Robo-Advisor sinnvoll für Einsteiger / Uninteressierte?
Hallo.
Eine Freundin, 20 Jahre jung, Studentin, hat 20.000€ (Bsp.) geerbt.
Wäre ein Robo-Advisor wie Quirion für sie geeignet? Sie hat keine Ahnung von Geldanlagen etc. (ich auch nicht) und sträubt sich auch dagegen, sich damit zu beschäftigen. Das liegt aber wahrscheinlich vor allem an der hohen Verantwortung / der Angst etwas falsch zu machen und so das Erbe in den Sand zu setzen (was meines Wissens nach gar nicht so leicht ist). Ich könnte mir vorstellen, dass wenn sie sich sicher sein kann, das Richtige zu tun, sie sich doch ein wenig damit beschäftigen würde. Wenn sie also z.B. überzeugt wäre, dass Quirion ein guter Weg ist das Geld anzulegen, würde sie sich sicherlich auch ein wenig informieren (lassen), wie genau Quirion eigentlich funktioniert.
Ist Quirion denn ein guter Weg so ein Erbe langfristig anzulegen? Mir ist bewusst, dass es auch nicht allzu schwer ist, das Geld auf eigene Faust mit der gleichen Strategie anzulegen, wie sie die Robo-Advisor nutzen (Aktien und Anleihen) und sich so die Kosten für eben diese Advisor zu sparen. Aber da die mir die Kosten sehr gering erscheinen (0,43% p.a. bei Quirion) und ich möglichst viel Wert auf Komfort für die Freundin lege, wäre das doch eine sinnvolle Methode?
Wäre es also in Ordnung, wenn eine in Sachen Geld anlegen relativ ahnungslose Studentin ihr wertvolles Erbe von heute auf morgen komplett einem Robo-Advisor wie Quirion anvertraut? Wenn ja, wie kann ich sie davon überzeugen (eine Hoffnung sind qualifizierte Antworten auf diese Frage, aber vielleicht habt ihr ja noch weitere Ideen 😉)?
2 Antworten
Ja, nein, vielleicht.
Wir kennen ja jetzt nicht deine Freundin, ihre persönlichen Verhältnisse, ihre Zukunftsplanungen und mögliche Alternativanlagen, die für sie sinnvoll sein könnten.
Robo-Advisor kosten weniger als gemanagte Fonds und mehr als ETFs. Jene 0,43% sind bei aktienbasierten Anlagen auszuhalten, da sie einen kleinen Teil einer möglichen Ertragsrate von im Schnitt vielleicht 6% p.a. ausmachen. Wenn zugunsten eines geringeren Risikos Anleihen im Spiel sind und die Rendite somit schmaler ausfällt, dann machen 0,43% schon einen großen Batzen aus. Falls man sich also für den Advisor entscheidet, weil man sich mit dieser Sache nicht beschäftigen will, sollte man trotzdem angeben, risikobewusst (also mit Aktien) agieren zu wollen.
Der Robo-Advisor ist besser, als nichts mit dem Geld zu tun. Trotzdem finde ich es natürlich schicker, sich selbst damit zu beschäftigen und auf eigene Faust anzulegen^^
Ich finde Robo Advisor nicht schlecht, besonders wenn man sich nicht selbst mit Anlagemöglichkeiten beschäftigen will. Bei den meisten Robos fallen insgesamt Kosten von ca. 1% an, was für ETF teuer ist. Bedenkt man aber das man keinerlei Arbeit damit hat, erscheinen 1% fair. Dazu kommt, dass die meisten Vemögen per Sparplan aufbauen und für Sparraten von 50, 100 oder 200€ bekommt man sonst keine so breite Streuung hin wie sie ein Robo bietet. Allerdings würde ich nicht mit der ganzen Summe auf einmal einsteigen, sonder z.B. mit monatlich 1000€.
Der gestückelte Einstieg hat folgenden Sinn: wenn du alles auf einmal anlegst und zufällig einen schlechten Einstiegszeitpunkt erwischst, dauert es eventuell ziemlich lange bis du im Plus bist. Bei einem auf mehrere Käufe verteilten Einstieg ist dieses Risiko geringer, da du einen Durchschnittspreis hast. Grade bei der Geldanlage sollte man nichts überstürzen. Die 1000€ waren nur ein Vorschlag, es könnten natürlich auch 5000€ pro Kauf sein.
Warum nicht alles auf einmal? Bei monatlich 1000€ wäre das ganze Geld in Höhe von angenommenen 20k ja erst in fast zwei Jahren angelegt. Dabei liegt es doch nur sinnlos rum. Wäre das nicht Zeitverschwendung (und Zeit ist Geld, das gilt doch gerade bei Geldanlagen)?