Schimmel an der Wand, aber nicht hinter der Zierleiste, was tun?

Zierleiste - (Schimmel, Wand) Zierleiste - (Schimmel, Wand)

7 Antworten

Die Bausituation ist natürlich optimal für den Schimmel.

Hier hilft nur verstärktes Lüften und Heizen. Da man das nicht immer macht, empfehle ich meinen Kunden eine dezentrale Lüftungsanlage. Keine Panik, hört sich jetzt teurer an, als es ist.

Es sind 2 Ventilatoren die jeweils an der Front- und Rückseite des Hauses eingebaut werden. So ein Ding kostet ca. 240 € + Kernbohrung + E-Anschluss. Mittlerweise sind die soweit, dass sie miteinander Verbindung aufnehmen. Bläst der eine rein, saugt der andere ab und umgekehrt, jeweils im Wechsel von 70 Sekunden. Die haben 3 Watt, ist als nicht viel. Somit hat man 24 Stunden rund um die Uhr einen Luftaustausch und den sogar mit Wärmerückgewinnung, da sich im Inneren ein Keramikkern befindet. Ist eine super Sache und du mußt nie mehr ein Fenster aufmachen um zu lüften und sparst somit noch Heizenergie!

http://www.ebay.de/itm/Wohnraumluftung-dezentral-mit-effizientem-Warmetauscher-aus-Keramik-/152356141886?var=&hash=item2379223b3e:m:mvfjexOcXuh6wtBCG3PBg5Q


Grillmax  05.01.2017, 13:36

Klingt nach einer guten Lösung - aber warum 70sec im Wechsel?

Damit es keinen Zug gibt?

Kann denn die Keramik binnen der 70 sec die Wärme aufnehmen?

pharao1961  05.01.2017, 14:17
@Grillmax

Keine Ahnung. Vermutlich, weil die 70 Sekunden ausreichen um den Keramikkern aufzuheizen und weil die 70 Sekunden ausreichen, den aufgeheizten Keramikkern wieder abzukühlen, bzw. die Wärme ganz zu entnehmen.

Onki73  05.01.2017, 15:20
@Grillmax

Mein Nachbar hat solche Dinger an seinem Haus. Draußen bildet sich keisförmig um das Ding Schwarzschimmel auf der Fassade, weil sich dort dauernd die warmfeuchte Wohnraumluft ihrer Feuchtigkeit an der kalten Fassade entledigt und an der Plastikjalousie hängen die Staubflusen runter. Ist schon schwer, 5m  an der Fassade hoch zu klettern, um die Kiste(n) von aussen zu reinigen...

Gute Seite zum Lesen gehen:

http://www.tbas.de/Schimmel.html

Sehr gutes Schimmelmittel:

https://www.amazon.de/Geiger-gegen-Schimmel-Algen-1000ml/dp/B004JHZC9O

Ansonsten bleibt nur, einen spezialisierten Gutachter zu holen, der die Ursachen festellt. Dafür braucht man bspw. auch eine Wärmebildkamera. Dafür ist aber der Vermieter zuständig und auch verpflichtet.

Alles Gute.


newcomer  05.01.2017, 11:39

das Amazon Produkt ist spitze da Chlor Nährstoff für neuen Schimmel ist. Je mehr man aufträgt um so mehr Schimmel kommt nach einigen Monaten.
Wenn dann reiner Alkohol sprich Isopropanol ect von Apotheke

Akecheta  05.01.2017, 11:43
@newcomer

Wurde mir mehrfach von Malern und Stuckateuren empfohlen und funktionierte einwandfrei und nicht nur einmal ausprobiert :-).

Jenny6606 
Beitragsersteller
 05.01.2017, 11:37

Leider stellt sicher die Vermieterin quer und meint das wir schuld sind, da es aber schon immer ein Schimmel Raum war und vor uns die Mieter auch schon ihre Probleme hatten will Sie nicht wissen.

Akecheta  05.01.2017, 11:38
@Jenny6606

Dann bleibt nur Druck aufzubauen. Meistens klappt das mit Androhung einer Mietminderung und bei Schimmel ist das nicht wenig.

Wohnt Ihr zur Mieter oder handelt es sich um Eigentum?

Wenn die Ursache nicht beseitigt wird, dann bekommt der Schimmel immer wieder Nahrung und da Schimmelpilze überall vorhanden sind und diese dort dann ein Paradies vorfinden, machen die es sich da halt bequem und vermehren sich.

Wie sieht denn der Keller aus? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Feuchtigkeit so weit nach Oben steigt. Liegen Versorgungsleitungen in der Wand und wie heizt Ihr denn den Raum?

Über wieviel Quadratmeter und Lebewesen unterhalten wir uns denn? Es macht schon einen enormen Unterschied, ob eine Person oder zwei Feuchtigkeit abgeben und wer denn nun alles duscht und wie oft gekocht wird.

Sind die anderen Räume in Ordnung? Wenn Ihr zur Miete wohnt, dann sollte doch der Vermieter sich mal äußern und einen Fachmann vorbeischicken, denn so ein extremer Schimmelbefall gefährdet die Gesundheit.

Steht die Wand immer frei?


Jenny6606 
Beitragsersteller
 05.01.2017, 11:49

In den keller ist nichts außer der Wasseranschluß (auch feucht) und erdiger Boden, der Raum wird eine größe von ca 20m² haben, in den Raum wird nicht gekocht und nur ab und zu bewohnt, dazu steht ständig die Tür offen, der Raum wird von unseren Haus Kacheloffen mit beheizt, die anderen Räume sich okay.

Die Vermieterin hört sich selbst mal um, aber sie findet es recht komisch das hinter der Zierleiste kein Schimmel ist, das kommt auch uns komisch vor.

Onki73  05.01.2017, 12:42
@Jenny6606

Hinter der Zierleiste fehlt der Hausstaub als Nahrungsgrundlage für den Schimmelpilz. Alles andere - incl. ausreichender Feuchte - ist vorhanden, so denke ich.

Wie stark ist denn der betroffene Raum beheizt im Vergleich zu den anderen Räumen? Gibt es Temperaturunterschiede?

Die vielen kleinen Mittelchen helfen - wenn übehaupt - nur zeitlich begrenzt gegen den Schimmel.

Das Haus besteht aus Sandstein, hat einen Gewölbekeller und ist mind. 80-100 Jahre alt. Ich vermute mal, das Haus ist deutlich älter. Sicherlich sind die Sandsteinwände auch sehr dick.

Grundlage des Schimmelwachstums in Wohnräumen ist immer zu viel Feuchte an der Oberfläche.

Oft kommt die Feuchte aus der Raumluft. Neue, luftdichte Fenster sorgen unweigerlich für eine höhere durchschnittliche Raumluftfeuchte, da man mit dem Stoßlüften die Grundlüftung, die es vorher am leicht "undichten" Fenster gab, nicht ersetzen kann, es sei denn, man lüftet kontinuierlich - tagsüber, aber auch nachts - alle 2-4 Stunden.

Die luftdichten Fenster erzwingen nahezu den Einbau einer Lüftungsanlage. Die kostengünstigere, bzw. kostenlose Alternatie wäre, die Entnahme von etwas Dichtgummi oben an jedem Fensterflügel, um eine geringe Grundlüftung zur Feuchteabfuhr zu erhalten. Mit dieser Maßnahme konnte ich in meiner letzten Mietwohnung (Altbau von 1900) die Raumluftfeuchte senken und den Schimmelwuchs stoppen. Mit der mehrmaligen Stoßlüftung war das vorher nicht zu schaffen.

Wie hoch ist denn die Luftfeuchte in der Wohnung? Wurde diese mal mit dem Hygrometer gemessen?

Im Wandoberflächenkontakt sollte die Luftfeuchte dauerhaft nicht die 70%-Marke überschreiten, sonst droht Schimmelwuchs. Die Luftfeuchte im Wandoberflächenkontakt entspricht aber nicht der Raumluftfeuchte, sondern ist von der Wandoberflächentemperatur abhängig.

Ist die Wandoberfläche wärmer als die Raumluft, so ist die Luftfeuchte im Wandoberflächenkontakt geringer, als in der allgemeinen Raumluft.

Ist die Wandoberfläche kühler, als die Raumluft, so ist die rel. Luftfeuchte im Wandoberflächenkontakt höher als die allgemeine Raumluftfeuchte. Diese Zusammenhänge kann man mit dem Molier-h,x-Diagramm genau bestimmen.

Es gilt, die Oberflächenfeuchte der Wandoberfläche zu senken, um dem Schimmel die Lebensgrundlage zu entziehen. Kommen keine Undichtigkeiten in der Rohrinstallation oder Dachentwässerung, etc. in Frage, so ist die Ursache in der Feuchteanreicherung der auskühlenden Luft an der kalten Wandoberfläche zu suchen.

Dort wo sich Luft abkühlt, steigt die rel. Luftfeuchte in der Luft an. Die Luft wird dadurch feuchter. Da sich Luft oftmals vor der kalten Wandoberfläche abkühlt, befeuchtet sie diese und es kann zur Schimmelbildung kommen. Es gilt also in erster Linie, die Luftabkühlung an kalter Wandoberfläche zu verhindern.

Wenn allerdings an den warmen Innenwänden der Schimmel wächst, dann ist das ein Zeichen, das die Raumluftfeuchte allgemein zu hoch ist - dann ist in erster Linie lüften angesagt.

Um die Temperatur der inneren Wandoberfläche zu heben, sollte als erstes kontinuierlich durchgeheizt werden, ohne Tag- oder Nachtabsenkungen. Jede kurzzeitige Temperaturabsenkung führt zur kühleren Oberfläche, vor welcher sich im Anheizprozeß wiederum hohe Luftfeuchten bilden.

Die Stoßlüftung sollte kurzzeitiger aber dafür lieber häufiger erfolgen und bei kalter Witterung nicht länger als 3-5min andauern, ansonsten führt das wiederum zur übermäßig starken Auskühlung der Wände.

Aus der Fragestellung geht nun nicht hervor, ob es sich um eine Eigentumswohnung handelt, oder ob ihr nur Mieter seit. Dem Eigentümer ist in dieser Situation angeraten, sich etwas über die "Temperierung" im Internet zu erlesen.

Damit können die meisten Feuchte- und Schimmelschäden wirksam und dauerhaft beseitigt werden. Zur Umsetzung gibt es verschiedene Wege, in der Regel ist ein wasserführendes Heizsystem Grundvoraussetzung.

Durch Heizrohrleitungen im Sockelbereich unten vor den Aussenwänden oder diese auch aufgerüstet zu Heizleiste oder durch blanke Rohre im Wandoberflächenkontakt an der Scheuerleiste oder das Heizrohr dicht unter der Putzoberfläche an der Aussenwand entlang geführt wird der Wand von unten her Wärme zugeführt, die der Luftabkühlung mit der entsprechenden Luftfeuchteerhöhung entgegen wirkt.

Durch den von unten her nach oben im Wandoberflächenkontakt aufsteigenden Warmluftschleier wird die Wandoberfläche erwärmt, wodurch die rel. Luftfeuchte direkt an der Wandoberfläche sinkt.

Die Luft wird trockener und gleichzeitig mit der trockeneren Luft wird die Wandoberfläche trockener, was nachfolgend die Feuchte aus der Tiefe der Wand zur Oberfläche leitet (Feuchteausgleich) und dort ebenfalls abdampft.

So wird nach und nach das gesamte Mauerwerk getrocknet, bekommt wieder einen guten Dämmwert und bleibt dauerhaft schimmelfrei. Das alles nur mit einfachster Technik und ohne Chemie.

Wenn die Feuchtigkeit aus dem Keller kommen würde, wäre auch unter der Leiste Schimmel. Hier ist eindeutig "zuviel" Wasser in der Luft oder die Wand (aufgrund des Kellers) zu Kalt, so dass das Wasser kondensiert. 

Lösungen:

- Wand wärmer machen

- Mehr Lüften bzw. Luftentfeuchter aufstellen. 

-Schimmel vollständig entfernen.