Sauer, weil der Freund so viel arbeitet?
Er ist sehr ehrgeizig, was an sich eine super Eigenschaft ist. Aber er ist oft von 7-18/19/20 Uhr weg. Unter der Woche bleibt das Zusammenleben echt auf der Strecke.
Mich nervt es schon, weil er dann auch müde ist und nicht mehr so viel geht. Ich habe ihm dann mehr oder weniger vorgeworfen, dass er auch reduzieren kann, wenn ich ihm wichtig bin. Eigentlich haben wir nur das Wochenende, obwohl wir zusammen leben. Vor allem was später mal das Kind betrifft.
Er war dann sauer und meinte, dass ich eher froh sein sollte, dass er guckt, dass Geld rein kommt. (Wobei ich auch noch arbeiten gehe und ich nicht auf seine Kosten lebe). Außerdem will er auf seine Karriere schauen und gucken, dass er dahin kommt, wo er hin will. Das verstehe ich auch, aber meine eigentliche Frage : ist das immernoch so legitim, wenn ich mich vernachlässigt fühle?
10 Stimmen
Wie alt seid ihr?
Mitte 20 u Anfang 30.
4 Antworten
Das Problem liegt in der Lebensplanung. Die sollte von beiden miteinander abgestimmt sein, bevor man zusammenzieht oder heiratet. Es ist durchaus legitim, sogar gut, wenn er an seiner Karriere arbeitet und für z.B. 1-2 Jahre viel mehr Zeit in den Beruf steckt als in die Beziehung. Da braucht der Partner/die Partnerin eben Geduld und sollte auch an die eigene Entwicklung denken und nicht das Mäuschen spielen, was zuhause einsam traurig auf den Kater wartet. Aaaaaber... wie lange soll das so gehen?
Bei manchen Menschen geht das so ein Berufsleben lang. Da braucht es schon nicht nur eine gemeinsame Lebensplanung, sondern auch eine Verbindlichkeit, so dass die Partnerin weiß, wann für sie wieder bessere Zeiten kommen.
Vielleicht ist es wichtig, bis zu dieser besseren Zeit eben nicht zusammen zu wohnen, weil eben - wenn man zusammen wohnt - der Partner mit allem versorgt ist was er braucht und wenig Gründe hat, an der Situation etwas zu ändern.
Besprich Deine Lebensplanung mit ihm. Wenn es passt - ist es doch gut. Wenn es nicht passt, weißt Du auch, woran Du bist.
Im negativen Fall hast Du nur 3 Möglichkeiten:
1) Situation verbessern (wie - keine Ahnung)
2) wenn 1) nicht möglich ist, dann muß man die Realität akzeptieren
3) will man 2) nicht, geht man aus der Situation.
Mein Freund ist auch so von 06 Uhr bis 17 Uhr abends weg, ist danach erschöpft und möchte alleine in Ruhe zocken. Zudem arbeitet er derzeit auch am Samstag. Also bleibt nur noch Sonntag, aber da möchte er auch Ruhe haben. Was ich auch verstehe. Wir schauen, dass wir wenn wir 1 Woche Urlaub haben, zumindest an 2 Tagen einen kleinen Ausflug machen. Aber da es vielen so geht, denke ich, dass das normal ist. Man muss viel arbeiten um leben zu können, wenn man nicht gerade einen viel bezahlten Job hat.
Ich habe ihm dann mehr oder weniger vorgeworfen, dass er auch reduzieren kann
Kommt auf die Position an.
In manchen Positionen ist es einfach nicht möglich zu 'reduzieren, ohne diese dann abgeben zu müssen. Die interne Konkurrenz kann im Betrieb groß sein.
Je einfacher eine Tätigkeit ist, umso einfacher ist es in aller Regel, auf einer ~40 Stunden Woche zu bestehen.
Z.B. kommt es bei meiner Chefin öfter vor, dass sie Feierabend machen will, aber ich oder andere Kollegen noch etwas zu besprechen oder klären haben, dann kann sie nicht einfach gehen, ohne den Betriebsablauf zu beeinträchtigen.
Auch ich kann nicht einfach gehen, wenn die evtl. noch zu erledigende Arbeit nicht entweder von mir noch gemacht wird, oder entsprechend delegiert wird. Dies kostet oft noch ca. 1 Stunde Übergabe/Besprechung
Klar, das fühlt sich sicher nicht so toll an, aber er hat schon recht, Karriere macht viel aus, vor allem Wenn man Jung ist kann das über die Lebensqualität für den Rest eines Lebens entscheiden
Ich bin nicht das Mäuschen, das wartet. Aber das Gefühl, der Partner steckt 10x mehr Energie in den Job, ist Mist. Ich habe das Gefühl nicht immer und es ist auch nicht ständig Streitthema. Aber es kommt halt alle paar Wochen hoch bei mir.