Rasieren mit dem Rasiermesser?

6 Antworten

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Hallo FreeGStar,

soll ich daraus schließen das du entschlossen bist nass mit dem Messer zu rasieren? Dann würd ich dir als erstes empfehlen mit einem Hobel anzufangen.

Oder hast du das schon? Wenn ja, wie lange? Womit? Vorbereitung? Schaum? Pflege?

Erst wenn sich deine Haut an diese Tortur gewöhnt hat, was durchaus einige Monate (bei mir über ein Jahr) dauern kann, und deine Motorik an die Handhabung einer einzelnen Klinge angepasst ist, würde ich zum Messer greifen.

Dann hast du auch Zeit, die Geschichte mit der Rasierseife, dem Pinsel, usw. zu üben, was die Verwendung des Messers sehr erleichtert. Außerdem kann ein Pinsel und die Seife vom Hobel zum Messer übernommen werden. Musst nur den/die richtige finden.

Nebenbei würde ich ein Rasur Forum aufsuchen und mich anmelden. Dort findest du gebrauchte Angebote. Und Nutzer, welche dir weiterhelfen können. Keine Bange wegen der Hygiene, die Jungs dort haben das Programm drauf. Gebrauchte Messer werden dort geschliffen, abgezogen und hygienisch rein versandt. War zumindest bei meinen ersten Messern so. Wenn du mit einem gebrauchten lange genug geübt hast, dann kannst du Ausschau nach einem neuen, dir angepassten Messer halten.

Des Weiteren kannst du in der Bucht nach gebrauchten suchen, achte aber auf Markennamen. Die sind aber meist nicht sehr sauber. Und lass die Finger von sogenannten "Rostfreien". Ein gutes Messer wird nach Gebrauch gewaschen, getrocknet und eingeölt. Da rostet nichts, höchstens langfristige Korrosion durch Nichtbenutzung.

Wacker, Thiers Issard und Bengall sind einige solcher Namen. Allerdings wird es mittlerweile auch gute deutsche Firmen neueren Ursprungs geben, dazu kann ich aber nichts sagen. Ich benutze ein Nachkriegsmodell von Bengall Reynolds.

Bei einem Laden zum Messer- und Scheren-Schleifen bist du sicher nicht gut aufgehoben. Ein Rasiermesser ist eine Wissenschaft für sich. Also nur wenn die Jungs sich damit wirklich auskennen. Ansonsten frag die Spezis vom Forum.

DOVO ist einer der größten Messerhersteller in Deutschland. Da muss irgendwo die Qualität stimmen. Aber die Materialauswahl war in der Vergangenheit nicht immer glücklich. Es gibt aber viele Angebote und Serien von DOVO welche im unteren Preissegment angesiedelt sind. Und die erfüllen die gehobenen Ansprüche eines sich täglich mit dem Messer rasierenden nicht. Viele andere Hersteller schon.

Mfg fridobald


Laestigter  03.06.2016, 03:54

100% Zustimmung mit dem Hobel, Pinsel und der Rasierseife

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Das A und O ist das abziehen. einmal falsch abgezogen und man braucht ewig, bis sich der Grat wieder soweit gebildet hat, wie man Ihn braucht.

Da auch der Stahl ein wenig Zeit braucht, um sich zu erholen, nutzen viele mehrere von diesen "Halsabschneidern", damit sich die einzelnen Klingen über mehrere Tage erholen kann. (es geht da um den "Grat", der sich da bildet)

Hier wird das von deinem Hersteller auch gut beschrieben, auch das "falsche" abziehen wird angesprochen, das machen viele falsch und meinen, man kann das über die Schneide drehen .(Punkt 5) -Auch die falsche Schleifpaste kann hier mehr kaputtmachen und muss dann wieder mühsam "ausgewetzt" werden.

http://www.dovo.com/interessantes.html

Auf den Bilder schön zu sehen, wie man richtig ledert, einmal auf der Schneide" umgedreht und der feine Grat ist wieder bei Null..

 - (Männer, Pflege, Friseur)  - (Männer, Pflege, Friseur)

FreeGStar 
Beitragsersteller
 02.06.2016, 19:31

Vielen Dank, ich werde es mal versuchen!

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Laestigter  02.06.2016, 20:04
@FreeGStar

Melde dich mal beim "Fridobald", der scheint hier der Meister zu sein, besonders was das ganze "drum herum" betrifft, also die Haut vorbereiten, Pflege, breitere oder schmale Klinge, ect..

Meine Ausführungen waren nur ein klitzekleines Wissen, dass Ich mir anfgeeignet hatte, als Ich das mal ausprobiert habe. (Hatte ein "Paul Dietze, Delitsch und ein Cadman & Sons Bengali)

War mir dann aber (leider) zu aufwendig und so bin Ich vor Jahren dann auf den Rasierhobel 7Sicherheitsrasierer  Slim Adjustable aus den 60ern von Gilette umgestiegen und dabei bis heute geblieben - Auch eine kleine Kunst, sich damit unblutig zu rasieren, aber bei weitem nicht so aufwendig und Klingen sind sehr günstig..

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neben dem was hier schon so alles richtig erwähnt wurde:

es gibt ein Zwischending, zwischen Rasierer (Hobel) und Rasiermesser, nämlich die Shavette. Die sieht aus wie ein Rasiermesser, aber man die Klingen austauschen (bei vielen kommt einfach eine halbierte, klassische Rasierklinge rein). Und sehr teuer sind diese Klingen eh nicht. Selbst Feather Klingen aus Japan (die im Allgemeinen als die besten, schärfsten gelten) kosten im 10er Pack ca. 5€. Andere Marken wie Derby, Personna, etc. kosten noch weniger. (ich würde einem Einsteiger erst mal zu den Red Personna raten).

Da kannst du dich dann erstmal auf das richtige Rasieren konzentrieren. Da ist es auch mal nicht so schlimm, wenn man das Messer mal falsch ablegt. Ledern muß man da auch nichts ....

Ich hab die Parker Shavette, kostet gerade mal 13€

https://www.amazon.de/Parker-31R-Stainless-Straight-Blades/dp/B008VEREK6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1464977589&sr=8-1&keywords=parker+shavette

Ich hab damals den Fehler (bzw. Umweg) gemacht, daß ich alles auf einmal geändert habe. Ich bin weg von den 5fach Klingen Rasierern UND weg vom Dosenschaum und direkt zum Rasierhobel mit Pinselschaum. Als es dann aber zu Problemen kam wußte ich nicht, liegt es an der falschen Benutzung des Hobels oder an der falschen Konsistenz des Rasierschaums.

Später hab ich dann zur Shavette gewechselt, die Klingen hatte ich ja schon. Mittlerweile bin ich beim richtigen Rasiermesser ...

Wenn das Messer Scharf genug ist, sollte das eigentlich ohne Probleme Funktionieren wenn du alles richtig machst. Barthaare sind generell etwas härter als die am Arm und lassen sich eigentlich dadurch besser rasieren. Ich würde darauf tippen, dass du bei der Haltung des Messers einen Fehler machst

Als erstes kann man alles unterschreiben was die anderen beiden bisher geantwortet haben, aber Barthaare können auch zu hart/steif für ein Rasiermesser sein.

Es kommt immer auf den Hohlschliff des Messers an. Manche Messerklingen sind flexibler weil sie einen größeren Hohlschliff haben. Sind die Barthaare dann sehr hart/steif, biegt sich die Klinge durch den Hohlschliff weg und schneidet die Haare nicht. In so einem Fall muss man dann ein Rasiermesser mit "derberem" Schliff benutzen. Dieses ist weniger flexibel, dafür aber für harte/steife Barthaare besser geeignet.