Reaktionsgleichung Eisen(III) und Schwefel(II)?
Hallo ihr :)
Ich weiß das wirkt wahrscheinlich auf euch absolut dämlich, aber ich arbeite mich gerade durch mein Chemie-Heft und stehe komplett auf dem Schlauch. Laut Unterlagen der Fernschule, erkennt man die Anzahl der Außenelektronen an der römischen Zahl über den einzelnen Gruppen, was im Falle von Eisen eine 8 wäre. Warum gibt Eisen dann bei besagter Reaktion Elektronen ab?
Laut Oktettregel müsste Eisen mit seinen 8 Außenelektronen doch happy sein oder gibt es da eine Sonderregelung für Nebengruppen, welche noch nicht thematisiert wurde? Und wenn ich einmal dabei bin: Was genau bedeuten die römischen Zahlen in den Klammern hinter den Elementsymbolen?
Chemie war trotz großem Interesse irgendwie nie meine Stärke und das Heft hilft mir da gerade auch nicht weiter :(
Danke im Voraus! :)
2 Antworten
Du verwechselst mehrere Sachen.
Eisen hat die Ordnungszahl 26. Ein freies, neutrales Eisenatom hat damit 26 Elektronen. Die römische Zahl ist die Diffferenz zum Neutralen. Beispiel: Eisen (III) hat 23 Elektronen und 26 Protonen, also +III Ladungen. -II wäre dann 2 Elektronen Überschuss bei Schwefel.
Die höchste Oxidationszahl ist eine Eigenschaft, die man in den Nebengruppen auswendig lernen muss. Bei Eisen sind es nur +III und +VI (selten), bei Ruthenium und Osmium sogar +VIII, die nach PSE auch zu erwarten sind (hat mir der Ladungsabschirmung zu tun). Nach Berechnungen müsste auch Platin (X) halbwegs stabil sein, man hat es aber noch nie beobachtet. Beispiele wie Cd(+XII) sind unmöglich.
Vergiss die hochgestellten Gruppennummern einfach fürs erste.
Das ist zwar die Anzahl Außenelektronen (also eigentlich auch wieder nicht, weil das die Orbitale sind, die zur Schale davor gehören aber egal), aber dass man daran die Anzahl Bindungen bzw abgegebenen oder aufgenommenen Elektronen erkennt, geht nur bei den Hauptgruppen (und da auch nicht bei allen).
Bei den Nebengruppen kannst du die Oktettregel vergessen. Da gibts ein Analogon - die 18-Elektronen-Regel (für Komplexe) - aber das ist mehr so ein Vorschlag als eine Regel.
Die Übergangsmetalle haben verschiedene bevorzugte Oxidationsstufen, abhängig von ihrer Gruppe und auch ihrer Periode (da ist alles vertreten von +8 bis +1). Am besten fährst du tatsächlich mit auswendig lernen. Also dass z.b. Eisen bevorzugt +2 und +3 hat.
Die Zahl in den Klammern gibt die Oxidationsstufe des Metalls an. Da es, wie du siehst, mehrere mögliche OZ gibt, macht das die Verbindung dann eindeutig. So gibt es ja nicht nur ein Eisenchlorid, sondern 2. Nämlich Eisen(II)-chlorid und Eisen(III)-chlorid.