Schimmel in einer Zimmerecke - was tun?

4 Antworten

Schimmel an der Wand ist immer auf Feuchtigkeit zurückzuführen. Die Feuchtigkeit kann von aussen kommen (Schlagregen, Putzrisse), oft ist es jedoch Raumluftfeuchte, die innen an der kalten Wandoberfläche kondensiert.

Für die Kondensatbildung an Oberflächen aus der Raumluft bedarf es Luftfeuchtigkeit und einer Oberfläche, die kühler, als die Raumluft ist.

Luftfeuchtigkeit ist praktisch immer vorhanden. Duch die Senkung der Raumluftfeuchte kann sich die Oberfläche noch weiter Abkühlen, bis es zur Kondensatbildung kommt, d.h. geringe Raumluftfeuchten wirken sich gefahrenmindernd aus. Die DIN 1946-6 ist dahingehend geschrieben worden, dass es nun eine nutzerunabhängige Lüftung (Grundlüftung) zur Feuchteabfuhr geben muss (bei Neubauten und größeren Sanierungen im Bestandsbau).

Durch die Entnahme von 12cm Fugendichtgummi oben an der lose in die Nut am Holzfensterflügel eingelegten umlaufenden Dichtung am Fenster, habe ich bereits persönlich gute Erfahrung mit der "nutzerunabhängigen Lüftung" gemacht. Die Schimmelbildung (durch rissigen Aussenputz und Schlagregen) in meiner alten Mietwohnung konnte ich damit stoppen.

Gänzlich verhindern kann man die Raumluftkondensatbildung jedoch nur, wenn die Temperatur der Wandoberfläche über der Raumtemperatur liegt. Dann erwärmt sich die Raumluft an der Wandoberfläche und bekommt ein größeres Wasserdampfaufnahmevermögen und die Oberfläche wird nicht befeuchtet, sondern entfeuchtet.

Zum Erreichen der warmen Wandoberfläche muss die Wärme der Heizung besser im Raum verteilt werden. Oftmals ist nur unter dem Fenster ein Heizkörper installiert, welcher überwiegend die Luft erwärmt. Über die Warmluft im Raum soll dann die innere Wandoberfläche der Aussenwand erwärmt werden, so dass die Temperatur hier ausreichend hoch ist, um Kondensat und damit Schimmel zu vermeiden. Luft ist aber ein schlechter Wärmeträger. In den Raumecken ist die Luftbewegung aus geometrischen Gründen auch noch stark eingeschränkt. Hier kühlt die Raumluft stärker aus, da weniger warme Luft nachgeführt wird, ebenso hinter großen Schränken dicht an den Aussenwänden. Hier kommt es durch die fehlende Wärme zu einer stärkeren Auskühlung der inneren Wandoberfläche mit Auffeuchtungen und unter Umständen dann nachfolgend die Schimmelbildung.

Da Wärmestrahlung direkt die Oberflächen erwärmt und sich mit Lichtgeschwindigkeit sich im Raum fortsetzt und durch Strahlungsaustausch (Reflektion/Absorbtion) alle Oberflächen nahezu gleichmässig erwärmt, sollte die Heizanlage auf einen möglichst großen Anteil an Wärmestrahlung ausgerichtet werden. Generell bieten sich hier Flächenheizsysteme an, aber auch der einfache Plattenheizkörper Typ 10 bietet bereits ca. 55% Wärmestrahlung (auf die Abgabeleistung achten, der Typ 10 ist größer/breiter bei gleicher Leistung). Alle anderen Heizkörper (Typ 21,22,33) haben nur Strahlungsanteile von 20-30%, wobei es dann durchaus durch die fehlende Wärmestrahlung zur Wärmeunterversorgung von Bereichen an den Aussenwänden mit Schimmelbildung kommen kann.

Auch ist es hilfreich wenn die warmen Heizrohre direkt unten an der Ausenwänden installiert sind, um hier für einen leichten Warmluftauftrieb direkt vor der Wandoberfläche zu sorgen, der die Wandoberfläche erwärmt. Die Steigerung dessen, stellt die hydraulische Heizleiste (mal googeln) dar, die auch durchaus den Heizkörper unter dem Fenster ersetzen kann (in den USA ein weit verbreitetes und bewährtes Heizsystem).

Wenn die Flächen nicht allzugroß sind, wird hochprozentiger Alkohol helfen, aber wenn der Schimmel weg war und wieder gekommen ist, muss die Ursache gefunden werden. Wenn es keine Lüftungsmängel sind, können Baumängel ebenfalls hierfür verantwortlich sein. Hast du einen Hygrometer mit dem du die Luftfeuchtigkeit messen kannst? Ist der Schimmel nur an einer Stelle oder an der kompletten Wand?


Beastie 
Beitragsersteller
 04.05.2014, 14:50

Also ein Hygrometer haben wir leider nicht. Der Schimmel ist in der Zwischenspalte von zwei Wänden, aber am meisten oben an der Decke. Das selbe im Zimmer darüber.

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pharao1961  04.05.2014, 15:23
@Beastie

Ich kann natürlich von hier aus nicht beurteilen, ob Baumängel vorliegen (ist die Fassade außen beschädigt?), aber die Höhe der Luftfeuchtigkeit wäre schon wichtig. So ein Ding kostet im Baumarkt nur ein paar Euro.

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Richtig lüften und in der kalten Jahreszeit richtig heizen: 3x täglich für 5 Minuten das Fenster GANZ aufmachen (nicht auf Kipp!).


Beastie 
Beitragsersteller
 29.04.2014, 20:19

Haben wir. Aber der Schimmel ist ja schon da.

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Beastie 
Beitragsersteller
 26.04.2014, 15:30

Die haben uns nicht weiter helfen können :/

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