Schon viel geschafft? Oder doch noch so viel zu tun? Habt ihr Tipps, wie man lernt, das erste zu sehen?

5 Antworten

Ich mache mir immer eine Liste mit allen Dingen die ich machen muss, schreibe jede noch so kleine kleinigkeit die zutun ist einzeln auf (auch Dinge die in unter einer Minute erledigt sind) und streiche das weg was erledigt ist. So motiviere ich mich selbst weil ich dann erst richtig sehe das ich ja doch schon einiges getan habe.


Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:28

Hallo,

ich danke auch Dir für Deine Antwort. Wie schaffst Du es, Dich darüber zu freuen, anstatt zu sehen, was noch anliegt (so wie es bei mir der Fall ist)?

RaveEinhorn  11.09.2024, 14:46
@Inkognito-Beitragsersteller

Dadurch das ich mir Kleinigkeiten aufschreibe, sind schnell einige Sachen durchgestrichen. Dadurch schätze ich das was ich geschafft habe mehr Wert. Für mich persönlich ist das sehr wichtig, da ich Depressiv bin und mich oft sehr nutzlos fühle. Du musst das immer so sehen: Jeder noch so kleine Schritt ist ein Schritt näher am Ziel!

Ich gehöre tatsächlich zu denen, die sich darüber freuen, was sie schon geschafft haben. Egal, ob es sich darum handelt, was ich im Leben schon erreicht habe oder um das, was ich im Alltag schaffe.

Man kann zB mit Listen arbeiten. Auf die schreibt man die Aufgaben des Tages, die man schaffen möchte. Wichtig ist hier: nicht zu viel drauf schreiben. Und Pausen einhalten. Sich auch zwischendurch mal eine Belohnung gönnen (Kaffee, Schoki, ein Stück Kuchen, ein Bonbon). Mit Musik geht übrigens vieles leichter. Wenn ich mal gar keine Lust habe, eine Aufgabe im Haushalt zu machen, stelle ich mir vor, in 2 Stunden kommt Besuch, der sich meine Wohnung anschauen will. Dann mache ich mir meine Lieblingsmusik an und wirbel durch die Bude. Ist dann noch Zeit, dann gönne ich mir eine Pause und freue mich, dass ich meine Aufgabe schneller geschafft habe als gedacht.

Die zweite Option hat schon von Haus aus einen negativen Beigeschmack. Wenn man sich nicht aufrafft und dann am Ende eines Tages auf das schaut, was man nicht geschafft hat (eben WEIL man sich vielleicht zu viel vorgenommen hat), dann zieht einen das auch runter. Also eher weniger vornehmen und sich darüber freuen, dass vielleicht dann noch Zeit für andere Dinge ist, die nicht auf der Liste standen. Struktur ist ein Zauberwort für das Zeitmanagement. Irgendwo anfangen und sich dann stetig um die nächsten Dinge kümmern. Ist der Anfang erst mal gemacht und man sieht den Erfolg, dann läuft auch der Rest oft leichter.


Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:34

Hallo Kabeltante,

danke auch Dir recht herzlich für Deine Antwort.
Ich muss gestehen, den zweiten Ratschlag - den mit dem "Beigeschmack" finde ich besser als den ersten
Wenn ich selbstreflektiere, nehme ich mir tatsächlich immer wahnsinnig viel vor (ich bin jemand, dem viele Dinge gleich wichtig sind und der deswegen keine Prioritäten setzen kann. Und ja, ich habe schon viele Ratschläge dazu gehört und gelesen, aber sie funktionieren alle nicht, weil eben alles gleich wichtig ist für mich).

Jetzt wäre es interessant für mich zu wissen, eben aufgrund meines gerade beschriebenen "Handicaps", nach welchen Kriterien ich die wenigen Dinge auswählen soll. Hast Du da eine Idee?

luibrand  11.09.2024, 12:19
@Inkognito-Beitragsersteller

Du hast doch schon erkannt, dass es Dir schwerfällt, Prioritäten zu setzen. Die ergeben sich meist von selbst, nach Dringlichkeit oder Wichtigkeit, das ist nicht schwer. Es aufzuschreiben, hilft Dir leichtfüssig, die Prioritäten zu setzen und Deine Zerstreutheit in sinnstiftende Bahnen zu setzen. Auch die Ergolgserlebnisse kommen dann wie von selbst - nach der Erledigung der Tätigkeit- und zaubern Dir ein Lächeln in die Seele.

Kabeltante1266  11.09.2024, 12:37
@Inkognito-Beitragsersteller

Wahrscheinlich keine, die dir jetzt ad hoc weiterhelfen. Denn die Priorität setzt du ja immer selber. Wenn alles gleich wichtig ist (was es eigentlich nicht sein kann), dann wird es natürlich schwer. Aber ist Aufräumen wichtiger als Lernen (als Beispiel)? Was bringt dich voran, was hält dich auf? Was lässt sich verschieben, was muss sofort gemacht werden? Ich habe natürlich meine Prioritäten. Andere auch. Du musst deine für dich selber definieren.

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 14:48
@Kabeltante1266

Hallo Kabeltante1266,

danke für Deinen Kommentar und gleichzeitig eine dicke Entschuldigung dafür, dass ich mich erst heute wieder melde. Zuerst war ich für 2 Tage außer Haus, dann war ich am Routieren, weil ich mich wieder nicht zwischen meinen Sachen entscheiden konnte: Arbeite ich an einem meiner 9 Rollenspielsysteme weiter aus, antworte ich Dir, lerne ich für die Linuxserveradministration oder für HTML oder für Python? Oder schreibe ich für ein Internetprojekt. Oder an meinem "Roman" ...?

Was lässt sich verschieben, was muss sofort gemacht werden?

Tja, das ist die Frage aller Fragen.
Natürlich gibt es Dinge, bei denen schaffe ich es schon, diese vorzuziehen: Wenn ich Hunger habe und mein Magen knurrt, dann esse ich etwas. Wenn meine Butze brennen sollte, dann schaffe ich es, meine Priorität dahingehend zu setzen, dass ich Ruckzuck weg komme aus der Gefahrenzone.
Aber realistisch betrachtet sind dies natürlich Situationen, bei denen es um den Erhalt meines Lebens geht, und auch wenn ich weiß, dass eines Tages der Sensenmann kommt und mich mitnehmen wird, so hänge ich derzeit doch noch sehr an meinem Leben und sehne mich nicht gerade danach, dem Schnitter jetzt zu begegnen (wenigstens vier Jahrzehnte hätte ich gerne noch ...;-) )

Bei den nichtlebenswichtigen Geschichten lässt sich kaum etwas verschieben und muss alles sofort gemacht werden. Egal was mein Kopf und mein bisschen Verstand mir sagen, da ist ein extremer innerer Druck in mir.

Wenn Du magst, wäre es schön, wenn Du Dir diese Infos einmal durchliest:

https://bettina-poehler.de/blog/scanner-typen#typ-1-die-sibylle-oder-der-typ-fomo

Das in etwa bin ich,

Inkognito-Nutzer   16.09.2024, 15:04
@luibrand

Hallo lulbrand,

danke für Deinen Kommentar und gleichzeitig eine dicke Entschuldigung dafür, dass ich mich erst heute wieder melde. Zuerst war ich für 2 Tage außer Haus, dann war ich am Routieren, weil ich mich wieder nicht zwischen meinen Sachen entscheiden konnte: Arbeite ich an einem meiner 9 Rollenspielsysteme weiter aus, antworte ich Dir, lerne ich für die Linuxserveradministration oder für HTML oder für Python? Oder schreibe ich für ein Internetprojekt. Oder an meinem "Roman" ...?

Die ergeben sich meist von selbst, nach Dringlichkeit oder Wichtigkeit, das ist nicht schwer. Es aufzuschreiben, hilft Dir leichtfüssig, die Prioritäten zu setzen und Deine Zerstreutheit in sinnstiftende Bahnen zu setzen.

Aber genau das ist ja das Problem: Alles ist für mich gleich wichtig.
Wie ich in meinem ersten Absatz geschrieben habe, war ich am Rotieren, weil ich da stand und nicht wusste, was ich zuerst machen soll, was als nächstes.
Das ich Dir auf Deinen Kommentar antworten wollte, stand jetzt nicht bei "irgendwann wenn anderes erledigt ist" auf meiner To-Do-Liste.
Es war eine Aufgabe, die für mich genauso wichtig ist (bzw. war, jetzt ist sie ja so gut wie erledigt) wie alles andere, was ich aufgezählt habe.

Auch wenn mein Kopf sagt: Das Sinnvollste/Vernünftigste ist jetzt ... so ist in meinem Inneren ein so starker Druck und Drang, auch das andere zu machen. Und zwar jetzt, sofort und auf der Stelle.

Wenn Du magst, lies Dir bitte mal diesen Artikel durch:

https://bettina-poehler.de/blog/scanner-typen#typ-1-die-sibylle-oder-der-typ-fomo

So in etwa bin ich, nur das es bei mir nicht die von der Autorin 5 Sachen sind, sondern eher an die 25 - 40

Jau bin Perfektionist, Selbststresser, Karoshi-Aspirant. Dauerhaft. Wohl genetisch, kam von selbst

Generell liegt es daran das man immer etwas zu tun hat. Abarbeiten. Dann kommt wieder was (dazwischen).

Tw macht man es umsonst, hängt sich rein und bekommt nichts dafür, oder noch einen drüber

Bei GF ist das ja fast immer so. Bullshit bekommt den Stern, du hängst dich voll rein, gibst dir Mühe und das (meist) gerne. Also keine Wertschätzung. Obwohl man es ja gerne tut

Vieles macht nicht mal Spaß, du machst es aber und wieder nichts. Belohnung ist das der Mist erledigt ist. Mich nervt das auch gerade das ich was nicht tun konnte aber hatte einen Termin vorher. Wollte das Resultat nicht gefährden. Ärgert trotzdem. War aber nötig

Also verschieben, etwas am Tag vorher erledigt (da ich sowas kenne und vorkalkuliert habe). Generell hilft es einen kl. Teil schon anzufangen. Einschieben.

Hatte mal eine lange Liste, eig noch richtig viel Zeit. Triggerte aber übel. Will immer schnell sofort. Bin angefangen. Aber nicht von vorne nach hinten, sondern Mitte, etwas hinten, und etwas Anfang. Ich konnte sehen das ich einiges geschafft hatte, aber nicht genau wieviel. Dann immer zwischendurch. Überall Haken, die dann also ergänzt. Es wurden immer mehr und plötzlich war es fertig. Auch schnell aber weniger Druck. Der Anfang sieht nämlich am schlimmsten aus und zieht voll runter (davon ab das Chefs/faule Kollegen nicht sehen wie weit du bist. Außer sie sollen das explizit)

Dir hilft evntl keiner. Motto Isser selbst Schuld. Deines bekommst du nicht so ganz fertig deswegen weil du die Prioritäten falsch bzw richtig setzt.

Bin gerade hier in D so quasi etwas zum Prepper geworden (mit ziemlich allem), habe meine Erwartung in fast allem zu jetzt 97% runtergeschraubt. Feste Rituale brauche ich kopfmässig eh zum runterkommen. Dazu (immerhin), dasunddas war gut/ist erledigt"

Bin (zu) hilfsbereit und nett aber sage mir hier mittlerweile auch "du weißt das es deren Job ist und die dafür bezahlt werden. Love it or leave it" und "Du mußt das nicht" bzw "wer mich nicht mag verdient mich auch nicht". Ausnutzen können ist da nicht mehr (außer ich habe Lust drauf)

Klar das jmd evntl sauer ist wenn man denen keinen Zucker in den Hintern bläst sondern auch auf Fehler hinweist etc. Ist aber deren eigene Bankrotterklärung. Einige wissen das nämlich und das muß ja kaschiert werden

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:47

Hallo Torontonian,

erst einmal vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Tw macht man es umsonst, hängt sich rein und bekommt nichts dafür, oder noch einen drüber
Bei GF ist das ja fast immer so. Bullshit bekommt den Stern, du hängst dich voll rein, gibst dir Mühe und das (meist) gerne. Also keine Wertschätzung. Obwohl man es ja gerne tut.

Ich weiß, was Du meinst, und irgendwo stimmt es mich auch traurig. Dabei kommt es mir gar nicht auf den Stern an, aber wenn ich so wie Du mir sehr viel Mühe mit einer Antwort gebe und ich darauf noch nicht mal einen Kommentag bekomme, frustriert mich das. Manchmal kommt es mir so vor, dass die Fragesteller sich denken: Es sollte eine Ehre für die Antwortenden sein, mir antworten zu dürfen, da brauchen sie doch keinen weiteren Dank für. Das finde ich traurig.

Mich nervt das auch gerade das ich was nicht tun konnte aber hatte einen Termin vorher. Wollte das Resultat nicht gefährden. Ärgert trotzdem. War aber nötig.

Ich finde es aber toll, dass Du trotzdem Du Dich geärgert hast und eigentlich etwas anderes machen wolltest, Du Dir die Zeit genommen hast, auf meine Frage mit einem wirklich langen Text zu antworten.
Auch wenn es keine wirkliche Belohnung ist, so sage ich Dir trotzdem vom ganzen Herzen ein Danke :-)

Torontonian  12.09.2024, 13:30
@Inkognito-Beitragsersteller

9 von 10 hier haben eigentlich kein Problem (das selbst Google nicht lösen könnte) Helfen/Interesse und selbst dazulernen wollen ist es bei AWs. Bei Bullshitantwortern nur Langeweile. Falls Infos sind die dann oft falsch. Man kennt die Üblichen ja bald.

Ich separiere das. Wenn ich einen Termin habe hat er einen Grund und muß sein. Das andere kopfmässig wichtiger. Eben noch einen Teil davon wieder erledigt. Da ich antworte mache ich das ja auch da ich möchte und also wichtig finde. Etwas anderes mache ich dann danach. Was Andere wichtiger fänden aber nicht wüssten warum und worum es geht.

Die Leute erwarten generell immer zuviel. Ich hoffe nur noch. Ich finde für mich ein Lob z.B. vom Chef wichtiger und wertschätzender als +2% mehr Geld. Der Sekretärin die Liste der Leute geben und Thema für den durch. Selbst kommen und dir auf die Schulter hauen ist echte Wertschätzung/Respekt. Kriegt nicht (wenn auch nur gefühlt) Jeder

Führe Tagebuch oder eine Notizkladde, darin schreibst Du die Tätigkeiten, die vor Dir liegen. Wenn diese erledigt sind, abhaken und Übriggebliebene auf die nächste Woche übertragen, usw., bis diese auch erledigt sind. Dann hast Du Erfolgserlebnisse und siehst, welche Probleme sich heraus kristallisieren. Dann Dich auf diese fokussieren. Viel Erfolg.


Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:26

Hallo,

danke Dir für Deine Antwort.
Ich habe dazu eine Frage: Gehen wir einmal davon aus, ich nehme mir jetzt vor - sagen wir mal - ich will jetzt mein Englisch aufpolieren (nur mal so als Beispiel). Ich kaufe mir dafür ein 300 Seiten starkes Buch und und nehme mir vor, jede Woche (Mo - So gerechnet) 15 Seiten daraus zu lernen, so dass ich rein theoretisch in 5 Monaten durch wäre.
Gehen wir mal davon aus, dass ich aus Zeitgründen in einer Woche nur 10 Seiten schaffe, dann bedeutet das doch, dass ich die Woche drauf 20 Seiten schaffen muss. Wenn ich aus irgendwelchen Gründen nicht packe, werden es die Woche darauf ja wieder mehr. usw.
Das führt bei mir zu Frust (ich kenne mich).

Aber eben angenommen, ich würde es trotzdem schaffen. Woche 1 15 Seiten, Woche 2 15 Seiten usw. Dann hätte ich nach 5 Wochen 75 Seiten geschafft und denke "Mist, noch immer 225 Seiten". Nach weiteren 5 Wochen: "Mist, noch immer 150 Seiten."

Egal, wie viel ich geschafft habe, ich sehe nur, dass eben noch soooo viel vor mir liegt. Und ich brauche eher einen oder mehrere Tipps, wie ich eben das schon Geschaffte sehe und mich darüber freue.

luibrand  11.09.2024, 11:59
@Inkognito-Beitragsersteller

Du siehst doch, dass die Seiten immer weniger werden, Du machst Dir zuviel Druck, die Freude am schon Geschafften geht dabei verloren. Jeder gegangene Schritt ist doch schon ein Schritt näher am Ziel. Wenn Marathonläufer so denken würden wie Du, käme keiner ins Ziel.

Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 12:01
@luibrand

Da hast Du recht. Ich glaube, ich muss lernen, mir keinen Druck zu machen. Das ist ein sehr guter Hinweis von Dir. Danke :-)

Schreib dir vielleicht die Sachen aktiv auf und klar manche Sachen merkt man früher oder später erst und das ist auch nicht schlimm.


Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:01

Nicht böse sein, aber ich verstehe nicht so ganz, was Du mir sagen willst: Welche Sachen aktiv aufschreiben?

Inkognito-Nutzer   11.09.2024, 11:17
@Loewe789686

Ah, also eine To-Do-Liste (nehme ich mal an, dass Du diese meinst). Ist sicherlich keine schlechte Idee, ich befürchte dann aber bei mir, dass trotzdem keine Freude aufkommt, selbst wenn ich alle Punkte abhaken konnte. :-/