Schach: ist es auf Amateurniveau empfehlenswert, mit weiß nach 1.e4 e5 2.f4 zu spielen, wenn man sich mit dieser Eröffnung etwas auskennt?
Die Eröffnung 1. e4 e5 2. f4 ist aus der Sicht von weiß wohl nach moderner Eröffnungstheorie seit Anfang des 20.Jahrhunderts auf Großmeister-Level widerlegt.
Aber kann man das auf Amateurniveau 2. f4 spielen?
3 Antworten
Was heißt "Amateurniveau"? Ich denke, dass man es bis einer DWZ von 1600 ungefähr durchaus "manchmal" spielen kann, um den Gegner zu überraschen.
Auch wenn immer wieder gesagt wird, dass es widerlegt sei, muss ja von den jeweiligen Leuten auch erstmal bewiesen werden, dass sie auf diese Eröffnung vorbereitet sind.
Ich hatte es früher auch oft gespielt und auch immer wieder Erfolge damit erzielt. Und bei mir im Verein spielt der eine das auch oft. Aber weil ich anfangs so Probleme als Schwarzer damit hatte, habe ich mich mal hingesetzt und mit Hilfe von Youtube mich auf zwei, drei gute Gegenvarianten vorbereitet und gewinne seit dem auch oft gegen ihn.
Auf Amateurniveau kannst du im grunde fast alles spielen, insbesondere dann wenn du die Eröffnungstheorie etwas kennst und dementsprechend gegenüber deines Gegners, der die Eröffnung höchstwahrscheinlich garnicht oder nur sehr wenig kennt, einen großen Vorteil hast.
Auch in Blitz und Bullet sind solche Eröffnungen auf hohem Niveau durchaus Spielbar.
Selbst GMs spielen Königsgambit (unter anderem Nepo, da findet man auch recht neue Partien dazu). Ich habe eine CD von GM King, auch er mag das Königsgambit mit Weiß (inzwischen, auch wenn er früher mitunter ein wenig skeptisch war).
Nepomniachtchi - Sjugirov 1-0 (Jan 2024) als Beispiel.
Es kann nur sein, dass das Königsgambit weniger beliebt ist als 2.Nf3, das muss aber nichts bedeuten. Die Gewinn % sind nicht schlechter als bei Spanisch auch.