Scheibenbremse bei Rennrad ja oder nein was ist besser?BITTE NUR RENNRADFAHRER ANTWORTEN?

Am Ende hat alles seine Vor- und Nachteile und was immer du tust, es ist ein Kompromiss. Man muss anhand der eigenen Prioritäten abwägen, welchen Kompromiss man wünscht.

Scheibenbremsen sind schwerer, auch weil die Laufräder dafür etwas stabiler gebaut werden müssen. Dazu kommt ein geringfügig höherer Luftwiderstand. Deshalb wird jemand, bei dem es wirklich um die letzten 100 g und die letzten Sekunden auf 100 km geht, wohl eher einen Bogen um Scheibenbremsen machen wollen.

Auf der anderen Seite: Mit einer guten Scheibenbremse kann eine Felgenbremse nicht mithalten. Erst recht nicht bei Feuchtigkeit. Und speziell was hydraulische Bremsen angeht, ist es ein großer Vorteil dass der Zeigefinger oder der kleine Finger (wenn du auf den Hoods greifst) allein ausreicht, um die volle Bremswirkung abzurufen.

Für einen Hobbysportler, auch einen einigermaßen ambitionierten, ist der zusätzliche Luftwiderstand vernachlässigbar. Fällt in eine ähnliche Kategorie wie Aero-Felgen und rasierte Beine: Der Unterschied ist zwar messbar, aber in der Praxis nicht spürbar. Ob du auf halber Strecke nochmal 'ne Banane isst oder nicht und ob du vor der Tour noch einen Download in die Keramikschüssel durchgeführt hast, wirkt sich stärker auf deine Fahrzeit aus.

Das Gewicht ist auch bei Weitem nicht so relevant, wie man gerne denkt. Fahre doch mal vergleichsweise mit und ohne Trinkflasche einen Buckel hoch. Merkst du einen Unterschied? Ich nicht. Und diese 800 g sind schon deutlich mehr, als eine Scheibenbremse an Zusatzgewicht mitbringt. Übrigens, die UCI schreibt für Rennräder im Wettkampf ein Mindestgewicht (6,8 kg) vor. Das wäre locker zu unterbieten... Und ist auch mit Scheibenbremsen noch locker einzuhalten. Also diesbezüglich überhaupt kein Mehrgewicht.

Was den höheren Wartungsaufwand angeht: Ja, es gibt Radsportler, die schon überfordert sind wenn's um die regelmäßige Kettenschmierung geht. Ja, so jemand kann mit einer Scheibenbremse nicht umgehen. Ich persönlich finde, dass man's mit dem Radsport bleiben lassen sollte, wenn man sich nicht auch mit der Technik beschäftigen will.

So, und für all diese geringfügigen, für mich persönlich nicht relevanten Nachteile, bekomme ich Bremsen denen Nässe und Kälte weitgehend ist (Sicherheit!), bei denen ich mir keine Gedanken um die Hitzestabilität der Felgen machen brauche, bei denen ich nicht nach x1000 km die Felge verschleißbedingt tauschen muss (sehr viel teurer als alle 30.000 km eine neue Bremsscheibe) und die einen leichtgängigen Hebel mit hartem Druckpunkt ermöglichen.

Für mich gibts deshalb nur noch Scheibenbremsen, egal an welchem Fahrrad.

Zugegeben, ich komme vom Mountainbike und auf der Landstraße zu fahren, ist für mich ein Notbehelf. Aber ich fahre halt auch meine 200 km Tagestouren mit Rennradlenker.

Für ein professionelles RR zu schwer und kompliziert auf den üblichen Racing-Tracks.

Zudem zu heavy über den Speichenzug gegenüber den RR-Ultraleicht + Ultraschmalfelgen.

Selbst eine Magura-Hydrobremse am Felgengriff wäre da ggf. schon fragwürdig im Notzug.

Die Laufräder(semi-) professioneller Rennräder sind schlicht und einfach zu filigran, um der maximalen Speichenverspannung von der Nabe zum Laufkranz bei einer Scheibenbremse zuverlässig standhalten zu können im Kraftfluss.

Ein Rennrad muss Leicht und Windschnittig sein da wird sogar an de Speichen gesparrt und dann soll man eine Scheibenbremse verbauen?