Sanitäter werden trotz emetofoby Krankheit?


06.08.2021, 04:06

Bitte antwort🙂😢❤️

4 Antworten

Du wirst im Sanitäter-Leben auf jeden Fall Erbrochenes sehen. Spätestens wenn Du die erste Schnapsleiche vor der Dorfdisco einsammeln musst! Anfassen muss Du das Zeug natürlich nicht. Und selbstverständlich schützen Dich die Einmalhandschuhe vor dem direkten Kontakt. Aber der Anblick wird Dir nicht erspart bleiben.

Ob Du damit klar kommst, kann Dir niemand sagen! Mir hat damals, im Rahmen meiner Ausbildung zum Sanitäter, das Praktikum im Operationssaal geholfen. Es gab nicht nur gratis alle Körperflüssigkeiten zu bestaunen, sondern den offenen Menschen gleich dazu! Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, dass Du ebenfalls solch ein Praktikum durchziehst. Es muss ja nicht gleich OP sein - vielleicht reicht ja auch schon die Pflege auf einer Station (Urinflasche wechseln, Bettpfanne wechseln, beim Erbrechen unterstützen...). Probier es aus! Hier auf "gutefrage" kann keiner wissen, wie Du reagierst.

*klugscheiss* Es heisst "phobie" und nicht "foby". Korrekte wissenschaftliche Schreibweise sollte, gerade in medizinischen Berufen das A und O sein! *klugscheiss aus*

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich bin gerade per Zufall auf Deine Frage gestoßen.

Meine Antwort darauf hat jetzt nicht direkt etwas mit Erbrochenem zu tun (ganz ehrlich ... da ekeln sich so ziemlich alle Menschen vor, auch Rettungssanitäter und Ärzte).

Mein Patenkind hatte früher eine wahnsinnige Panik vor Blut, auch hauptsächlich dann, wenn andere Leute geblutet haben. Natürlich fand er Blutabnehmen auch nicht gerade toll, aber schlimmer war es für ihn, Blut bei anderen Personen zu sehen.

Das hat sich aber im Laufe der Jahre immer mehr gebessert und heute ist er Arzt und kann sich gerade nicht entscheiden, ob er den Facharzt für die Notfallmedizin machen soll oder doch eher in Richtung Herzchirurgie geht. Also ... noch mehr Blut geht eigentlich gar nicht.

Auch bei mir selber war der Ekel, den man am Anfang der medizinischen Laufbahn natürlich hat, schnell Geschichte. Das ist einfach ein Gewöhnungsfaktor.

Du siehst, Du kannst, wenn Du Dich intensiv mit Deinem Problem beschäftigst, durchaus vom Ohnmachtsanfall bis zum echten Interesse bzgl. Blut oder Erbrochenem wechseln.

Deine Emetofoby ist zur Zeit Dein Problem, aber das bedeutet noch lange nicht, dass das auch so bleibt. Wenn Du wirklich Rettungssanitäter werden möchte, dann wirst Du Deinen Weg auch gehen. Ganz bestimmt.

Ein Problem an Erbrochenem kann man schon mal gut verbessern, nämlich die Schutzkleidung. 2 Paar Handschuhe anziehen und 2x Mundschutz aufsetzen. So kommt nichts an Deine Hände und vor allem riechst Du dann diesen typisch sauren Geruch des Erbrochenen nicht mehr.

Letzteres mache ich z.B. immer dann, wenn ich die Katzentoiletten unserer Katzen reinigen muss. Bei dem Gestank, welchen unsere Katze verbreitet, ist das absolut lebensnotwendig! ;-)

Alles Gute

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 5 med. Ausbildungen und 4 Semester Medizin, eig. Erfahrung

Du solltest als erstes therapeutisch deine Phobie angehen. Danach kannst du immer noch überlegen, welchen Beruf zu ergreifen möchtest.

Ich glaube schon dass es möglich ist trotz Phobie/Angst sanitäter zu werden da es dich ja nicht im allgemeinen behindert


Rheinflip  06.08.2021, 08:17

Im allgemeinen ist man als Sani sehr behindert, wenn man mit Kotze nicht umgehen kann

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