Ragdoll (w) und heilige Birma (w) zusammen halten?
Wir haben aktuell einen BKH Kater und eine Ragdoll Katze. Er ist 9, sie 4.
- Er ist viel zu lahm und unspektakulär für sie.
- Sie wird ihn wohl überleben.
Sollte der Fall eintreten, dass er in ein paar Jahren von uns geht, brauchen wir Ersatz.Wäre es ratsam, sich dann eine heilige Birma, die sich dann im gleichen Alter wie unsere Ragdoll befindet, zuzulegen?
3 Antworten
Hallo User343434
ich muss mal als aller Erstes, ein gaaaanz großes Lob aussprechen. Du machst dir Gedanken, die Tiere liegen dir am Herzen, du denkst Vorausschauend. Das ist so, so, so super und so selten hier. DANKE.
Zum Thema...
Die Rasse ist weniger Ausschlaggebend.
Die Katzen sollten vom alter und Charakter zusammen passen, damit es auch klappt.
Man tendiert generell dazu, das die Katzen bitte keinen großen Altersunterschied haben sollen. Denn eine alte Dame z.B., ist schnell genervt von einem Jungspund und der Jungspund ist total gelangweilt, da die alte Dame ihre Ruhe haben mag und nicht spielen will.
Auch beim Geschlecht tendiert man eher dazu, das man Kater/Kater und Katze/Katze am besten Vergesellschaftet. Denn Kater spielen viel grober als Katzen und das könnte, bei einer Zusammenführung von Kater/Katze, zum Problem werden. Daher eben auch unbedingt auf den Charakter achten, das man nicht einen gemütlichen, sanften Charakter zu einem Power geladenen Rockstar dazu setzt.
Andererseits finde ich aber auch, wer sein Tier wirklich kennt, kann auch über das Geschlecht und das Alter eines Artgenossen Urteilen bzw. entscheiden. Zudem kennen es bei uns die Katzen auch nicht anders, da ich private Pflegestelle bin, das hier immer mal Alters- und Charakter unterschiedliche Katzen Anwesend sind. Ich habe selbst 5 Jungs. Felix 11 Jahre, Maui 4 Jahre, Dante 3 Jahre, Yoda 2 Jahr und Titus wird im April 1 Jahr alt und es ist super.
Hinweis: Auch wenn ich gerade sagte, das, wenn man sein Tier kennt, auch über Geschlecht, Alter und Charakter eines Artgenossen entscheiden kann, so sind Katzen, die lange in Einzelhaft, in reiner Wohnungshaltung leben mussten davon definitiv Ausgeschlossen ! Hier ist es um so Wichtiger, das es eben wirklich ein Tier ist, das vom Alter, Geschlecht und Charakter gleich/ähnlich ist !
Wichtig: Alle Katzen müssen wenigstens die Grundimpfung haben, sollten bereits Kastriert und gechipt sein, der auch bei Tasso registriert ist !
Es gibt zwei Varianten der Zusammenführung/Vergesellschaftung...
Aber zuerst sollte man wissen:
Eine Zusammenführung bzw. Vergesellschaftung, geht nicht zwischen Tür und Angel, man braucht Zeit und viel Geduld. Bei einer Zusammenführung gibt es immer kleinere Aufreger. Es gibt Prügeleien, Kreisch-Orgien (fauchen, knurren, brummen, zischen, miauen...) und wenn es ganz hart wird, fließt auch mal Blut. Darauf muss man sich einstellen, das ist völlig normal. Bitte nur dazwischen gehen, wenn es blutig wird. Ideal wäre es, wenn man sie für eine Zusammenführung auch Zeit nehmen kann. Ein Wochenende, eine Woche Urlaub, je nach Charakter der Katzen.
Es ist Wichtig, das die Katzen die Rangordnung selbst klären ! Und selbst danach, wird es immer wieder mal Szenen geben, wo Kräfte gemessen und die Rangordnung neu aus gestritten werden und gerangelt und gespielt wird.
Die neue Katze wird sich, in den meisten Fällen, erst mal ein sicheres Versteck suchen. Zum Beispiel unter einer Kommode, unterm Bett ect. Bitte NICHT die Katze da raus holen. Einfach in Ruhe lassen. Die Katze kommt auf euch zu, wenn sie im neuen Zuhause angekommen ist. Denn für die Katze bedeutet ein neues zu Hause erst mal Stress. Es ist eine neue, fremden Umgebung, neue Gerüche, Gegenstände, Eindrücke. Lasst der Katze Zeit. Das kann sogar paar Tage dauern. Aber es kann aber auch anders rum sein, das die bereits vorhandenen Katzen erst mal das weite suchen oder sich erst mal verstecken.
Stellt der Katze bitte Futter und Wasser in die Nähe, sie wird sich Nachts raus trauen und fressen, wenn ihr schlaft. Auch ein KaKlo sollte Anfangs bitte erst mal in der Nähe stehen.
Wenn sich die Katze dann heraus traut, sprecht sie immer mit ihrem Namen an. Bitte in leisen, sanften Tönen sprechen. Bitte immer nur so viel machen, wie die Katze es zu läßt. Lasst die Katze an der Hand schnuppern, bevor ihr sie streichelt.
Gleich Loben, wenn sie es zu läßt. Alles andere passiert dann von ganz alleine.
Die erste Möglichkeit, eine kalte Zusammenführung:
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das dies sehr gut klappen kann, wenn man seine Tiere wirklich gut kennt und die Reaktionen gut einschätzen kann. Ich habe bislang bei nur einer Zusammenführung eine Räumliche Trennung gemacht, bzw. die neue Katzen immer über Nacht von den anderen getrennt und bin damit gut gefahren. Doch wie gesagt, sollte man hier für seine Katzen wirklich absolut kennen.
Man stellt die Box mit der neuen Katze ins Wohnzimmer, öffnet die Tür und schaut, wie die Katzen aufeinander reagieren und läßt die Katzen machen, geht nur dazwischen, wenn es blutig werden sollte.
Dann gibt es die sogenannten sanften bzw. langsame Zusammenführung:
Ideal wäre es hierbei, die Katzen erst einmal, durch eine Gittertür zu trennen. So können sich die Katzen, mit einem gewissen Sicherheitspuffer, kennen lernen. Wenn das fauchen, knurren, miauen dann nach läßt, die Gittertür öffnen und schauen, wie die Katzen ohne dem Puffer aufeinander reagieren.
Wie lange dauert eine Zusammenführung:
Es kommt auf die Katzen an, wie lange so etwas dauert. Bei manchen geht es bereits nach paar Tagen, andere brauchen paar Wochen.
Wichtig: Alle Katzen gleich behandeln, keinen Bevorzugen !!
Für die Katze die zu erst da war, ist eine neue Katze immer erst mal ein Eindringling in ihre heile und sichere Welt. Das bedeutet für die Erstkatze Stress pur.
Um den Stress für beide zu reduzieren, wäre es sehr Ratsam, vorher schon mal eine Decke, oder ein Kissen der jeweils anderen Katze aus zu tauschen. So können sie die Tiere an den jeweiligen Geruch des anderen schon einmal gewöhnen. Dann ist dies schon mal nicht mehr so fremd. Aber auch wenn man das vorher nicht machen konnte, nicht gleich den Mut verlieren.
Man sollte auch bedenken, für die neue Katze bedeutet es ja nicht nur, das sie einen Artgenossen bekommt, sondern auch gleichzeitig noch ein neues zu Hause. Neue Gerüche, neue Geräusche, nichts vertrautes mehr.
Wenn sich die Katzen zurück ziehen, einfach in Ruhe lassen. Es braucht Zeit, bis sich die Katzen mit der Situation arrangiert haben und Vertrauen auf gebaut wird. Und diese Zeit muss man ihnen einfach auch lassen.
Was bei uns, bei allen je gemachten Zusammenführungen immer am aller besten zog.... FUTTER :-)
Futter verbindet. Ich habe sie gleich von Anfang an, beim füttern, immer ein Stück näher gebracht. Dann gab es Leckerli, in einer Reihe auf dem Boden gestreut, oder auch mal Leckereien aus der Hand gefüttert. Wenn die Katzen zusammen fressen können, ohne sich gleich an die Gurgel zu gehen, ist es fast geschafft.
Hier noch Hilfreiche Seiten zum Thema Zusammenführung:
http://www.kummerkatze.de/allgemein/vergesellschaftung-3885/
http://www.tierhilfsnetzwerk-europa.de/aufklaerung/zusammenfuehrung-von-katzen
Alles Gute
LG
Wow, vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast und mir so informativ geantwortet hast. Stark! Darauf werde ich zurückgreifen.
Solange nicht eine Rasse sehr aktiv ist (Bengalen zb) und die andere Rasse eher nicht so, ist den Katzen völlig egal, welche Rasse der Artgenosse hat. Das sollte also kein Problem sein, achtet nur auf einen ähnlichen Charakter und beide sollten kastriert und gut sozialisiert sein. Und die Zusammenführung sollte eben gut gelingen, aber darauf kann man sich ja vorbereiten. Wenn es nicht passt mit den beiden sollte auch die Möglichkeit gegeben sein, die neue Katze zurück zu geben und es eventuell mit einer anderen zu versuchen.
Genau aus den Gründen, die du beschreibst, sollte man am besten das gleiche Geschlecht und ein ähnliches Alter wählen. Das würde ich dir auch empfehlen. Natürlich muss es charakterlich ebenfalls passen, aber Katzen schauen nicht auf die Rasse.
Chapeau übrigens, dass du dir vorher Gedanken machst! Du hast vielen hier damit einiges voraus.