Psychologie oder Medizin studieren mit 30?

14 Antworten

Wenn du gerne auswendig lernst und mündliche Prüfungen/Multiple-Choice Klausuren dein Ding sind, mach Medizin, ist enorm interessant, aber sehr zeitintensiv. Wie man das allerdings mit 2 Kindern in DEM Alter machen soll (ohne dass sie zu kurz kommen) ist mir ein Rätsel. (Ich kann aber wiederum nur für den Standort Greifswald sprechen). Auf der anderen Seite haben wir hier auch einige 30+ im Studiengang, also am ALTER scheitert es nicht...eher daran, wie belastbar du bist :D Vergiss aber auch nicht, dass du, wie du richtig erkannt hast, mit fertiger Ausbildung dann auf die 40 zugehen würdest und du als Assistenzarzt/ärztin vorher ziemlich geknechtet wirst.

Zur Arbeitsmarktsituation: Ärzte und Fachärzte sind sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt und verdienen in der Regel deutlich mehr als Psychologen. Du würdest daher als Arzt keinerlei Probleme haben eine Stelle zu finden, selbst mit fortgeschrittenem Alter. Psychologen in Ausbildung (= Psychologen gleich nach dem Studium, die eine Psychotherapieausbildung beginnen möchten) gibt es hingenen so viele, dass diese häufig (leider) von Kliniken kostenlos eingestellt werden können.

Bezüglich des Psychologiestudiums an der Fernuni Hagen habe ich gehört, dass man mit dem Studium nachher nicht in den klinischen Bereich gehen können soll und auch keine Psychotherapieausbildung damit beginnen können soll, weil die klinische Psychologie als Fach in diesem Studiengang nicht enthalten ist. Wenn du also später in den klinischen Bereich möchtest, und dich - trotz des später schlechteren Gehaltes - für Psychologie entscheiden solltest, würde ich mich zunächst diesbezüglich bei der Fernuni Hagen informieren und ggf. eine andere Uni wählen.

Bezüglich des Studiums ist zu berücksichtigen, dass das Medizinstudium umfangreicher und länger ist als das Psychologiestudium, was sich aber nachher in mehr Kompetenzen und Kenntnissen (z.B. Erlaubnis Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auszustellen, Medikamente zu verordnen) und aufgrund der hohen Nachfrage nach Ärzten bei hoher Qualifikation höheren Gehalt im Vergleich zu Psychologen widerspiegelt.

Für Medizin brauchst Du ein hervorragendes Abi und das ist ein längeres Studium. Ich weiss nicht - von Psychologie halte ich gar nix - weil die meisten Studenten irgendwann eins an der Waffel haben (NICHT ALLE NATÜRLICH);-) Also mit 30 noch Medizin? Nö - das halte ich für etwas alt dafür bereits, wenn auch 30 Jahre ansonsten recht jung ist;-) Nichts anderes, was Dich interessiert?


Textro 
Beitragsersteller
 02.02.2011, 12:30

Ja, Medizin ist halt schon langwierig..wenngleich natürlich auch seeehr spannend :-) Mit 30 echt schon zu alt? :-/ Ich habe lange überlegt, was mich interessiert, und bin mir sicher, dass Psychologie oder Medizin die einzigen in Frage kommenden Studiengänge wären. Ich will therapeutisch / kurativ arbeiten, AM Menschen.. und es soll auf jeden Fall ein akademisches Studium sein, keine Ausbildung...

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Saarland60  02.02.2011, 13:45
@Textro

Mit 30 echt schon zu alt?

Aber nein! In meinen Seminaren saßen 60jährige, die im Vorruhestandsalter die Lust an jenem Studium überkam, das sie in früheren Lebensjahren nicht realisieren konnten.

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Panikgirl  02.02.2011, 14:39
@Saarland60

Ja toll - aber es geht doch wohl auch ums Praktizieren oder etwa nicht?;-) Natürlich, wenn man es einfach zum Spass machen will.........lacht*

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Eine Gewissensentscheidung, nicht wahr? :-)

Eine akademische medizinische Ausbildung dürfte eine höhere Anwartschaft auf einen Arbeitsplatz mit sich bringen, als eine psychologische. Ein Psychologiestudium verlangt indes weitaus weniger Präsenz an einer Universität.


Textro 
Beitragsersteller
 02.02.2011, 12:31

Genau, du sagst es - eine Gewissensentscheidung! :-) Was die familiäre Organisation anginge, wäre das Fernstudium natürlich einfacher und das Psycho-Studium weniger zeitintensiv (wenngleich auch anspruchsvoll). Aber als Medizinerin zu arbeiten hat auch seine Reize...

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Um mal mit den ganzen Vorurteilen gegenüber Psychologen hier aufzuräumen:

Die Psychologiestudenten, die einen an der Waffel haben, gibt es zwar, schaffen aber in der Regel das Studium nicht oder kaum. Das bekommt man nämlich nicht geschenkt.

Übrigens muss man ja hinterher nicht unbedingt Therapeut werden, es gibt auch andere Bereiche, in denen man als Psychologin arbeiten kann. Wenn Du das schon geklärt hast mit dem Master nach dem Fernstudium, halte ich das für die bessere Variante. Es ist nämlich auch nicht gesagt, dass Du mit egal wie vielen Wartesemestern auch an die Uni kommst, die Du möchtest, seit die ZVS nicht mehr die Studienplätze vergibt. Das kann dann auchschnell mal Bielefeld oder Saarbrücken sein :-(((( --> aus Erfahrung!

Medizin ist echt nochmal ne andere Hausnummer, und man ist nicht so frei in der Gestaltung des Studiums...