RTW-Fahrt angenehm?

11 Antworten

Hi,

für die meisten Patienten ist eine Fahrt im RTW oder KTW alles andere als angenehm - das liegt in der Regel schon da dran, dass diese Menschen (wenn die Fahrt indiziert ist) ein medizinisches Grundproblem haben, dass allein schon dafür sorgt, dass es ihnen schlecht geht.

Es hängt also schon viel von der Grunderkrankung ab - mit einem gebrochenen Arm ist es doch etwas anderes, als mit einem schweren Wirbelsäulentrauma oder einer Beckenfraktur. Für beide letzteren kann die Fahrt durchaus zur Tortur werden.

Ferner spielt auch die Fahrweise, die Straßenverhältnisse und auch die technische Ausstattung (Trage/Tragetisch, Federung des Fahrzeugs) eine Rolle. Regional und von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich.

Grundsätzlich kommen dann die allgemeinen "Unwohlsein-Faktoren" dazu, wie

  • Fahrt gegen die Fahrtrichtung,
  • maximal beschränkte Außensicht und
  • Lärm (gerade in älteren Modellen klappert bisweilen so ziemlich alles).

Bei uns (sehr relative Angabe) ist es seit Jahren Usus, dass neue Mitarbeiter bei ihrer Fahreinweisung mal 10 Minuten auf der Trage verbringen dürfen, wenn der Kollege etwas "ruppiger" fährt. Ist tatsächlich sehr eindrücklich und lässt einem zu dem Schluss kommen: Angenehm ist anders.

Man muss jedoch bedenken: ein RTW ist keine mobile Wellness-Oase, sondern eine Intensivstation auf Rädern. Die Funktionalität hat dabei - meines Erachtens zurecht - Vorrang vor dem reinen Komfort; wobei letzterer auch zunehmend besser wird.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Kommt drauf an ob du vorne sitzt, hinten drin sitzt oder hinten drin liegst.

Wenn du ligst, geht es dir eh nicht so gut, dann wird das deine geringste Sorge sein. Manche Kunden sitzen natürlich auch. Manchmal gibt es auch einen Sitz mit dem Rücken in Fahrtrichtung. Also ich kann Rückwärtsfahren nicht so gut ab und wenn man nicht richtig sehen kann wo es hingeht, wird mir auch schlecht. Also mir müssten die erstmal was geben das ich nicht auch unverletzt da alles vollspucke.

Du hast bestimmt schonmal im Linienbus auf einem Platz gesessen, der rückwärts montiert war.

Jetzt stelle dir das Ganze mal im Liegen vor, und ohne Fenster. Du siehst also nicht, wo es hingeht, und du hast noch nie erlebt, dass sich dein "Bett" mit dir bewegt.

Und in der Regel liegst du ja nicht aus Jux im Rettungswagen, sondern weil du ein medizinisches Problem hast, das eine zeitnahe Hospitalisierung erfordert - das heißt, es geht dir ohnehin schon nicht gut, du hast vielleicht sogar Angst was nun das Problem sein könnte, wie es sich auf dein Leben auswirken wird.

Das alles macht diese Fahrt wirklich nicht angenehm, und ich habe schon oft genug Patienten erlebt, die meinten komplett schwindelfrei zu sein (man fragt ja beim "Einladen" mal) und sich unterwegs dann doch übergeben mussten. Und auch unter denen, denen nicht schlecht wird, halten sich viele sehr fest an den Haltegriffen.

Liegt an der Straße, also der Beschaffenheit und auch daran wie man quasi liegt. Ich lag auch schon mit Beine nach oben und Kopf unten. Natürlich nur leicht oder wie man das nennen will.

Aber ich denke das die Straßenbeschaffenheit die größte Rolle spielt.

Tut mir Leid für die schlechte Antwort.

Hallo,

nun eine 1.Klasse-Fahrt im ICE ist es sicher nicht :-)

Denn die sogennanten Fahrtragen (so heißen die Teile nämlich, weil es sind ja 1 Liege (Bahre) und der Fahrrahmen, den man einklappen kann) müssen ja für folgende Fälle nutzbar sein:

-Flachlage

-Schocklage

-Oberkörper-Hochlage

-Bauchdeckenentlastung

-Herzentlastung

und dementsprechende stabile Stützmöglichkeiten haben.

Das ist natürlich dem Komfort eher abträglich.

Die Fahrweise selber spürt man aber außer bei Gefahrbremsungen nicht, denn die wird ja geübt (bei größeren Hilfsorganisation müssen die zukünftigen Fahrer nämlich dabei selber "Patient" spielen :-)) ).