Schmelzenthalpie?

1 Antwort

Daß liegt vor allem daran, daß die Entropieänderung beim Verdampfen viel höher als beim Schmelzen ist.

Denk daran, daß ΔS=ΔQ/T (die Entropie ist die reversibel umsetzte Wärme durch die Temperatur, bei der sie umgesetzt wird), daher ΔQ=T⋅ΔS — den gleichen Ausdruck kannst Du Dir auch aus der Gibbs–Helmholtz-Gleichung holen, wenn Du beachtest, daß am Punkt der Phasenumwandlung ΔG=0 gilt.

Die Wärmemenge des Phasenübergangs ist also die Phasenübergangsentropie mal der Temperatur. Schmelzpunkt liegen notwendigerweise niedriger als Siedepunkte, aber das muß kein großer Unterschied sein. Siedeentropien sind dagegen immer viel größer als Schmelzentropien, weil der Entropie-Gewinn pro Teilchen sehr groß ist — ein Gasteilchen kann ja mehr oder min­der machen was es will, aber in der Schmelze ist ein Teilchen immer noch ziemlich eingesperrt und hat zwar mehr aber nicht viel mehr Bewegungsfreiheit als im Kristall.

Wasser ist jetzt nicht das beste aller Beispiele, aber dafür ist es leicht, die Zahlen zu finden: Die Schmelzentropie beträgt 22 J mol¯¹ K¯¹ und die Verdampfungsentropie 119 J mol¯¹ K¯¹.