Reaktionsgleichungen oder Verhältnisformeln ausgleichen?

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Liebe/r Murpmuffle,

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Fred vom gutefrage.net-Support

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe /-r Murpmuffle,

das Ganze ist ein wenig Mathematik - kleinstes gemeinsames Vielfaches. Ich wähle mal das Beispiel Aluminiumoxid:

  • Reaktionsgleichung aufstellen: Al + O2 --> Al2O3

Nun haben wir im Reaktionsprodukt zweimal Aluminium; wir könnten also die Menge der Ausgangsstoffe verdoppeln. Wenn wir uns jedoch Sauerstoff ansehen, stehen hier 2 Sauerstoff auf der Ausgangsseite gegen 3 Sauerstoff auf der Reaktionsseite. Um hier auszugleichen, beginnen wir besser mit dem Sauerstoff, und zwar, indem wir das kleinste gemeinsame Vielfache von 2 und 3 bilden - was 6 ist. Um auszugleichen, teilen wir das kleinste gemeinsame Vielfache durch die tiefgestellte hinter Sauerstoff rechts und setzen das Ergebnis vor die Formel:

  • Vervielfachung I: Al + O2 --> 2 Al2O3

Und das müssen wir natürlich auch links machen:

  • Vervielfachung II: Al + 3 O2 --> 2 Al2O3

Somit haben wir auf beiden Seiten der Gleichung sechs mal Sauerstoff - wenden wir uns dem Aluminium zu. Da wir auf der rechten Seite 2 mal 2 gleich vier mal Aluminium haben, setzen wir die Angabe vier vor das Aluminium links, damit beide Mengen wieder gleich sind:

  • Vervielfachung III: 4 Al + 3 O2 --> 2 Al2O3

Damit sind die Mengen der Elemente auf beiden Seiten der Gleichung gleich. Sie ist ausgeglichen. Wenn deine Stimmung dies jetzt auch ist, hieße das, meine Antwort hätte dir geholfen. Was ich hoffe...

LG andisazi


andisazi  03.06.2011, 10:00

Lieber Fred vom Support, sicherlich lehnt sich diese Frage an den Bereich der Hausaufgabenfragen an. Nur ist Wissen und Verständnis desselben manchmal nicht automatisch dasselbe. Hier glaube ich überwiegt das Verständnisproblem - und da die Frage um Erklärung, also um Rat bittet, war ich gern bereit, diesen zu geben ...

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Murpmuffle 
Beitragsersteller
 03.06.2011, 11:59
@andisazi

Danke, du hast es als erster geschafft, dass ich da durchblicke. Respekt!

Und um Klahrheit zu schaffen:Im Moment ist bei uns nichtmal Schule, aber für nächste Woche steht in Chemie ein Test an. Dass du an dieser Stelle nicht mein Eisenoxid Beispiel genommen hast ist mir auch egal, immerhin blicke ich jetzt so oder so durch.

LG und vielen dank für die tolle Hilfe! Die Auszeichnung "beste Antwort" sollst du auch bekommen.

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andisazi  03.06.2011, 14:34
@Murpmuffle

Danke dir - war ja sicherlich nicht nur mein Verdienst, wenn man die anderen Antworten liest ;-) Eisenoxid habe ich absichtlich nicht genommen, um dir mit einem Zweitbeispiel die Möglichkeit zur Selbstkontrolle zu geben. Schön, daß es geklappt hat. Immer gerne wieder ...

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Entwurf :Fe + O ➔ FeO Eisen reagiert mit Sauerstoff zu Eisenoxid. Die Formeln für Sauerstoff und Eisenoxid sind ja nun bekannt. Also: Fe + O₂ ➔ Fe₂O₃. Da auf beiden Seiten von jeder Art gleich viele Atome erscheinen müssen, kann die Gleichung aber so nicht stimmen. Also brauche ich mindestens 2 Fe und 3 O. Man könnte natürlich schreiben 2 Fe + 1,5 O₂ ➔ Fe₂O₃ Die Chemiker haben sich aber darauf geeinigt, in Reaktionsgleichungen keine Brüche zu verwenden. Also erweitere ich mit 2 und erhalte 4 Fe + 3 O₂ ➔ 2 Fe₂O₃. Man nimmt immer die kleinstmöglichen Zahlen. 8 Fe + 6 O₂ ➔ 4 Fe₂O₃ lässt sich halt noch kürzen, also macht man das auch.

Die Voraussetzung für das Aufstellen einer Reaktionsgleichung ist natürlich, dass die Edukte und Produkte mit ihren Formeln bekannt sind. Das Problem ist das Auffinden der Koeffizienten.Es ist möglich bei einer bekannten Reaktion in der zugehörigen Reaktionsgleichung, bei der man nicht sofort die Koeffizienten auffindet, dies mathematisch zu erledigen.Beispiel: In der folgenden Reaktionsgleichung sollen die Koeffizienten gefunden werden.KMnO4 + HCl --> MnCl2 + KCl + H2O + Cl2Setze vor jeden Stoff als Koeffizient einen Buchstaben.a KMnO4 + b HCl --> c MnCl2 + d KCl + e H2O + f Cl2Vergleiche die gebundenen Elemente bei Edukten und Produkten von der Anzahl her und bringe dies in Form von Gleichungen zum Ausdruck.K: a = dMn: a = cO: 4a = eH: b = 2eCl: b = 2c + d + 2fSetze nun willkürlich a = 1, dann folgt:d = 1c = 1e = 4a = 4b = 2e = 8f = (b – 2c – d) : 2 = 2,5Da die Koeffizienten ganzzahlig sein müssen, werden alle erhaltenen Zahlen mit 2 multipliziert. Man erhält:2 KMnO4 + 16 HCl --> 2 MnCl2 + 2 KCl + 8 H2O + 5 Cl2Dieses Verfahren rentiert sich nur, wenn die Reaktionsgleichung umfangreicher ist, sonst muss man "probieren". Nun zu Deinem 2. Fall, das Rosten des Eisens. Der Rostprozess an der feuchten Luft wird letztlich durch die folgende Gleichung (hier noch ohne Koeffizienten) beschrieben: Fe + H2O + O2 --> Fe(OH)3 Versuche nun selbst die Koeffizienten aufzufinden.