Religion: Sollte man als Gläubiger seinen Glauben hinterfragen?
Oder ist das eine Sünde?
Mit hinterfragen meine ich, dass man guckt, ob wirklich alles so richtig ist, dass man zweifelt, dass man Bibel oder Koran kritisch beleuchtet und so weiter.
31 Stimmen
14 Antworten
Man sollte das "Gehörte" (2.Kor.11,14; Offb.17,1-4)
schon mit der "Wahrheit" (Jes.45,5; Joh.17,17) vergleichen (Offb.12,9).
Fragen hat wohl jeder. Diese unbeantwortet zu lassen, kann nicht der Grund sein, dass Gott uns mit Verstand begabt hat.
Fragen, Zweifel, konkurrierende Aussagen zum eigenen Glauben sind berechtigt. Schlüssige Antworten darauf können den Glauben festigen. Bleiben zu viele Widersprüche, die einfach nicht plausibel aufgeklärt werden können und kann der (bisherige) Glauben nicht den eigenen Ansprüchen an Wahrheit gerecht werden, hat man von Gott den freien Willen zugestanden bekommen, seinen bisherigen Glauben aufzugeben und ggf. neue Überzeugungen anzunehmen.
Verstand und freier Wille befähigen uns zu einer eigenen, selbstgewählten Beziehung zu Gott. Es ist die eigene Entscheidung.
Eine erzwungene, aufdoktrinierte oder blinde Unterwerfung hingegen hat sich Gott bestimmt nicht gewünscht. Dann hätte ER uns anders "konstruiert" und Puppen, Sklaven oder Roboter erschaffen.
Die meisten Menschen wachsen mit einer Religion auf, weil ihre Eltern an diese Religion glauben. Sie verfolgen die religiösen Praktiken und sind von ihrer Religion überzeugt. Aber diese Überzeugung beruht einfach auf die entsprechende Erfahrung, weil man es so vorgelebt bekam.
Ich halte es daher für sehr wichtig, dass man seine Religion hinterfragt, andere Religionen betrachtet und sich möglichst viel Wissen aneignet. Denn nur dadurch kann eine wirklich ernsthafte Überzeugung entstehen.
Ich selbst hinterfrage als Muslim meine Religion und habe mich auch mit verschiedenen anderen Religionen befasst. Dies hat meinen Glauben gestärkt, da die Überzeugungen im Islam für mich logisch sind im Vergleich zu anderen Religionen.
Leider habe ich von Muslimen teilweise heftige Kritik bis hin zu Vorwürfen, man sei kein Muslim, anhören müssen. Ich erlebe leider, dass viele Muslime nichts hinterfragen, sondern blind glauben. Bei der kleinsten Kritik folgen heftige Vorwürfe. Das habe ich alles schon erlebt. Es ist insbesondere vor dem Hintergrund traurig, dass uns der Islam dazu anhält, uns Wissen anzueignen:
Der Erwerb und Besitz von Wissen ('ilm) hat im Islam einen hohen Stellenwert, denn Wissen wird vom Heiligen Koran und den muslimischen Gelehrten sehr gefördert. Gott, der Erhabene, stellt sich selbst 122 Mal im Koran mit dem Adjektiv "allwissend" ('aleem) vor. Darüber hinaus verherrlicht der Koran bei mehreren Gelegenheiten diejenigen, die Wissen besitzen, wie Gelehrte ('alim) und Lehrer (mu'allim).
Viele Muslime leben den Islam nicht so. Die leben den Islam als eine Art Haram-Halal-Religion. Sie fragen sich, ob dieses oder jenes haram (verboten) oder halal (erlaubt) ist. Sie hinterfragen nichts, folgen blind irgendwelchen Regeln und lassen keine Kritik zu.
Vor dem Hintergrund der islamischen Geschichte ist diese Entwicklung traurig, da es früher Zeiten gab, in denen Wissen einen hohen Stellenwert hatte und die islamische Gemeinschaft nicht so eingestellt war, wie sie es heute in weiten Teilen leider ist.
Beschäftige dich doch selber mit dem Islam und finde es heraus.
KEINE LOGIK GEFUNDEN - in 33 Büchern nicht! - Deshalb hatte ich Dich gefragt - Aber ich denke: Dir geht es ähnlich;)
Wenn DU mir sagst, welche LOGIK in den "richtigen Büchern" steht, dann bin ich Dir dankbar!
Ich habe den Verdacht: Auch in den "richtigen Büchern" findet sich keine Logik!
Ja natürlich,weil ein nicht reflektierter Glaube wird beim ersten Windhauch umkippen.
Und was du nicht begründen kannst mit eigenen Worten ,ist nichts Wert.
Weil es dann sichtlich nichts echtes ist .
Glauben bedeutet Vertrauen (hebräisch/griechisch). Wie soll man auf etwas Vertrauen, dass man nicht Prüfen darf?
In der Bibel wird man sogar dazu aufgefordert.
Kannst Du erläutern, was Du am Islam "logisch" findest?