Recurvebogen aus Metall anfertigen?

2 Antworten

Dazu benötigst Du Federstahl - allerdings meine ich, daß die Vorspannung rein mechanisch ohne Erwärmung durchgeführt wird. Zudem wirst vermutlich einen veränderlichen Querschnitt über die gesamte Länge berechnen müssen, je nachdem, wie Du die Biegespannung über die Federlänge verteilen möchtest.


Neverneo 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 12:37

Federstahl ist aber doch in der dünnen Variante zu instabil oder?? Du meinst mir veränderlichen Querschnitt wahrscheinlich die Form die ich haben möchte oder?? wenn nicht dann bitte eine Erklärung. Mit welchen Werkzeugen kann man denn Einschnitte in diesem stahl vornehmen für die Befestigung der Sehene. Ich danke dir aber schon einmal für diese Auskunft

Zyogen  19.12.2013, 13:26
@Neverneo

Veränderlicher Querschnitt: Du wirst vermutlich nicht einen von Anfang bis Ende gleichbleibend breiten Streifen verwenden können.

Einschnitte kannst Du mit einer Flex machen, anschließend werden die Kanten mit einer Feile entgratet, geglättet sowie angefast und können danach fein geschliffen und poliert werden.

Aber da ich gerade selbst recherchiert habe, rate ich von Stahl dann doch wieder ab, der Schock geht zu sehr auf die Handgelenke. Daher empfehle ich:

"Praktisches Handbuch für Traditionelle Bogenschützen", Hillary Greenland, ISBN 3-9805877-0-3 - vermutlich hat Holz oder zumindest Verbund mit Holz doch mehr Vorteile, als ich dachte.

Neverneo 
Beitragsersteller
 19.12.2013, 15:26
@Zyogen

Holz ist natürlich eigentlich optimaler für Recurvebögen. Dennoch wollte ich einen aus Metall basteln. Wäre es denn eine geringere Belastung für die Hände oder Handgelenke wenn man als Griffverstärkung auch noch holz einbaut ??? Also nicht den Kompletten griff aus Holz sondern aus der Platte Metall die Form machen und dann als Profilgriff Holz befestigen. Müsste doch theoretisch den Schock vermindern, weil das Holz ihn abfängt oder ??

Metall ist schon eine arg merkwürdige Idee und vermutlich eher kontraproduktiv. Es wird schon seinen Grund haben, warum sich über Jahrhunderte Holz als Bogenmaterial Nummer 1 bewährt hat und heute nur noch durch Hightech-Materialien wie Glasfaser oder Carbon ergänzt oder ersetzt wird.

Metall hat eine zu hohe Dichte. Die Wurfarme müssen leicht sein. Alles, was du an Energie in die Wurfarme reinpumpst, kommt nicht mehr in den Pfeilen an. Bei schweren Stoffen wie Metall brauchen die Wurfarme ja schon zu viel Energie, um sich überhaupt selbst wieder in Form zu bringen. Deshalb nimmt man bei Langbögen aus Holz auch eher Material links und rechts weg als hinten (vorne nimmt man eh nichts weg): Durch eine Halbierung des Materials in der Dicke des Bogens hat man nur noch 1/4 (Quadratisch) des Zuggewichtes, durch Halbieren in der Breite aber noch die Hälfte (Linear). Um die Wurfarme ohne großen Zuggewichtverlust möglichst leicht zu kriegen, damit viel Energie in den Pfeil und nur wenig im Aufrichten der Wurfarme verpufft, macht man sie deshalb schmal. Du siehst, man tut alles dafür, die Wurfarme leicht zu halten, und damit sollte man shcon bei der Materialwahl anfangen. Stahl für das Mittelstück eines Takedowns wäre vielleicht mal was ganz abgefahrenes, aber muss auch nicht unbedingt sein, aber nicht für die Wurfarme.

Plus, dass du gleich an die Königsklasse, die Recurves dran willst. Es ist ja schon schwer genug, einen korrekten Tiller für Langbögen hinzukriegen, aber dann noch Recurve, offenbar ohne Vorerfahrung?