Quittenbaum krank?

2 Antworten

Hallo,

die Rinde eurer Quitte sieht für mich völlig normal aus! Die wenigsten Baumarten, schaffen es, trotz des jährlichen Wachstums, bis ins hohe Alter und trotz des jährlich steigenden Stammdurchmessers die Rinde so gleichmäßig zu erneuern, dass sie dünn und glatt bleibt. Rot- und Hainbuchen können dies. Praktisch alle anderen lösen das, indem sie die Rinde durch das Wachstum ab- und/oder aufplatzen lassen, während sie von unten neue Rindenzellen nachschieben, die keine Lücken entstehen lassen. So entstehen durch Aufplatzen, Ablösungen und Anhaftungen alter, abgestorbener Borke, etc Platten zT unterschiedlicher Färbung, Furchen und Risse. Das sind einfach für die einzelnen Baumarten mehr oder weniger typische Muster. Von der Quitte kenne ich es immer so, dass die abgestorbene Borke sich, wie auf deinen Bildern, in länglichen, senkrechten Platten ablöst, und darunter neue, orangefarbene Schichten hervorkommen. Weiterhin ist der Baum "spannrückig" gewachsen, also hat also Wülste und Einkerbungen, weil die Jahrringe sich nicht in gleichmäsiger Dicke um den Stamm legen. Im Forst eine unerwünschte Holzeigenscheift, bei eurer Quitte dürfte aber Holzerzeugung nicht im Vordergrund stehen. Ich sehe da keine Veranlassung, etwas zu tun.

Zu dem Pilzbefall auf den Blättern kann ich so natürlich nichts sagen. Aber allgemein plädiere ich da für Gelassenheit: häufig sind das harmlose Geschichten, mit denen der Baum gut klarkommt.


BerndBauer3  14.07.2023, 21:57

Ja, sehe ich auch so.

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Ja,40 Jahre ist schon sehr viel. Es blättert nicht nur die Rinde ab,der Stamm ist auch rissig wenn ich es richtig sehe. Das sind spannungsrisse,verursacht durch zu starke Witterungseinflüsse. Die Flecken an der Rinde ist eigentlich nicht schlimm,es ist die flechte. Sie kann den Baum sogar vor starker Sonneneinstrahlung schützen. Um ihn zu retten wäre Tiefenlockerung von 20-30 cm nötig,wenns geht noch tiefer(am besten mit Bohrhammer) damit der Baum besser mit Wasser und Luft versorgt wird. Man sieht im Rasen die Spuren der Oberflächenwurzeln. Dann die lose Rinde entfernen und ein Pilzmittel und auch für die Risse einen Wundverschlusspaste auftragen. Das hört sich nach viel Arbeit an,ist es aber nicht. Die Risse mit dieser Paste gut ausfüllen und wenn viel Paste übrig die abgeblätterten Stellen auch. Die Löcher nicht zu nah am Baum wegen Wurzelschädigung und wenns geht mit Wesersand feinste Körnung füllen. Alles zusammen kannst du im Raifeisenmarkt (LHG) kaufen,ausser den Sand,den gibts im Baumarkt(nur einige Eimer). Den Baum insgesamt feuchter Halten als sonst,die Umgebung scheint generell trocken zu sein. Warte 1-2 Jahre und schaue wie er sich entwickelt hat. Sicherlich bin ich kein Prophet,jeder Baum reagiert anders,fast wie ein Mensch,aber ein Versuch wäre es wert.( Im Markt nebenbei nach etwas Baumdünger fragen) Alles wird gut......

Woher ich das weiß:Berufserfahrung