Panische Angst durch Hypochondrie?
Hallo liebe Community.
Seit mittlerweile einer Woche habe ich an meinem Körper Symptome beziehungsweise erste Anzeichen der Krankheit MS festgestellt (Taubheitsgefühl im Gesichtsbereich, leichte Fehler bei der Aussprache) und habe als Hypochonder äußerst ungesund und gestresst auf diese reagiert. Ich weiß, dass ein Termin beim Neurologen sich noch herauszögern kann, daher sind mir die Hände gebunden - eine schnelle Diagnose werde ich nicht bekommen.
Meine Frage lautet wie folgt: Ist es möglich, dass man sichere Symptome der Krankheit aufweist, und trotzdem nicht an der Krankheit leidet? Kann mich dahingehend jemand beruhigen, oder es zumindest versuchen? Vielen lieben Dank im Voraus.
6 Antworten
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Hattest Du erst die Symptome oder hast Du zuerst im Internet nachgelesen welche Symtome auf MS hindeuten?
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Genau deswegen hatte ich meine Frage so gewählt. Du bist durch das Lesen der Symptome jetzt so sehr auf dich fokussiert, dass jede kleinste Veränderung deine Befürchtung befeuert.
Was wäre das schlimmste was passieren könnte,wenn Du die Krankheit hättest,was ja nicht der Fall ist. Warst Du schon einmal schwer krank oder woher kommt diese Angst. Tod eines geliebten Menschen,durch Krankheit verloren?
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Meine Oma litt an der Krankheit und starb als ich ungefähr 10 oder 11 Jahre alt war. Sie war körperlich gelähmt und blind, die Krankheit brach bei ihr nach der Geburt meines Onkels aus. Sie hat sich nie über ihre Krankheit beschwert oder davon geredet, und trotzdem habe ich seit meiner frühesten Kindheit panische Angst vor Krankheiten und vor allem MS.
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Glaubst Du nicht das dass der Ursprung deiner Hypochondrie ist. Die Krankheit deiner Oma, die gelähmt war,was ja bei MS auch sein kann. Du kannst deine Angst besiegen,da Du jetzt weißt woher sie kommt. Du musst genau da hinschauen wo Du 10/11 Jahre warst und dann lässt Du die Gefühle von damals los.
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Ich danke dir für deinen Rat!
Besonders hast du mich mit diesem Satz angesprochen:
"Was wäre das schlimmste was passieren könnte,wenn Du die Krankheit hättest"
Darf ich fragen, was damit genauer gemeint war? Beziehungsweise worauf du damit hinaus wolltest?
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Ich habe mal vor Jahren unter starkem Schwindel gelitten. Der dauerte bestimmt 1 oder 1,5 Jahre an. Es war ein Dauerschwindel begleitet mit Übelkeit. Er war sofort nach dem Austehen da und dauerte im schlimmsten Fall den ganzen Tag an. Ich war damals sehr verzweifelt weil ich ja meinem Beruf nachgehen muss und immer hatte ich Angst,dass mir etwas schlimmes fehlt oder ich umfalle. Mein damaliger Psychologe sagte dann bei einer Sitzung plötzlich zu mir, was wäre das Schlimmste was mir dadurch passieren könnte. Und irgendwie viel dadurch die Angst von mir ab. Falls ich umkippen sollte würde mir immer jemand helfen und wenn es was Schlimmeres wäre müsste ich lernen damit umzugehen aber ansonsten würde mir nichts passieren.
Die Frage ist nun sollte man immer so genau in sich hineinhorchen und jede Regung des Körpers analysieren oder währenddessen glücklich leben?
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Genau, ich versuche auch danach zu leben. Ein gewisses Zitat zu dieser Sache gefällt mir ganz gut, ich weiß allerdings nicht mehr von wem es genau kommt.
"Wir leiden mehr in unseren Gedanken als in der Realität"
Übertragen auf meine Situation als Hypochonder kann ich dem nur zustimmen.
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Ja das ist ein sehr gutes Zitat. Nicht das was passiert ist schmerzt uns sondern das was wir mit unseren Gedanken daraus machen.
Kannst Du Dich freuen das Du nicht körperlich krank bist?
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Ich versuche ständig meine Gedanken auf etwas anderes zu lenken aber bei der kleinsten Unannehmlichkeit fängt die ganze Angst wieder von vorne an.. Leider. Ich sage jedem der Ohren hat dass die Gesundheit das höchste Gut ist was ein Mensch haben kann! Wir sollten alle viel dankbarer für unsere Gesundheit sein, aber leider fällt dass immer logischerweise denjenigen ein, die sie nicht mehr haben :(
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Du musst nicht darauf antworten. Nimmst Du Medikamente?
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Nein, eigentlich sollte ich zwar Ibuprofen für die Schmerzen wegen meines Bandscheibenvorfalles nehmen, allerdings hat sogar der Arzt gesagt, dass ich darauf verzichten sollte wenn es auch so geht.
Und nein, mein erster Satz war nicht an deinen vorigen Kommentar adressiert, keine Sorge :) Ich bin nur momentan allein und mache mir daher ständig Gedanken, statt mich mit irgendwas abzulenken.
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Keine Sorge,alles gut. Dieses ständige Gedankenkreisen kenne ich auch. Die Gedanken bekommen dann manchmal eine gefährliche Eigendynamik. Vorallem vorm Einschlafen oder nachts finde ich das sehr quälend und beängstigend
Ich habe nur deshalb gefragt ob Du Medikamente nimmst da es durchaus welche gibt die dieses Gedankenkreisen stoppen.
Ibuprofen sollte man nicht auf Dauer nehmen aber kurzfristig ist es gut entzündungshemmend und schmerzstillend. Gute Besserung
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Du, ich bin auch ein Hypochonder. Was ich mir früher alles diagnostiziert hatte, mit meinem "MSD - Manual (Ärztebuch)".. oder Google ^^.. von Krebs bis Tuberkulose.
Ich hatte auch mal Angst vor MS, weil ich öfters mal ein Kribbeln hatte überall. Und jetzt gerade, in dieser Sekunde, kribbelt mein Fuß, ich kann es selbst kaum fassen.
Die menschliche Psyche ist so stark, man kann sich selbst echt viel einreden und einbilden. Mach dich nicht verrückt und lenk dich ab, und bis du beim Arzt bist ist vielleicht all das längst weg.
Der Körper ist keine Maschine - und gleichzeitig ist er eine, denn auch Maschinen haben plötzliche Ausfälle. Was meinst du, wie viele Nervenzellen mal falsche Signale bekommen o.ä.
Liebe Grüße und mach dich nicht verrückt :)
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Vielen Dank für die Antwort! Ich hoffe ich habe bei dir jetzt keine erneute Phase der Angst dadurch erzeugt... das war nämlich meine letzte Absicht...
Gruß zurück!
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alles gut! :) ich hoffe, du kannst davon loskommen. ich wünsche dir eine ruhige nacht, und wenn was kommt, ignorier es, so gut es geht. und google nicht so viel, denn laut google wär man schon 10 jahre tot haha
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Da kommt mir doch tatsächlich die Frage: Hast du zu dem Zeitpunkt, als du befürchtet hast an MS erkrankt zu sein, einen Facharzt aufgesucht und dich "eines Besseren belehren lassen"? Oder konntest du aus eigener Kraft die Angst los werden?
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Ich hatte meinen Hausarzt gefragt, und ihm damals auch andere Ängste geschildert. Er konnte mich beruhigen. Tatsächlich habe ich andere Ängste aber auch selbst bewältigt, vor allem durch Pflichten und Ablenkung (Schule, Arbeit..)
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In meinem Falle habe ich mit guten Bekannten der Familie gesprochen, welcher seit einigen Jahrzehnten Arzt ist und habe ihm meine genauen Symptome geschildert - wenn auch etwas übertrieben. Der arme Mann musste sich ein halbstündiges Telefonat mit mir antun. Leider arbeitet er auf einem anderen Fachgebiet, allerdings konnte er mir versichern dass viele Informationen im Internet in gewisser Hinsicht aus dem Kontext gerissen sind und daher für Laien (und insbesondere Hypochonder) gefährlich sein können...
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Oh und - du hast KEIN MS. Das kannst du pauschal dir schonmal selbst beantworten anhand all der anderen Ängste und Diagnosen, die nicht stimmten!
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Eine Diagnose hat leider gestimmt, da waren allerdings auch klare Symptome mit im Spiel. Mittlerweile lebe ich mit meinem Bandscheibenvorfall und mache mir keinen großen Kopf mehr um die Sache ;)
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Ja, bei Hypochondrie hat man echte Symptome, man ist aber nicht daran erkrankt.
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Du siehst dich als Hypochonder. Das heißt, du könntest dir den unorthodoxen Gedankengang leisten, dass du womöglich gar kein MS hast.
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Richtig, ich sehe mich als Hypochonder, weil die Vermutung nahe liegt das ich tatsächlich einer bin: Ich mache mir ständig Angst vor Krankheiten und bekomme davon Panik-Attacken. Ich habe Stunden damit verbracht die Symptome zu erlesen und mich irgendwie versucht zu beruhigen, alles hat die Situation bloß verschlimmert.
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Es ist naheliegend, dass die Idee, dir selbst Diagnosen zu stellen in die Hose geht.
Des Weiteren war das kein Angriff gegen dich. Ich sah es eher als Herausforderung für dich, gedanklich den Weg genau andersherum zu gehen: Mal die Gewohnheiten hinterfragen und nicht immer nur demselben Denkmuster zum Opfer fallen. Wenn du schon soweit bist, dass du dich als Hypochonder einschätzt, so kannst du dir sicher auch selbst die Bedenken ein Stück weit antrainieren oder aktiv etwas gegen diese Probelematik tun.
Kurzum: Das Erlesen von Krankheiten hilft dir nicht weiter. Gehe das Problem an der Wurzel an. Auch dafür gibt es Fachmenschen.
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Nein, ich habe es auch keinesfalls als Angriff wahrgenommen. Danke für die Hilfe :)
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Mein Beileid, ich kenne Krankheitswahn. Schrecklich. Leider habe ich es nie geschafft, ihn abzuschütteln in solchen Phasen. Ich wüsste nicht, was du tun könntest außer mit Beruhigungsmitteln plattmachen.
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Im vergangenen Jahr hatte ich eine Phase in der ich monatelang fast wöchentlich zwei Arzt-Termine gemacht habe und mehrere Ärzte aufgesucht habe, da ich fest davon überzeugt war an Krebs zu leiden. "Handfeste" Symptome gab es in dieser Zeit auch, da ich an einem bestimmten Körperteil Schmerzen hatte. Nachdem mein Facharzt mir versicherte, dass ich zu 100% keinen Krebs habe, sind die Symptome komischerweise wieder leichter geworden. Inzwischen sind sie gänzlich verschwunden.
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Bei mir war auch Krebs die fixe Idee, die ich nicht losgeworden bin. Ja, sie sagen einem, da sei nichts. Dann ist man erleichtert, die Symptome verschwinden, das hält ein paar Wochen vor.... dann kommt das nächste.
Tut mir so Leid, ich kann dir nicht sagen, was du tun kannst. Wüsste es auch gern. Hab Tavor besorgt.
Ich hatte vergangenen Donnerstag ein komisches Gefühl in den Fingern, meine Finger waren verlangsamt. Mir kam sofort die MS in den Kopf. Daraufhin habe ich mir die Symptome zu der Krankheit genauer durchgelesen und seitdem habe ich mehrere Symptome. Ich merke ein komisches Gefühl in den Gesichtsmuskeln, obwohl ich mein Gesicht noch normal bewegen kann und jede Berührung etc. dort spüre. Darüber hinaus habe ich hin und wieder leichte Sprachfehler, wobei ich auch diese erst nachdem ich von den Symptomen erfuhr entwickelt habe.