Religion: Wie gehen Gläubige mit Wut auf Gott um?
Ich war mal sehr gläubig. Mittlerweile bin ich Mitte 20, und bekomme fühle Wut wenn andere sagen "Gott hat mir immer geholfen, du musst nur beten".
Denk mir dann so, ich hab 10 Jahre für etwas gebetet, was nie eingetroffen ist. Und im alten Testament ist "gott" echt ein ganz schönes arsch, wenn ich das sagen darf.
Wie schaffen es Menschen da noch "liebe" zu empfinden?
10 Antworten
Sie schaffen es indem sie sich nicht als Zentrum des Universums verstehen.
Auch manche meiner Gebete wurden nicht erhört. Oder nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte... Aber deswegen wütend auf Gott sein kann ich mir nicht mal vorstellen.
Weil die Liebe das nicht zulässt...
Wer Gott erst dann lieben kann/möchte, wenn der sich als Weihnachtsmann oder Zauberfee zeigt hat nie wirklich geliebt.
Versuch es einfach mal mit einem Mindestmaß an Vertrauen. Dann kann auch in Dir die Liebe wachsen.
Und dann lachst Du mit Gott gemeinsam über solche Gedanken wie Du sie jetzt hast.
warehouse14
Aber Du stellst auch schon persönliche Forderungen an sie bevor Du sie kennst? 🤔
Ja, dass ich sie ganz gerne ordentlich kennenlernen würde, bevor ich mir ein Urteil über sie erlaube, geschweige denn liebe. Das ist durchaus eine berechtigte Forderung.
Ich meinte was konkret anderes.
Gebete an Gott beinhalten ja meist persönliche Wünsche. Das sind oft materielle Dinge. Stellst Du solche auch an Leute, die Du erst kennenlernst?
Wer Gott nicht kennt und trotzdem Gebete an ihn richtet wird immer enttäuscht werden. Aber nicht weil Gott die Gebete nicht erhört, sondern weil der Betende falsche Erwartungen hegt.
Wer Gott kennt weiß auch, welche Gebete erhört werden und welche nicht. Es gibt dann keine Enttäuschung mehr weil man sich buchstäblich unerhörbare Gebete einfach spart.
Folglich kann man auch nicht wegen sowas wütend auf ihn werden.
Lerne Gott also erst mal kennen bevor Du "Forderungen" an ihn stellst.
Wir wissen nicht, warum manchmal einem im Leben so etwas passiert und manche Gebete nicht (sofort) erhört werden. Vielleicht ist das der Grund: Vielleicht geht es Dir bald besser und dann kannst Du anderen Menschen helfen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie Du. Ich habe mal von einem Menschen gelesen, der als Kind gemobbt wurde. Er hat sich sicher gefragt, warum ihm das passiert und warum sein Wunsch, dass das aufhört, nicht in Erfüllung ging. Heute setzt er sich sehr gegen Mobbing ein und hat damit schon vielen anderen Menschen geholfen.
Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Denk mir dann so, ich hab 10 Jahre für etwas gebetet, was nie eingetroffen ist.
Ich habe halbwegs ähnliche Erfahrungen gemacht. Und es ist auch in Ordnung zu sagen: "In diesem Punkt verstehe ich Gott nicht." Mir ist aber auch klar: Wenn ich nicht mehr an Gott glauben würde, dann würde das, für das ich bete, auch nicht eintreffen.
Ich habe es aber auch schon erlebt, dass andere Gebete erhört wurden. Dafür bin ich dankbar.
ANDERS: Da die Kirchenlehrer ihre Gläubigen auch über Gebete falsch belehrt haben, ist es logisch, dass sich Wut und Frust breitmachen. Wenn Gebete nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmen, erhört er sie nicht, auch, wenn der Zeitpunkt für eine Erfüllung nicht ideal ist oder das Gebet an einen andern Gott gestellt wurde.
... ich hab 10 Jahre für etwas gebetet, was nie eingetroffen ist.
Da ich das Anliegen nicht kenne, kann ich mir dazu keine Gedanken machen.
Es sollte sich um eine gute Sache handeln, die weder dir noch anderen schadet.
Manches kann schaden, ohne dass das heute schon erkannt wird.
Hast du mit mehreren zusammen um dieses Anliegen gebetet?
Katholiken lassen für ihre Anliegen auch gerne Hl. Messen lesen.
Will man das Anliegen nicht preisgeben, z. B. weil man für bestimmte Mitmenschen ein Anliegen hat, dann steht dabei "nach Meinung".
Bei mir war es vor vielen Jahrzehnten so das ich anfing das ganze Konstrukt der "Religion" zu hinterfragen und ich richtete meinen Zorn nicht mehr auf irgend eine Phantasiefigur sondern auf Jene welche mir ihren absurden "Gott" in meiner Kindheit einredet.
Denke selbst, hinterfrage "Religion". Zürne nicht einem imaginären."Gott".
Es gibt keinen "Gott".
Komme in der Realität an und vergeuden Deine Zeit nicht mit "beten".
Ist ja auch nachvollziehbar. Ich lerne auch Personen erstmal kennen, bevor ich sie liebe.