Glück und Pech.

Tiere und Pflanzen akzeptieren dieses Glück und Pech nun tatsächlich unhinterfragt, sie kennen das Konzept „Gerechtigkeit“ eben nicht. Das Raubtier jagt das Jungtier, weil dieses nun einmal noch unerfahren ist, oder noch nicht so schnell laufen kann, oder noch nicht fliegen kann, oder seine Körperwaffen noch nicht entwickelt hat. Das Raubtier überlegt nicht, ob das „gerecht“ ist; es wählt den für sich selbst einfachsten Weg.

Nur der Mensch kennt das Konzept „Gerechtigkeit“.

Ihr steht an der Kasse, die Person will ein Brot kaufen und ihr das gleiche Brot. Der Kassier würfelt und sagt dann eurem Vordermann „1,50 bitte!“, dann würfelt sie bei euch auch und sagt „3 Euro bitte!“ - da würde KEINER von euch sagen „ach Mensch schade, aber ich gönne Ihnen Ihr Glück!“. (Wobei ich bei diesem Beispiel vermute, dass die meisten interessanterweise tatsächlich eher den Kassierer anraunen würden als den Vordermann. Was allerdings für die Neid-Frage ohne Belang ist, denn man müsste doch komplett zufrieden damit sein, dass man das Doppelte bezahlt, weil es eben Glück ist, oder?)

Wenn einer also jemand Neid als verwerflich bezeichnet, heißt das im Umkehrschluss, dass derjenige zum Beispiel für Diskriminierung jeglicher Art und Tierquälerei ist, denn diese basieren schließlich darauf, dass der eine halt Glück und der andere Pech hat; und es heißt auch, dass derjenige zum Beispiel gegen Sozialversicherungen oder Solidarität ist, denn es kann doch nicht angehen, den anderen ihr Glück nicht zu gönnen, nur weil es größer als das eigene ist, nicht wahr? ... oder etwa nicht? ;)

Insofern: Selbstverständlich beneide ich Leute, die mehr Glück haben als ich, und ich stehe dazu. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich diesen Leuten an die Kehle gehe oder Komplotte gegen sie schmiede, denn auch diese Leute können tatsächlich erstmal nichts für das Naturgesetz von Glück und Pech. Aber ich verlange von der Person (oder auch der Gesellschaft) schon, dass ein Ausgleich dieses Glücks und Pechs herbeigeführt wird, wenn es möglich ist. Das Glück und Pech von angeborenen Krankheiten kann man zum Beispiel nicht ausgleichen, deshalb würde wohl auch kaum einer auf die Idee kommen, einem Gesunden vorzuwerfen, dass er gesund ist. Sehr wohl kann man aber sagen, dass die Kranken und die Gesunden die Behandlungskosten des Kranken gemeinsam tragen, das ist dann der menschengemachte Ausgleich des Naturgesetzes von „Glück“ und „Pech“, und trägt den Namen „Krankenversicherung“.

Sonstiges

Neid ist ein weit verbreitetes Phänomen, aber trifft natürlich nicht auf jede Person zu. Wahrscheinlicher ist noch, dass dieselbe Person dem einen das Glück gönnt, einem anderen aber nicht.

Es ist wie mit Sprichwörtern: sie haben einen wahren Kern, aber verallgemeinern kann man sie nicht.

Gruß Matti