Raspberry Pi 3: seit letztem Update links pinkfarbener Streifen auf Waveshare-Display... hat jemand vielleicht das gleiche Problem gehabt und gelöst?
Die Frage oben sagt's eigentlich schon. Ein im Prinzip sauber arbeitendes Waveshare-7"-Display (HDMI plus USB für die optional nutzbare Touch-Funktionalität) zeichnet nach einem Softwareupdate plötzlich links einen verikalen pinken Streifen, der auch bei manuellen Consolen-Reinitialisierungen nicht verschwindet.
Es läuft ein aktuelles Raspbian jessie, und das Problem scheint das Stichwort "aktuell" zu sein. Denn mit dem Stand von vor ein paar Wochen gab es den Streifen nicht.
Ich habe kurz in die /boot/config.txt reingeschaut. Meine Konfiguration für das Display wurde beim Update nicht kaputtgeschrieben. Das scheidet also als Fehlerursache aus.
Hat zufällig jemand die gleiche Erfahrung gemacht? Und hat vielleicht noch viel zufälliger das dann sogar gelöst bekommen? Hardwaredefekte scheiden im übrigen definitiv aus. Der Streifen kam direkt mit dem Reboot auf den neuen Betirebssystem-Stand.
3 Antworten
Hallo,
ich habe es in den Griff bekommen in dem ich die vier Zeilen aus der Anleitung des Displays durch folgende ersetzt habe.
ACHTUNG:
Das benutzen dieser Befehle erfolgt auf eigene Verantwortung. Ich übernehme keine Garantie für Erfolg oder Schäden jeglicher Art.
# USB-Output des RasPi auf 1.2 A erhöhen
max_usb_current=1
# Overscan zur Einstellung der Bildposition
overscan_left=0
overscan_right=0
overscan_top=0
overscan_bottom=0
# HDMI Konfiguration
hdmi_drive=1
hdmi_ignore_edid=0xa5000080
hdmi_group=2
hdmi_mode=87
# Auflösung auf 1024x600 einstellen
hdmi_cvt=1024 600 60 3 0 0 0
Danke, das war sehr hilfreich.
Von all den Zusatz-Statements, die Du da in die config.txt reingekippt hast, war letztlich der hier der Entscheidende:
hdmi_drive=1
Offenbar ist das Setzen dieses Parameters erst mit den letzten jessie-Updates erforderlich geworden.
Die anderen Parameter habe ich letztlich dann so belassen, wie es vorher bei mir eingestellt war.
Hallo dan030,
das freut mich das ich dir helfen konnte. Habe mich auch extra hier neu Registriert um das zu schreiben.
Danke das du ausprobiert hast welcher Parameter letztlich der entscheidende war. Habe das ganze auch erst nach langem suchen im Internet gefunden und dann 1:1 übernommen da ich zu faul war auszuprobieren welcher Parameter entscheidend ist.
Gruß
der Geist
Ich kann ebenfalls einen Streifen links oder oben feststellen. Bei mir ist er weiß, was aber an den Farbeinstellungen liegen kann.Wenn er oben ist verdeckt er mir das Panel. Wenn ich auf den Pixel klicke, welcher darunter noch hervorschaut ist der streifen weg. Ist er seitlich, kann ich ihn per **Desktop-Einstellungen --> Fill screen with image** entfernen. Beim nächsten Start ist er wieder präsent. Zusätzlich tritt bei sweethome3d ein Flackern im Ansichtsfenster auf. Bei anderen Programmen konnte ich dies allerdings nicht feststellen.Eine Lösung habe ich nicht gefunden.
Ich nutze keinen Touchscreen. Der Raspi werkelt bei mir als "Zweit-Desktop-System".
Ja, wir betreiben viele solcher Minicomputer, aber wir kennen solch ein Problem nicht... ...aber wir fröhnen, gerade bei Linuxsystemen, auch keinem Updatewahnsinn...
Gab es einen bestimmten Grund, oder eine zwingende Notwendigkeit für diese Updates ? Das Update scheint also nicht nur diese Software, sondern das ganze System betroffen zu haben und da muss irgendwas schiefgegangen sein, ....was, das weiss nur Gott oder kannst du den Fehler sicher reproduzieren !?
Gerade bei diesen Minicomputern ist das soo herrlich einfach, eine 2. Micro-SD-Karte mit dem System herzustellen ( zu clonen ) und wenn da bei solchen Experimenten was schiefgeht, kommt die 2. Karte rein und schon gehts weiter.... Wenn du das nicht machst und keine Vorsorge getroffen hast, dann fasse dir an die eigene Nase, denn hier kann keiner helfen !
Mache das System neu und prüfe vor allem die Speicherkarte und deren Dateisysteme (Dateisystemfehler sind keine Hardwarefehler) ! Solche und ähnliche Fehler entstehen im Allgemeinen, wenn beim Zugriff auf die Systempartition während der Änderung an kritischen Dateien was schiefgegangen ist. oder wenn versucht wird, eine preinstallierte Raspbian-Installation, welche den Waveshare _ Touchscreen-treiber enthält mit dem Standard-Paketupdate /-upgrade von Raspbian zu aktualisieren. Das funktioniert nur bedingt,, bzw. gar nicht weil eben im Standard-Raspbian´s Kernel kein spezielles Modul für das Touchpanel enthalten ist !
Wenn also das Touchpanel mit der preinstallierten Raspbianversion dafür installiert wurde, darf kein Disributionsupdate gemacht werden ! Ein Update geschieht dann einzig so, dass ein neues, upgedatetes preinstalliertes Image auf die Karte geschrieben wird. Beim Standard-Raspbian-Update würde das spezielle Kernelmodul verlorengehen und es ist erstaunlich, dass hier überhaupt noch irgendwas irgendwie damit funktioniert...
Also erstmal Danke für die Antwort.
Auf dem Raspi lief schon immer das "normale" Raspbian jessie, was im übrigen das Waveshare-Display aus der Standard-Distro heraus sauber erkannt und unterstützt hat. Lediglich ein paar zusätzliche Zeilen in der config.txt waren erforderlich, und die sind bei dem Updatelauf auch nicht kaputtgeschrieben worden. Es sind in der config.txt auch keine zusätzlichen Optionen per Update hinzugefügt worden, durch die meine händische Config hätte sabotiert werden können.
Bzgl. der Waveshare-Treiber in Standard-jessie weiß ich zwar nicht, ob die Standard-Treiber alle Features rausholen können, aber für meine Zwecke war's bisher alles in Ordnung.
Natürlich kann ich einen Rollback auf einen vorherigen Stand machen. Letztlich müsste ich dazu einfach nur das initiale Image nehmen und meine Anwendungskonfiguration wieder draufbügeln, was eine Sache von ein paar Minuten ist (und wofür hier auch ein Shellskript rumliegt, was ich mir für genau diesen Zweck mal gebaut hatte).
Das löst aber die Frage nicht auf, was da eigentlich gerade treibertechnisch schief geht. Mir sieht das Problem nämlich auch gar nicht unbedingt nach einem Waveshare-spezifischen Ding aus, sondern scheint mir eher auf Ebene des HDMI-Treibers zu liegen. Und deswegen erhoffte ich mir, dass der Fehler vielleicht nicht nur hier, sondern auch anderswo mal aufgefallen wäre, und entsprechend vielleicht jmd. eine zielgerichtete Lösung hat.
Und ja: ich möchte den Raspi ganz gern softwaretechnisch aktuell halten. Die Kiste hängt am Internet, ist von außen zugreifbar, und da sollten dann gerade bei Serverdiensten auch aktuelle Versionen drauf - schon aus Sicherheitsgründen.
Vorherige Updates haben im übrigen nie Schwierigkeiten dieser Art verursacht. Das Problem muss sich offenbar innerhalb der letzten 1-2 Wochen in der jessie-Distribution neu eingeschlichen haben.
Nur so als Randnotiz: ich bin selbst Software-Entwickler und habe in anderen Projekten auch mal selbst Kernel-Hacking betrieben. Insofern bin ich jetzt nicht völlig unkundig, was die Thematik angeht. Umso irritierender finde ich gerade dieses vorgefundene Fehlerbild.
Wenn du sogar Kernel-Hackimg betrieben hast.... ....musst du auf jeden Fall wissen, wo du suchen musst ! Wenn das Zurücksetzen für dich kein Problem ist, dann müsstest du leicht feststellen können, ob der Fehler / das Fehlerbild reproduzierbar ist. Wenn ja, wäre das ein echter Bug, wenn nein.... dann gibt es wohl doch einige Unzulänglichkeiten oder Engpässe in deiner Systemkonfiguration !?
Z.B. können so manche Serverdienste zu unreproduzierbaren Ergebnissen bei Updates führen, wenn sie nicht gestoppt werden, bevor diese Prozedur gestartet wird. Wenn die Updates sogar automatisch erfolgen sollten, sind solche oder ähnliche Fehler eh vorprogrammiert und nur eine Frage der Zeit.
Updates sollten auf einem Server immer unter sorgfältiger Prüfung manuell auf Abruf durchgeführt werden, jedoch niemals automatisch. Damit ist weniger und nicht nur die Auswahl der Updates gemeint, vielmehr der Zeitpunkt der Installation, der sich nicht mit einer heavy-load Phase überschneiden sollte. Apache, Proftpd oder Mysql verursachen i.d.R. keine solchen Probleme, aber es gibt ja noch viele andere Möglichkeiten.
Mit der Antwort von rotergeist habe ich das gerade auf den Patch-/Commitzeitpunkt in Raspbian rückverfolgen können.
Konkret wurde am 31.01.2017 ein Update in der HDMI-Initialisierung vorgenommen, weil offenbar zu viele Leute Stress damit hatten, dass in der Standard-Config über HDMI kein Ton kam. Also hat man - vereinfacht gesagt - wohl eine vermeintlich freundlichere Standardvorgabe für HDMI gemacht, nämlich mit Ton an, wenn die Kiste glaubt, dass das möglich sei. Und da liegt Raspbian anscheinend gelegentlich daneben, z. B. bei dem WaveShare-Display.
Das wiederum führt auf dem WaveShare bzw. einem nicht audiofähigen Gerät halt dazu, dass im Datenstrom dann eine uninterpretierte Tonspur drin ist, die einfach mitvisualisiert wird. Ergebnis: dieser rosa vertikale Streifen.
Es hat sich also tatsächlich um eine Verhaltensänderung im Kernel gehandelt. Die ganze Userland-Konfiguration ist ansonsten in dieses Thema nicht involviert.
Nochmal kurz für andere, die vor dem selben Problem stehen sollten. Der folgende config.txt-Schnipsel löst es auch, und ist bis auf die eine Zusatzzeile sehr nah an dem, was WaveShare offiziell für sein Display angibt. Letztlich kommt nur die "hdmi_drive"-Zeile hinzu (und der Tippfehler von dieser 1-Schnipsel-Anleitung beim hdmi_cvt-Statement ist natürlich auch korrigiert :-):