Reanimation alleine, aber wie?
Hey Leute, im Rettungsdienst ist man immer mindestens zu zweit unterwegs, also ist ne Rea kein Problem, aber was ist wenn man alleine ist, zb. im Hausnotruf. Da hat man auch ne O2 Flasche mit AMbubeutel und Maske, aber wenn man alleine reanimieren muss stelle ich es mir verdammt schwer vor zu drücken, dann von der Seite die Maske anzubringen den Kopf dabei zu überstrecken und dann den Beutel drücken, und zum Kopf wechseln dauert doch eig. viel zu lange oder? Hat da vielleicht jemand Erfahrungen, wie es alleine am besten geht? Vielleicht doch nur Mund zu Mund ohne O2??
7 Antworten
Ich hab's im Alleingang bis jetzt immer ohne Technik gemacht. Ich spiel nicht gern mit Zeug rum, wenn es pressiert und ich keinen da hab, der mir zur Hand geht. Kann sein, daß es nur mir so geht, aber wenn es eilt dann helfen Hände und Mund immer noch am Schnellsten und der Wechsel Brust/Mund geht zackig. Sobald Helfer da sind, ist alles kein Problem. Aber wenn ich alleine bin, zählt für mich eigentlich nur das Tempo. Gruß, q.
Du vielleicht, ich nicht. Ich renne nicht erst los und besorge mir 'n Beutel, wenn es eilt. Ich bin aber auch nicht im NRW unterwegs, wo alles griffbereit ist, auch ein zweites Paar Hände. ;-)
Eine Rea ganz alleine hat von vornerein schon schlechte Aussichten auf Erfolg. Heute lehrt man, dass wenn man alleine Reanimieren muss, keine Beatmung mehr macht, sondern nur noch drückt. So merkwürdig sich das auch anhört, der Pat. hat dadurch wirklich besser Chancen zu überleben, als zum Beispiel bei der Überkopfmetode. Nach den neuen Leitlinien drückt man jetzt 100 mal pro Minute und bei einem Erwachsenen ca 5-6 cm tief, also schneller und tiefer als vorher.
In der Erste Hilfe-Ausbildung lernt man, wie man alleine reanimiert. Man/Frau kniet neben dem Patienten, und führt die Thorax-Kompressionen durch. Danach wird der Kopf etwas überstreckt, und es kommen die 2 Beatmungen Mund zu Mund oder Mund zu Nase. Danach wieder 30 Kompressionen. Wenn man einen Beatumungsbeutel in der Ein-Helfer-Methode benutzt, hat man viel zu lange Hands-Off-Zeiten, so daß die Kompressionen unbrauchbar geworden sind. Schon nach den 2 Beatmungen, wenn sie denn zügig durchgeführt wurden, sind 10 Kompressionen nötig, um den Druck im Kreislauf wieder aufzubauen.
Was natürlich nicht vergessen werden darf, ist der Notruf!
Hört sich an wie kopiert, dennoch ist der zweite Teil hilfreich und beweist genau dass, weshalb ich es denke ich auch nicht gemacht hätte, weil die Pausen zu lange dauern.
Wenn man alleine ist, aber über einen Beatmungsbeutel verfügt, dann bietet sich die Über-Kopf-Methode an.
Hierbei sitzt man so am Kopf, wie man es auch bei der Zweihelfer-Methode macht (Kopf des Patienten zwischen den Oberschenkeln). Zur Kompression beugt man sich nun nach vorne und reanimiert über-kopf. Zur Beatmung legt man den Beutel auf dem Oberschenkel ab und drückt. Klappt ganz gut eigentlich. Zuvor aber den Notruf absetzen, sonst dauert das ein Weilchen. ;-)
Wie gewünscht der Link: http://www.grc-org.de/leitlinien05/cat_view/6-wissenschaft/1-leitlinien/27-leitlinien-2010
Also ich werde ganz sicher nicht Mund-zu-Mund beatmen, wenn ich einen Ambu-Beutel dabei habe und die Über-Kopf-Rea schon mal ausprobiert habe.