Schimmel hinter der Dampfsperren-Folie auf dem Spitzboden - was kann ich tun?
Gerade habe ich auf dem Spitzboden unseres Hauses hinter der Dampfsperren-Folie Schimmelflecken entdeckt und auch Schimmelgeruch wahrgenommen. Wir lüften unser Haus gezielt und häufig, um Schimmelbildung zu bekämpfen (haben drei Aquarien ...), doch der Spitzboden ist geschlossen und ohne Fenster ... Hinter der Folie befindet sich Mineralwolle; die Dämmung wurde vom Fachmann vorgenommen, der Spitzboden erst nachträglich geschlossen. Was können wir jetzt tun?
3 Antworten
Wenn die Kehlbalkenlage (also die Decke über eurer Etage sozusagen) gedämmt ist, dann würde ich den "Spitzboden" wieder öffnen damit er durchlüftet wird. Wenn dort keine Aufenthaltsräume sind, kann der ruhig kalt sein. Das war er ja früher auch und es hat wohl keine Probleme gegeben.
Viele Fragen und viele Unklarheiten..
Die sogenannten Kaltdächer früher waren garnicht schlecht und hatten absolut ihre Berechtigung! Warum sollen Kleider und Spielzeuge der Kinder nicht in eisigen Temperaturen liegen (haben wir die überhaupt noch?) und warum sollen sie keiner Hitze ausgesetzt sein? (PS: die schwitzen nicht und frieren tun die auch nicht...).
Eine Frage: Isdt es eine Dampfsperrfolie oder ist es eine Unterspannbahn die unter den Ziegeln/Betondachsteinen verbaut ist?
Wenn es heiß ist, wie (leider) derzeit, ist auch die Luftfeuchtigkeit meist recht hoch, sodass Lüften meist nicht viel bringt außer teilweise noch mehr Feuchtigkeit.
Einen Lüfter nach unten würde ich auf keinen Fall empfehlen, dann holt ihr euch noch die feuchte Luft nach unten - die Schimmelsporen übrigens auch...
Ein Luftentfeuchter kostet Geld und hält auch nicht ewig, von den Energiekosten ganz zu schweigen.
Was das Kehlgeschoss angeht (Spitzboden): Schafft den alten Zustand wieder herbei (Kaltdach!). Die Spielzeuge und Kleider werden sich nicht beschweren.
Was die Stockflecken in den Kinderzimmern betrifft: Informiere dich über: RICHTIGES Lüften.
Die nasse Mineralwolle muss ausgebaut und entsorgt werden, da Mineralwolle mangels kapillarer Leitfähigkeit nicht mehr selbständig trocknet. Andernfalls droht Pilz- und Schwammbefall der Holzdachkonstruktion durch die Kondensatfeuchte.
Das die Dämmung aufgefeuchtet ist, trotz der fachmännischen Arbeit ist nicht verwunderlich. Das Problem ist, dass die von der EnEV geforderten Konstruktionen für den Winter konzipiert sind und weniger für den Sommer.
Der Dämmstoff ist -von der Dachseite aus gesehen- gegen Wasser mit der Unterspannbahn "geschütz". Diese ist diffusionsoffen. Warmfeuchte Sommerluft kann nun auf dieser Seite in den Dämmstoff eindringen. Je nach Temperaturverhältnissen ändert sich nun innerhalb der Dämmebene (des Dämmstoffs) die rel. Luftfeuche. Ist der Innenraum kühl, so steigt mit zunehmender Wanderung der Luft nach innen die rel. Luftfeuchte an, bis die Feuchte teilweise an der raumseitig angebrachten Dampfbremse (früher auch als Dampfsperre ausgeführt) auskondensieren kann.
Kritisch wird es, wenn die Temperaturen aussen sehr hoch sind, die Luft sehr feucht ist und der Dachraum akiv heruntergekühlt wird (Klimaanlage). Dann ist der Kondensatausfall im Dämmstoff an der innenseitigen Dampfbremse/-sperre nicht zu vermeiden.
Hilfreich wären Holzfaserbaustoffe, da diese eine wärmespeichernde Wirkung mitbringen (sommerlicher Hitzeschutz) und anfallendes Kondensat zur Rücktrocknung aus dem Dämmstoff kapillar an die Oberfläche geführt wird. Da Mineralwollen die Feuchte -wie eingangs beschrieben- nicht kapillar leiten können, ist die Feuchte ist im Mineraldämmstoff gefangen und mindert den Dämmwert erheblich.
Das Problem ist die Mineralwolle. Die muß man durch eine Dampfsperre vor Feuchtigkeit schützen. Das Beste wäre, das Dach neu mit Zellulosedämmung neu zu dämmen. Man kann nur raten, das Wort der "Fachleute" kritisch zu hinterfragen. Sogar die EnEV der Bundesregierung ist in weiten Teilen schlicht falsch. Sie ist industriefreundlich, aber im wesentlichen falsch. Das bedeutet ein großes Problem für Bauherren, den wenn der Bauunternehmer nach Vorschrift baut, ist Schimmel fast unvermeidlich. Der beste Rat ist, eine Firma zu beauftragen, die ökölogisch baut.
Hallo pharao,
also der Spitzboden wurde von uns selbst geschlossen und wird über eine Luke mit Leiter als Lagerraum genutzt (Kleidung und Spielzeug der beiden großen Kinder für den Nachzügler) - er ist randvoll mit Sachen und wird dringend als Raum benötigt. Einfach wieder öffnen geht also nicht. Im Winter ist es da oben eisig kalt, im Sommer naturgemäß glühend heiß. Ich habe mal versucht, ein Hygrometer da reinzustellen, aber das spielte völlig verrückt. Im Raum darunter (2. OG eines Reihenhauses) versuche ich, die Luftfeuchtigkeit unter 55% zu halten.
Die Frage ist, müssen wir den Boden ausräumen und den Schimmel hinter der Folie irgendwie entfernen; wenn ja, wie am besten? Dürfen wir die Folie überhaupt öffnen? Beim Bau hieß es, die Folie (wurde "Dampfsperre" genannt) dürfe auf keinen Fall beschädigt werden - wurde allerdings an die Dachbalken getackert, ist also allein dadurch an manchen Stellen löcherig. Das Haus ist Baujahr 2003, der Spitzboden ist seit 2005 geschlossen; die Flecken habe ich aber erst jetzt entdeckt.
Was mich verunsichert, ist der massive Schimmelgeruch, den ich zuvor noch nie bemerkt hatte - vielleicht liegt das auch an der aktuellen Hitze?
Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, mit einem Ventilator eine Luftströmung im Spitzboden durch die Luke nach unten zu erzeugen, oder einen Luftentfeuchter hochzustellen?
Hatte kürzlich erst Stockflecken in den Fensternischen der Kinderzimmer und bin ratlos, was ich außer ständigem Lüften noch machen soll ...