Psychologiestudium Erfahrungen?

4 Antworten

Es war recht schwer. 4 Wochen lernen (tgl. ca. 5-6 Std.) vor einer Klausur war für mich Standard.

Es ist von den Erwartungen her anders als man denkt. Es geht um Wissenschaft, um die Überprüfung von Theorien, indem man gut ausgearbeitete Studien durchführt. Dazu gehören z.B. Versuchsplanung und Statistik. Teilweise beschäftigen sich die Studien mit sehr detaillierten Fragen, und nicht mit den "großen Fragen" des Menschseins. Also z.B. in speziell diesem oder jenen Versuchsaufbau: Wie unterschiedlich fällt ein Urteil aus, wenn man das am Anfang oder am Ende des Versuchs erhebt?

Teilweise empfand ich die Forschungsfragen, die die Professoren verfolgt haben, als langweilig. Das ist auch normal, weil Interessen ja durchaus unterschiedlich sind. An meiner Uni gab es auf jeden Fall zu wenig über die Themen Motivation und Emotion und wir hatten einen deutlichen Neuro-Schwerpunkt. Durch die Auseinandersetzung mit dem Stoff habe ich auch gelernt, was mich interessiert und was nicht.

Mich hat mein Studium in meiner Denkweise schon sehr geprägt und ich bereue es keine Sekunde. Es war eine sehr gute Entscheidung das zu machen.

In der Allgemeinbevölkerung kursieren zahlreiche falsche Vorstellungen zum Psychologiestudium.

Manche meinen ja, man könnte sich mit einem Psychologiestudium selbst therapieren oder dass man sich mit sich selbst stark auseinandersetzen würde. Das ist definitiv falsch. Es ist nicht zur Selbsttherapie geeignet. Das ist eben detailliertes Lernen von Theorien, Befunden usw.

Manche meinen, dass Psychologen Experten darin werden, "Menschen zu lesen", zu verstehen, was in Anderen vorgeht. Das lernt man im Studium nicht. Man beschäftigt sich zwar mit Konzepten wie Selbstwert, Selbstkonzept o.Ä., aber anhand von Studien, die an großen Menschengruppen durchgeführt worden. Man schult nicht die Fähigkeit, Menschen zu lesen, bspw. an der Körpersprache irgendwas zu erkennen usw. Das ist nicht Gegenstand des Studiums. Wenn überhaupt macht man sowas in einer Therapeutenausbildung.

Wenn Du in den klinischen Bereich gehen willst (Psychotherapie), dann überlege, ob Du vielleicht direkt den neuen Studiengang Psychotherapie studieren möchtest. (Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche andere Betätigungsfelder - auch das ist ein unzutreffendes Klischee, dass Psychologen notwendigerweise Psychotherapie machen).


Maja070222 
Beitragsersteller
 19.11.2021, 09:41

Dankeschön:) weißt du zufällig ob es auch schon staatliche Unis gibt die Psychotherapie anbieten? Hab es bis jetzt nur an privaten gesehen

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sunnywobgirl  19.11.2021, 09:59
@Maja070222

Ja gibt es.allerdingd ist das der Master Studiengang. Der befindet sich gerade im Aufbau, an den Unis Giessen,Marburg, Kassel,Frankfurt,osnabrück, hildesheim und Berlin wird er sxhon angeboten.

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sunnywobgirl  19.11.2021, 10:01

Wenn du Psychotherapie machen möchtest studierst du den Pschologiebachelor und wirst dann den Mastee in Psychotherapie machen. So die regelung an staatlichen Unis

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Hallo Maja,

wenn es dein Teaum ist dann go for it. Es ist ein spannendes Studium das sehr vielseitig ist. Es ist allerdings sehr wissenschaftlich und methodisch auslegt und am Anfang recht theoretisch.. Du lernst viele Theorien bei denen man nicht immer sagen kann so ist es und so ist es nicht( gerade in entwicklung) und oft lernt man pschologische Effekte bei denen man erstmal nicht hundert prozent weiss was man damit anfangen soll..es ist alles ein puzzel was sich nach und nach zusammenfügt und dann sehr viel sinn macht.

Das einzige was ein bisschen schwierig ist ist die Tatsache dass die Master plätze begrenzt sind und demnach im Bachelor ein gewisser Leistungsdruck entsteht. Gerade an den Grosstadtunis. Wenn du Therapeutin werden willst brauchst du einen Masternin Klinischer Psychologie und davon gibt es recht wenige Plätze. Zur Zeit ist hier noch das Angebot groesser als die Nachfrage das wird sich aber mit auslaufen der Übergangsregelung ändern. Solltest du weitere Fragen haben schicke mir gerne eine Freundschaftsanfrage.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

Du brauchst ein Einserabitur und mußt gut in Mathematik sein. Ansonsten ist es ein breit gefächertes Berufsbild, vom Schulpsychologen bis Personalchef.

Wenn es dein Traum ist.....dann lebe ihn, mach es. Egal was irgendjemand sagt oder nicht sagt.